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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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schwerfällig auf eine der Bänke vor dem Gasthof und sah mit trauriger Miene in die Ferne.
    »Wie geht es dir?«, fragte eine Stimme hinter ihm.
    Als er sich umwandte, sah er Astrak, der sich gerade mühsam neben ihm niederließ. Seine linke Hand war mit dreckigen Verbänden umwickelt und seine rechte Gesichtshälfte rot geschwollen und von zwei hässlichen Brandblasen entstellt. Bei ihm war der Zwerg Argor, der sich jedoch nicht setzte, sondern neben der Bank stehen blieb, die Hände zu Fäusten geballt, den Blick starr auf die Toten gerichtet.
    »Ich fühle mich hilflos«, antwortete Garret und zwang sich, seinen Freund anzusehen. »Ich weiß nicht, was ich noch tun kann. Sie haben mich hinausgeschickt.«
    »Es bleibt nicht mehr viel zu tun«, antwortete Astrak mit einem schweren Seufzer. »Die Überlebenden werden bereits versorgt, und es gibt genügend Leute, die sich zumindest mit den Grundlagen der Heilkunst auskennen. Man braucht uns dort drinnen nicht mehr.« Er lehnte sich zurück und sog scharf die Luft ein, als er sich aus Versehen auf seine verbrannte Hand stützte.
    »Kannst du mir vielleicht sagen, was das war?«, fragte Astrak und lehnte sich erschöpft zurück. »Ich habe nie zuvor ein solches Feuer gesehen.«
    »Was denkst du denn, was es war?«, zischte plötzlich Argor verbittert. »Magie natürlich, was denn sonst!? Verfluchte, hinterhältige und zerstörerische Magie. Stell dir einen Krieg vor, der mit solchen Mitteln geführt wird! Es ist unfair, einfach unfair!«
    Astrak nickte nur. »Krieg ist niemals fair. Aber die Magie hat uns auch geholfen. Ohne Ariel und Barius hätten wir jetzt dreimal so viele Opfer zu beklagen.«
    Argor schüttelte den Kopf. »Das war göttliche Magie, die Gnade der Götter. Das ist etwas anderes.« Er sah Garret an. »Aber das, was du so gern erlernen willst, ist von Übel! Es ist trügerisch und verlockend, und letztendlich steht ein Streben nach Macht dahinter! Ja, du strebst nach Macht!« Die Stimme des Zwerges klang bitter. »Sonst hättest du den Ältesten von dem Tuch erzählt. Du willst diese Macht allein für dich, und darin liegt der Anfang des Übels!«
    »Macht? Ich strebe nicht nach Macht. Ich strebe nach Wissen!«, protestierte Garret. »Ich habe das Tuch nicht genommen, weil es mir Macht gibt!«
    »Du hättest es abgeben sollen!«, rief der Zwerg erzürnt, während Astrak die beiden Freunde verwundert ansah.
    »Und was wäre dann geschehen?«, fragte Garret empört. »Dein Vater hätte es an sich genommen und in der großen schweren Kiste, die ihr bei euch im Keller stehen habt, eingeschlossen. Und niemand hätte es jemals wieder gesehen! Verstehst du denn nicht, dass uns das Tuch von Nutzen sein kann, wenn wir wieder aufbrechen! Und das werden wir bestimmt!« Garret ballte die Fäuste. »Denn irgendjemand muss diesem Belior die Stirn bieten.«
    »Und du meinst, dieses Tuch könne dir dabei helfen?«, fragte Argor verächtlich.
    »Ja, ich glaube, das kann es. Und ich weiß bestimmt, dass es niemandem helfen wird, wenn es in der Kiste deines Vaters liegt. Wir können jetzt jedenfalls jede Hilfe gebrauchen!«
    »Aber wir brauchen keine Magie! Sie wird uns immer nur schaden!«
    »Diese nicht. Das Tuch ist harmlos, du musst es mir glauben.« Garret klang jetzt sehr müde. »Vertraue mir, bitte. Dies ist einfach nicht der richtige Moment, um zu streiten, Argor.« Der Zwerg nickte, wenn auch etwas widerwillig. Aber ihm standen die Tränen in den Augen.
    Garret warf indessen einen Blick durch die offene Tür in den Schankraum. »Wie geht es eigentlich Ariel und Barius?«
    Astrak sah seinen Freund überrascht an. »Warum fragst du nicht auch nach Elyra? Hast du es nicht mitbekommen?«
    »Nein, was denn?«
    »Als Elyra die Kräfte verließen und ihr Gesang verstummte, brachen auch die anderen zusammen, Ariel, Barius und der junge Priester. Es war, als ob sie allein ihnen die Kraft gab, die Heilungen zu bewirken …«
    »Sie scheint mächtige Fortschritte zu machen«, sagte Garret und lächelte mühevoll. »Also, wie geht es den vieren?«
    »Mein Vater erzählte, sie seien in einen tiefen Schlaf gefallen. Bei dem Hüter ist er sich allerdings nicht sicher. Aber die Sera Meliande berichtet das Gleiche. Die anderen Hüter haben ihren Freund Barius mitgenommen. Wohin, weiß niemand, aber es ist anzunehmen, dass sie wieder im Depot sind.«
    Astrak sah Garret prüfend an. »Man sagt, dass der Hüter seine wahre Gestalt offenbarte, als er zusammenbrach …«
    »Und

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