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Die kritische Dosis

Die kritische Dosis

Titel: Die kritische Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zu.
    »Sie haben Geld verlangt«, fuhr Minny fort, »und von Ihrer trainierten Nase gesprochen. Wissen Sie was, meine
    Liebe: Kommen Sie mit, dann nehmen wir die Witterung gemeinsam auf.«
    Mrs. Chesters Gesicht erhellte sich. »Sie liefern mich nicht der Polizei aus?«
    Minny lachte. »Sie sind mein Trumpfas, meine Liebe. Ihre Nase hat Sie tatsächlich auf die Spur von Geld geführt. Viel Geld.«
    »Ist es Ihr Geld?« fragte Mrs. Chester.
    »Noch nicht, aber bald«, antwortete Minny. »Wir werden es uns mit vereinten Kräften holen.«
    »Das kapiere ich nicht«, meinte Mrs. Chester.
    »Ist auch gar nicht nötig. Sie brauchen mir nur die ganze Geschichte zu erzählen, Ihre Karten auf den Tisch zu legen, und ich nehme mir die Trümpfe und steche alles, was mir unterkommt. Das Geld kommt dann ganz von selbst.«
    »Fünfundzwanzigtausend Dollar?« fragte Mrs. Chester.
    Minny lachte. »Wenn Sie genau nach meinen Anweisungen arbeiten, sogar hunderttausend.«
    Mrs. Chesters Gesicht überlief ein seliges Lächeln. »Sie sind ’ne Wucht«, erklärte sie. »Als Sie plötzlich hereinspaziert kamen, habe ich ja zuerst einen Mordsschreck bekommen. Aber dann fing meine Nase an zu jucken. Ich glaube, wir sind auf der richtigen Spur. Gehen wir?«
    »Ja, gehen wir. Damit wir in Ruhe miteinander reden können«, sagte Minny. »Bei dieser Gelegenheit können Sie auch meinen Anwalt kennenlernen.«
    »Ist er ein guter Anwalt?«
    »Einer der besten.«
    »Kann er mich in Los Angeles vor Schwierigkeiten bewahren?«
    Minny lachte. »Augenblicklich sind Sie in Nevada. Mein Anwalt hat mächtigen politischen Einfluß. Wenn Sie in Kalifornien nicht gerade einen Mord begangen haben, können Sie zeitlebens in Nevada bleiben.«
    »Es war kein Mord«, erklärte Mrs. Chester. »Es war — hm — eine Art Schwindel.«
    Minny lachte wieder. »Kommen Sie, meine Liebe. Mein Anwalt wird das schon in Ordnung bringen.«
    Sie öffnete die Tür und lächelte mir zu. »Gute Nacht, Donald.«
    Die Tür klappte zu.
    Die Schranktür öffnete sich. Elsie kam mit blassem, verängstigtem Gesicht heraus. »Haben Sie das erwartet?«
    »Das habe ich nicht erwartet«, antwortete ich grimmig.
    »Was tun wir jetzt?« fragte Elsie.
    »Jetzt gehen Sie in Ihr Zimmer, schließen die Verbindungstür ab und legen sich schlafen. Und Sie öffnen weder die Verbindungstür noch die Tür zum Gang, wenn Sie nicht ganz sicher sind, daß ich draußen stehe.«
    »Und was wollen Sie tun, Donald?«
    »Ich muß versuchen, die Scherben aufzusammeln.«
    »Scherben?«
    »Die Scherben meiner Laufbahn, Elsie«, sagte ich.
    Sie legte mir die Arme um den Hals.
    »Ist es schlimm, Donald?«
    »Es ist so schlimm, daß ich gar nicht daran denken darf. Sergeant Sellers hat wahrscheinlich erreicht, was er will. Ich habe einen Fall versaut. Jetzt muß ich dafür zahlen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen Kuß. »Donald«, sagte sie, »denk daran, daß du mich hast. Ich glaube an dich. Wir werden es schon noch schaffen.«
    »Im Augenblick sieht es nicht danach aus«, sagte ich. »Aber vielen Dank für den Zuspruch.«
    Diesmal gab ich ihr einen Kuß, einen langen, ausführlichen Kuß.
    »Mußt du wirklich gehen, Donald?« fragte sie.
    »Leider. Und zwar postwendend.«
    Sie sah mir bekümmert nach, während ich hinausrannte und die Tür hinter mir zuwarf.

16

    Von der nächsten Telefonzelle aus wählte ich die Nummer, die Essex mir für nächtliche Notrufe gegeben hatte.
    Seine Stimme klang verschlafen.
    »Aufwachen!« befahl ich. »Der Teufel ist los.«
    »Was soll das heißen?«
    »Minerva ist auf dem Kriegspfad. Sie hat sämtliche Trümpfe in der Hand!«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollten einen Bogen um sie machen, Lam«, sagte er ärgerlich.
    »Das habe ich auch getan«, sagte ich. »Aber sie hat leider keinen Bogen um mich gemacht.«
    »Dann reden Sie einfach nicht mit ihr.«
    »Das wird nicht viel helfen. Denn Mrs. Chester...«
    »Wer? Was haben Sie gesagt?«
    »Ich sagte: Mrs. Chester.«
    »Die ist in Mexiko.«
    »Schön wär’s. Sie tauchte bei mir auf, um mich zu erpressen. Genau im richtigen Augenblick kam Minny dazu.«
    »Und wo ist Mrs. Chester jetzt?«
    »In trautem Gespräch mit Minerva Badger und ihrem Anwalt.«
    »Mein Gott.« Es klang richtig weinerlich. Schließlich brachte er heraus: »Jetzt ist alles aus. Wir sind ruiniert.«
    »Sie geben auf?«
    »Wenn sie Mrs. Chester hat«, meinte er, »können wir uns begraben lassen.«
    »Na schön. Rufen Sie

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