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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Dieser Krieg sollte nicht mehr viel länger dauern. Denn ich möchte nicht Ceis Plan folgen und Macsen mit ausgedehnten Überfällen mürbe machen. Dadurch würde sich im Reich zuviel böses Blut bilden, und ich kann es mir auch nicht leisten, Britannien so lange allein zu lassen. Und Medraut ist allein in Camlann, und das ist gefährlich, selbst unter Beobachtung. Vielleicht klappt es mit den Belagerungsmaschinen. Wirst du meine Bitte erfüllen?«
    »Ich. ich will darüber nachdenken. Gib mir Zeit, bis du wieder zurück in Britannien bist.«
    »Du meinst, du wirst es tun, es sei denn, Bedwyr wird gefangengenommen«, sagte er und lächelte leicht.
    »Ich weiß gar nicht, was ich meine. Ich will nicht, daß er für mein Verbrechen die Schuld zugeschoben bekommt. Rhys glaubt, du solltest Gawain auch mit den anderen Verwundeten wegschicken.«
    Artus lächelte ein bißchen deutlicher. »Das hatte ich geplant, wenn ich ihn dazu überreden kann, ohne daß er sich übermäßig aufregt und noch kranker wird. Mein Herz, bitte denk wirklich darüber nach. Wenn wir uns gegen Medraut behaupten können, dann gibt es keinen Grund, warum wir nicht auch den Königen von Britannien die Stirn bieten sollten.«
    Wenn die Sterne silberne Nägel wären, dachte ich, dann könnte man sie dazu benutzen, die Pferde zu beschlagen. Aber ich liebte Artus. Vielleicht würde ich gewillt sein, selbst das zu tun, damit er glücklich war. Aber wenn Bedwyr vor meinen Augen für mein Verbrechen leiden sollte, dann wußte ich nicht, ob ich es tun konnte.
    Ich verließ den nächsten Tag das Lager mit den Verwundeten. Artus mochte es nicht, Männer in seinem Lager zu haben, die nicht schnell reisen konnten und die vielleicht in Gefahr waren, wenn Macsen es doch schaffte, den Rest seiner Streitkräfte zusammenzurufen, und Artus sich schnell zurückziehen mußte. Gawain allerdings bestand darauf, er erhole sich schon schnell genug, und es hätte keinen Sinn, ihn zurück nach Britannien zu schicken. An dem Morgen, an dem ich abreiste, ging ich selbst, um mit ihm zu reden. Artus hoffte, ich könne den Krieger dazu überreden mitzureisen. Er war in einem eigenen Zelt, und Rhys versorgte ihn. Er lag sehr still, als ich hereinkam, und schaute auf die leere Wand des Zelts.
    »Gawain«, sagte ich, und er blickte zu mir herüber und sah dann Rhys an, der direkt hinter mir stand. Er sagte nichts.
    »Tut es sehr weh?« fragte ich.
    »Nein. Mach dir keine Sorgen. Ich brauche nichts.«
    Rhys stieß verärgert den Atem durch die Zähne. »Herr, die Lady ist auf Bitten des Kaisers gekommen, um nachzusehen, ob du heute mit den anderen abreist.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Mach dir keine Mühe, my Lady. In ein paar Tagen bin ich wieder auf den Beinen - ohne Zweifel wäre ich in der Lage, zurück zur Armee zu reiten, ehe die Verwundeten die Schiffe erreichen. Es hat also keinen Sinn, wenn ich abreise.«
    Rhys schnaufte. »My Lady, rede doch vernünftig mit ihm«, murmelte er zu mir herüber. »Deine Meinung sollte er jetzt noch respektieren. Ich gehe nach draußen und packe.«
    Gawain sah zu, wie Rhys ging, aber nur seine Augen bewegten sich. Offenbar war es ihm schmerzhaft, den Kopf herumzudrehen.
    »Rhys glaubt, der Krieg ist schlecht für dich«, sagte ich.
    »Rhys mischt sich immer in Dinge ein, die ihn nichts angehen. Angeblich soll er mein Diener sein, aber er hält sich für meinen Herrn.«
    »Ich habe nie gehört, daß du ihm das gesagt hättest.«
    »Was für einen Sinn hätte es denn auch? Rhys will ja nur mein Bestes.«
    Sein dunkler, starrer Blick machte mir Kummer. Es war schwer zu erkennen, was er anschaute. Ich berührte seine Stirn, und sie fühlte sich heiß an. »Du hast das Fieber«, sagte ich ihm. »Außerhalb der Truppe wärst du besser dran.«
    »Warum kümmerst du dich so um mich, my Lady?«
    »Ich habe mir immer große Sorgen um dich gemacht«, sagte ich nach einem Augenblick des Schweigens. »Ich habe dich gern gehabt, wie ich einen Bruder von meiner eigenen Sippe gemocht hätte.«
    »Alles Lügen«, murmelte er so undeutlich, daß ich die Worte kaum verstehen konnte.
    Ich hatte gezweifelt, als Artus mich gebeten hatte, mit Gawain zu reden, und jetzt bezweifelte ich noch mehr, daß er auf mich hören würde, und der Schrecken überkam mich. »Trink ein bißchen Wasser«, sagte ich endlich. »Bei dem Fieber wirst du es brauchen.«
    Er lachte ein bißchen, und das Lachen klang bitter. Aber er nahm den Becher Wasser, den ich ihm einschenkte.

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