Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt

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Geräusch ertönte.
    »Eine magische Falle«, bestätigte er dann und lächelte. »Ihr habt recht, Elyra. Die beiden leben noch.«
    »Das war ein übler Scherz«, sagte die schneidende Stimme Tanks hinter ihnen, während ein leises Klicken ertönte. Langsam drehte sich Knorre um und musterte den Mann, der die gespannte Armbrust auf den Oberkörper des Schatzsuchers gerichtet hatte.
    »Es war kein Scherz«, erklärte Knorre milde, »sondern ein Experiment. Jemand musste zunächst die Falle auslösen, damit wir den Vorgang rekonstruieren können, und da es seine Tochter ist … Nun, warum sollte ein anderer das Risiko eingehen?«
    »Und jetzt ist auch er zu Stein geworden. Was für einen Sinn hatte das?«, beharrte Tarik.
    »Keinen, falls Euer Bolzen sich lösen sollte«, erwiderte Knorre. »Denn dann ist derjenige tot, der die beiden wiederbeleben kann.«
    »Nehmt die Armbrust herunter, Tarik«, sagte Tarlon von der Seite. »Ich bitte Euch. Wir sind keine Feinde mehr.« Tarlon hatte sich dort, wo er lag, auf die Seite gedreht und halb aufgerichtet. Er wirkte immer noch müde, offenbar hatte er besonders viel von dem Staub abbekommen.
    »Es war sein Vorfahr, der den Turm erbaute, und er hat ein Buch bei sich, in dem möglicherweise beschrieben ist, wie die Fallen zu umgehen sind.«
    »Dann gebt mir das Buch. Ich traue Euch nicht!«, beharrte Tarik, der die Armbrust jedoch ein wenig sinken ließ.
    »Bitte sehr«, sagte Knorre und reichte ihm das Buch.
    »Die Armbrust, Tarik«, insistierte Tarlon.
    Der Söldner seufzte, hielt die Armbrust senkrecht und nahm den Bolzen heraus, bevor er die Sehne entspannte. Dann schlug er das Buch auf.
    »Wer soll solch ein Gekrakel lesen können? Ich erkenne nicht einmal einen einzigen Buchstaben! Für mich sieht das aus, als wären Hühner durch Tinte gerannt!«
    »Nun, es ist eine Geheimschrift«, erklärte Knorre milde. »Und der Witz daran ist, dass nur Eingeweihte sie entziffern können, in diesem Fall ich. Es hat mich Jahre gekostet, den Text zu entschlüsseln!« Er kratzte sich am Ohr. »Nicht dass es mir viel geholfen hätte … Erwähnte ich schon, dass der Autor verrückt war? Er drückt sich nicht immer klar aus. Und manchmal fehlt jeder Sinn und Verstand.«
    »Hier!« Tarik hielt Knorre das Buch wieder hin. »Ich sehe, es gibt kaum eine andere Möglichkeit. Also, wecke sie auf!«, fügte er mit einem leichten Drohen in der Stimme hinzu.
    »Aber sie sind ja wach!«, sagte Knorre, als er das Buch entgegennahm. »Das hier ist kein Schlafzauber, wie soll ich sie dann bitte schön wecken können?«
    Tarik holte tief Luft, doch Elyra berührte Knorre an der Schulter. »Vielleicht, indem Ihr die Magie von ihnen nehmt?«
    Knorre sah sie an und lächelte erleichtert. »Das dürfte einfach sein. Mein Vorfahr hat immer nur ein einziges Wort verwendet, um die Magie aufzulösen oder zu aktivieren. Er war wohl etwas vergesslich. Aber dieses eine Wort konnte er sich offenbar merken.«
    »›Aufwachen‹?«, schlug Garret vor. »Oder so etwas wie: ›Lebe!‹?«
    »Nein …« Knorre schüttelte den Kopf und blätterte im Buch. »Das wäre zu einfach gewesen, um es behalten zu können. Aber hier steht es ja! Es ist simpler, als ich dachte.« Er stellte sich in Pose, hielt das Buch hoch und deklamierte laut: »Astamalatik!«
    Alle sahen zu den beiden leblosen Gestalten auf den Treppenstufen hinüber. Doch nichts regte sich.
    »Vielleicht dauert es nur etwas länger«, mutmaßte Knorre und lächelte entschuldigend. »Ihr wisst ja, diese Magie ist alt und …«
    »Knorre«, sagte Tarik mit drohender Stimme. »Mir ist nicht nach Scherzen zumute!«
    »Das war kein Scherz«, verteidigte sich Knorre. »Genauso steht es hier! Oder vielleicht …« Er kniff die Augen zusammen, hielt das Buch etwas weiter entfernt und studierte die Zeilen erneut.
    »Astamalatik!«, rief er laut. Doch wieder geschah nichts.
    »Ich glaube, ich werde gleich ungehalten«, drohte Tarik.
    »Entspannt Euch«, kam die ruhige Stimme Tarlons. »Ich glaube, er bemüht sich ernsthaft.« Tarlon war nun ebenfalls zu ihnen getreten und stützte sich auf den Stiel seiner schweren Axt. Tarik musterte den jungen Mann eindringlich, doch dieser erwiderte seinen Blick ruhig und gelassen.
    »Und wie ich das tue«, beeilte sich Knorre dem erzürnten Armbrustschützen zu versichern. »Aber, wie Ihr bereits selbst ganz richtig festgestellt habt, ist es nicht einfach, Hühnerfußgekrakel zu entziffern! Es könnte auch Rastamatik oder