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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Bradshaw
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Wächter hat mir gesagt, du wärst die ganze Nacht wach gewesen, und du mußt einfach den Wunsch haben weiterzuschlafen.«
    »Du auch«, deutete ich an, »und ich möchte wetten, daß du überhaupt nicht geschlafen hast. Wie lange bist du schon hier, Herr?«
    »Noch nicht lange. Komm, wenn du nicht schlafen willst, dann frühstücke mit mir.«
    Wir frühstückten in seinem Zelt, und es war wie in den alten Zeiten in Camlann, wo die Leute alle fünf Minuten unsere Ruhe störten. Artus erzählte mir vom Krieg, und ich erzählte ihm von den vergangenen Monaten und von Bedwyr.
    Als ich ihm von Bedwyrs Leid berichtete, nickte Artus. »Ich habe Bedwyr in der vergangenen Nacht gesehen«, sagte er mir.
    »In Car Aes?« fragte ich, und meine Kehle zog sich zusammen.
    Er nickte. »Bedwyr hat mein Leben geschont, obwohl er es mir hätte nehmen können. Aber das hat mich nicht überrascht.« Jemand kam mit einer Frage wegen Pferdefutter herein, und Artus kümmerte sich darum. Dann fuhr er fort. »Wir saßen in einer Seitenstraße in der Falle, ich und ein paar andere von der >Familie<. Ich hatte die Breite der Straßen falsch eingeschätzt - oder vielmehr war mir nicht klar gewesen, daß Pferde in solchen Straßen schlecht zu beherrschen sind. Wir sind nicht genug an den Belagerungskrieg gewöhnt, um ihn zu beherrschen. Eine organisierte Gruppe von Speerwerfern hat in solcher Enge den Vorteil über Reiterei, gleichgültig, wie gut die Reiterei ist. Bedwyr hatte Truppen in der Nähe des Tores aufgestellt, und als er mit zusätzlichen Truppen selbst auftauchte, waren wir zum Rückzug gezwungen. Aber ich habe meine Männer eine Straße hinuntergeführt, von der man nicht zum Tor gelangen konnte, und die Speerwerfer kamen hinter uns her. Es war totales Chaos. Wir hatten das Torhaus angezündet, und das Feuer verbreitete sich weit. Die Pferde wurden scheu, und man konnte sich in dem Durcheinander kein Gehör verschaffen. Dann sah ich Bedwyr über den Köpfen der anderen Speerwerfer, und er sah mich. Er befahl seinen Männern, sich zurückzuziehen, und wir ritten weiter die Straße hinunter und schlossen uns den anderen am Tor an. Wir kamen ganz nah an Bedwyr vorüber, während wir zu den anderen stießen. Einmal war ich nicht mehr als sechs Schritte von ihm entfernt. Er leidet wirklich.«
    Ich blickte auf meine Hände und ballte sie dann ineinander.
    »Er wird natürlich Macsen sagen, es wäre Dummheit gewesen, mich umzubringen, meine Männer wären grausam, unbeherrschbar und rücksichtlos geworden, wenn ich gefallen wäre, und so wird er die Befehle entschuldigen, die er gegeben hat. Es ist ohne Zweifel wahr. Macsen schuldet Bedwyr viel. Aber ich schulde ihm genausoviel.«
    »Dennoch wirst du ihn hinrichten lassen.«
    Artus schaute mich fest an. »Du liebst ihn noch immer.«
    »Ja, natürlich. Du ja auch.«
    Er zuckte die Achseln, wandte den Blick von mir ab und schaute ins Nichts. »Er ist viele Jahre lang mein Freund gewesen. Er ist die Hälfte meiner eigenen Seele gewesen. Aber ich würde meine rechte
    Hand abhacken, wenn es für das Reich notwendig wäre, und es ist notwendig. Gawain hat recht: Bedwyr muß sterben, weil es um die reine Gerechtigkeit geht. Um die Gerechtigkeit und das Weiterleben des Reiches. Nur.«
    »Nur was?«
    Er streckte die Hand über den Tisch und ergriff mein Handgelenk. »Nur, ich will nicht, daß diese Gerechtigkeit sich auch auf dich erstreckt.« Nach einem Augenblick des Schweigens fuhr er fort, »ich hatte erwartet, daß ich dich vermisse. Aber es ist schlimmer geworden, als ich erwartet hatte. Nicht nur, weil die Festung und das Königreich ohne dich fast nicht regierbar sind und weil alles im Reich in Unordnung ist und die Diener und Bauern seufzen, wann immer du erwähnt wirst. Ich vermisse dich. Ich konnte es kaum ertragen, in Camlann unser Haus allein zu bewohnen. Ich erwartete immer wieder, dich da vorzufinden, ich vergaß jeden Morgen, daß du weg warst, und entdeckte es neu, zu meinem Kummer. Soll ich noch deutlicher werden? Vor der Gerichtsverhandlung sagte mir Bedwyr, daß ich von dir mehr verlangt hätte, als irgend jemand geben kann. Das ist wahr, obwohl ich es damals nicht zugeben wollte. Ich habe mir erlaubt, schwach zu sein, wütend zu werden und endlose Forderungen an dich zu stellen, aber ich habe dir nie das gleiche erlaubt. Nein, hör mir zu. Ich weiß gut genug, daß die Stärksten Ruhe brauchen, wenigstens manchmal. Ich habe das im Krieg gesehen - man kann einen Mann weiter

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