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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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und hätte unter normalen Umständen keine wirkliche Bedrohung dargestellt, doch bei verdorbenen Kreaturen konnte sich jede Fehleinschätzung als tödlicher Fehler erweisen.
    Astrak musterte den Waldboden, über den sie gerade gingen, und drehte sich dann zu Vanessa um.
    »Ist das der Weg, den wir gekommen sind? Ich kann nirgendwo unsere Spuren ausmachen!«
    »Nein«, antwortete sie. »Es ist ein anderer Weg. Ich möchte den Wolfsmenschen nicht noch einmal begegnen.«
    »Aber du weißt, wo wir entlang müssen, oder?«, fragte er leicht skeptisch.
    Vanessa nickte nur und lächelte. »Mach dir keine Gedanken. Ich habe noch niemals in meinem Leben die Orientierung verloren.« Sie stellte sich in den Steigbügeln auf und blickte den Pfad entlang. »Dort vorne müsste ein kleiner Bach kreuzen. Sobald wir ihn erreicht haben, biegen wir nach Osten ab.«
    »Und Osten ist wo?«, fragte Astrak.
    »Rechts«, antwortete Vanessa mit einem Lachen.
    Dennoch war auch sie erleichtert, als sie den Waldrand erreichten. Es war mittlerweile später Nachmittag, und langsam wurde es Zeit, einen Lagerplatz zu suchen. Sie fanden einen Hügel mit ein paar Bäumen ringsherum und einem kleinen Bachlauf in der Nähe, mit dessen klarem Wasser sie die Pferde tränken konnten.
    »Ich bereite das Lager vor und kümmere mich um die Pferde«, erbot sich Helge, »sofern jemand anders Holz sammelt und das Abendmahl bereitet. Ich bin ein schlechter Koch.«
    »In Ordnung, ich kümmere mich ums Essen«, antwortete Vanessa und ließ sich aus dem Sattel gleiten.
    Es dauerte nicht lang, bis ein kleines Feuer brannte und das Lager vorbereitet war. Jeder von ihnen hatte Zeltplanen dabei, aber es war ein warmer Tag, und so nutzten sie diese nur als Unterlage für ihre Bettplätze.
    »Wie kommt es, dass ihr allein unterwegs seid?«, fragte Helge dann und lehnte sich bequem zurück, während er zusah, wie Vanessa den Kessel über dem Feuer aufhängte. Sie hatte Gemüse in den Topf geschnitten, das sie, dreifach in Leder eingewickelt, in ihrem Rucksack mitgeführt hatte.
    »Wie meint Ihr das?«, fragte Astrak. »Wir sind doch zu mehreren.«
    »Ich habe mich nur gewundert, warum ihr keinen Erwachsenen bei euch habt.«
    »Wir sind doch erwachsen«, antwortete Vanessa überrascht. »Jeder von uns ist im heiratsfähigen Alter.«
    »So meinte ich das nicht«, beeilte sich Helge zu erklären. »Ich dachte bei einem Erwachsenen eher an jemand Erfahrenen.«
    »Erfahren worin?«, gab Astrak zurück und machte sich an seinem Rucksack zu schaffen. »Meint Ihr erfahren im Kriegshandwerk? Außer Ralik, unserem Radmacher, hat niemand im Tal wirklich Erfahrung damit.« Er verzog das Gesicht. »Das hat sich seit dem Angriff allerdings geändert.«
    Als Vanessa Helges fragenden Blick bemerkte, fasste sie die Geschehnisse im Dorf für ihn zusammen.
    »Ich habe Marban kennen gelernt«, teilte Helge ihnen mit, nachdem Vanessa geendet hatte. »Es war vor vielen Wochen. Noch bevor wir uns hierher einschifften. Ein sehr unangenehmer Zeitgenosse.«
    »Das ist noch eine Untertreibung«, sagte Vanessa bitter. »Ich hoffe, er leidet in den tiefsten Höllen! Was hatte er mit Euch zu schaffen?«
    »Er brachte uns das Gegenstück für die magische Tür.« Helge musterte Vanessa und Astrak. »Dafür, dass ihr keinen Kampf kennt, habt ihr euch bislang gut behauptet.« Er verzog das Gesicht. »Wir haben ein paar unserer besten Leute durch diese Tür geschickt.«
    »Nehmt Ihr es uns übel, dass sie getötet wurden?«, fragte Astrak und musterte den Heiler aufmerksam. Helge schüttelte den Kopf.
    »Wir sind Söldner und kämpfen für Gold. Wir wissen, welche Gefahren das Kriegshandwerk birgt, und auch, dass andere ihr Leben und ihr Hab und Gut verteidigen. Da hat es wenig Sinn, nachtragend zu sein, nicht wahr?«
    Vanessa lachte bitter. »Mit Verlaub, Ser, ich kann das nicht so nüchtern sehen. Marban ermordete meine Mutter. Es war ein heimtückischer Angriff mithilfe der Magie. Ihr werdet sehen, dass ein jeder im Dorf in dieser Hinsicht nachtragend ist.«
    »Nun«, begann Helge nachdenklich und musterte die beiden. »Immerhin sitzen wir hier einträchtig zusammen am Feuer.«
    »Nur deshalb, weil Eure Truppe nicht an dem Überfall auf unser Dorf beteiligt war«, antwortete Astrak. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Hätte Garret nicht den Einfall gehabt, Euch zu fragen, ob Ihr die Seiten wechselt, wären wir immer noch Feinde.« Er öffnete ein Auge und sah Helge an. »Manchmal

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