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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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Reittier, denn diese Echsen sind nicht weniger gefährlich als ihr Reiter, der wiederum am Boden durch seine schwere Rüstung behindert ist!«
    Vanessa nickte nur, atmete tief durch und zog dann den Bogen aus.
    Zwar war niemand von ihnen ein solch guter Schütze wie Garret, doch konnte auch Vanessa mit einem Bogen umgehen. Diesmal jedoch war es pures Glück. Die Echse hob just in dem Moment den Kopf, als Vanessa ihren Pfeil löste, sodass dieser genau an der ungeschützten Stelle unterhalb des Kiefers der Kreatur einschlug und bis zu den Rabenfedern in der schuppigen Haut verschwand. Das Reittier zuckte zusammen, wankte, tat noch einen Schritt und brach dann zusammen.
    »Guter Schuss!«, rief Astrak und gleich darauf: »Oh, Götter!«
    Der Kronok war, noch während die Echse zusammenbrach, aus dem Sattel gesprungen und stürmte nun erschreckend schnell auf sie zu, wobei er ein für ihren Geschmack viel zu großes Schwert mit beiden Klauen schwenkte.
    »Das nennt Ihr behindert?«, schrie Astrak entgeistert, aber Helge gab keine Antwort, sondern sah nur mit geweiteten Augen und offenbar gelähmt vor Angst zu, wie der Kronok näher kam.
    Vanessas zweiter Schuss prallte an dem schweren Panzer des Wesens ab. Sie ließ den Bogen fallen und zog entschlossen ihr Schwert, dessen Klinge aus schwarzem Metall äußerst bedrohlich wirkte.
    »Lass es mich zuerst versuchen«, rief Astrak, der bereits seine Schleuder wirbelte.
    »Mit der Schleuder?«, fragte Vanessa, aber dann nickte sie und brachte sich hinter einem Baum in Position.
    Astrak ließ los, und gleich darauf prallte etwas auf den offenen Helm der Echse und zerplatzte in einer kleinen roten Staubwolke.
    »Treffer!«, krakeelte Astrak, doch dann schrie er: »O Mist, das Biest ist gewitzt!«
    Tatsächlich hatte der Kronok, der zuvor direkt auf sie zugelaufen war, nach dem Aufprall abrupt den Kurs geändert und rannte nun auf den kleinen Bach zu.
    »Was war denn in der Schleuder?«, fragte Helge.
    »Farbpulver!«, rief Astrak zurück. »Giftig, ätzend, und wenn es auf die Haut kommt, juckt es fürchterlich! Er wird es abspülen wollen!« Astrak wandte sich zu Vanessa. »Das ist deine Chance!«
    Doch Vanessa war schon hinter ihrem Baum hervorgesprungen und rannte dem Kronok entgegen.
    Aus der Entfernung hatte sie die Größe des Kriegers schwer abschätzen können, erst jetzt, wo sie immer weiter auf ihn zukam, erkannte sie, was für ein Gegner das war. Gute fünf Schritt hoch, bewegte sich das Wesen trotz der schweren Rüstung mit einer erschreckenden Leichtigkeit, und wenngleich Astraks Schuss gut getroffen hatte, schien der Kronok durchaus noch etwas sehen zu können. Jedenfalls erkannte er, dass er den Bach nicht rechtzeitig erreichen würde, und griff nun Vanessa an.
    Eigentlich müsste ich Angst haben, dachte Vanessa, während sie die Reichweite des großen Schwertes und der langen Arme ihres Gegners abschätzte. Doch dem war nicht so. Das Blut rauschte in ihren Adern, ihr Herz raste, und sie hatte den Geschmack von Metall auf ihrer Zunge, dennoch fühlte sie sich in diesem Moment so lebendig wie nie zuvor.
    »Helge! Wir müssen ihr helfen!«, brüllte Astrak, doch der Heiler, der noch immer in der gleichen Position verharrte wie zuvor, reagierte nicht.
    Astrak warf ihm einen letzten Blick zu, dann ließ er ihn stehen und rannte nach vorne. Er legte eine weitere Phiole in die Schlaufe seiner Schleuder, fand aber keine Gelegenheit mehr für einen sicheren Schuss, da Vanessa und der Kronok bereits aufeinander getroffen waren. So blieb ihm nichts anderes übrig, als Tarlons Schwester bewundernd dabei zuzusehen, wie sie wieder und wieder den schweren Hieben des Gegners auswich und ihre eigene schwarze Klinge nach dessen Schwächen suchen ließ. Gegen die Kraft und Reichweite des Kronoks konnte sie nur ihre eigene Geschicklichkeit einsetzen, und gegen seine schwere Rüstung half allein Präzision.
    Wie gefährlich ihr Gegner war, erkannte sie, als es ihr bei einem seiner Angriffe nur knapp gelang, seiner schweren Klinge auszuweichen. Während sie sich unter der Klinge abrollte, zuckte der schwarze Stahl in ihrer Hand vor und trennte sauber eine der Lederschnallen auf der Rückseite des gepanzerten Beins ihres Gegners ab. Dem nächsten Hieb konnte sie nicht mehr ausweichen, und so war sie gezwungen zu parieren. Der schwarze Stahl schlug Funken, als ihr Schwert die Wucht des Schlags ablenkte, während sie selbst sich erneut zur Seite rollte und so der schweren Klinge ihres

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