Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
Vom Netzwerk:
an!«
    »Na ja«, meldete sich Knorre zu Wort und kratzte sich hinterm Ohr. »Dann hoffe ich nur, dass ihr keine Expedition in die alte Stadt plant … dann könnte es nämlich mit der Tradition vorbei sein.«
    »Wie meint Ihr das?«, fuhr Garret zu ihm herum.
    Knorre zuckte die Schultern. »Es ist jetzt schon eine Weile her, dass ich selbst in Alt Lytar war, aber so viel ist sicher: Dieser Belior rechnet mit einem Gegenangriff. Er ließ Fallen bauen, Hinterhalte legen und hat die Verdorbenen der Stadt an jene Stellen getrieben, die man passieren muss, wenn man zum Hafen will.«
    Er sah die Freunde an. »Es ist der Teil der alten Stadt, der noch am wenigsten zerstört ist. Dort, auf dem Feld zwischen dem alten Damm und dem Hafen, lagert Beliors Hauptstreitkraft. Es sieht nicht so aus, als wäre der König ein Freund des offenen Kampfes.«
    Tarlon sah Knorre lange schweigend an. Doch als Garret den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hob er die Hand und ergriff das Wort.
    »Ihr kennt Euch in der alten Stadt aus, nicht wahr?«, fragte Tarlon langsam.
    »Nicht überall. Es gibt Stellen, an denen auch mir Schauer über den Rücken laufen. Die Stadt zu erkunden, ist sehr gefährlich. Man braucht nur die falsche Straße entlangzugehen, und schon wird man von den Verdorbenen aufgefressen oder pisst Blut oder wacht als Untoter wieder auf!«
    Elyra verzog das Gesicht, und Knorre zuckte mit den Schultern. »Die Stadt ist verdorben«, fuhr er fort. »Es ist selten, dass sie einen schnellen Tod bietet.«
    »Das wussten wir bereits«, sagte Tarlon knapp. »Gibt es einen anderen Weg in die Stadt? Einen, auf dem wir nicht sofort umkommen?«, fügte er dann hinzu.
    Knorre nickte. »Einen unsicheren allerdings, der nicht geeignet ist für eine Truppe. Es gibt im Süden der Stadt eine eingestürzte Brücke über den Lyanta, und mit etwas Geschick ist es möglich, den Fluss über deren Trümmer zu passieren. Hineinfallen sollte man allerdings nicht.«
    »Schafft man es auch zu Pferd?«, fragte Tarlon nach.
    »Nur wenn das Tier klettern kann!«, gab Knorre zurück.
    »Die anderen wollten noch nicht sofort nach Lytar aufbrechen«, sagte Garret beunruhigt. »Vielleicht sind sie noch nicht unterwegs, und wir können …«
    »… im Moment wenig anderes tun, als unsere Aufgabe zu erfüllen«, fiel Tarlon ihm ins Wort. Dem Gesichtsausdruck nach schien ihm dieses Vorgehen selbst am wenigsten zu gefallen. »Ralik führt die Expedition, und er hat Erfahrung.«
    »Er wird auf so etwas nicht hereinfallen«, stimmte Argor zu und versuchte, überzeugt zu klingen.
    »Dann sollten wir uns nun wirklich um unsere Aufgabe kümmern«, meinte Garret und warf einen skeptischen Blick zu der Tür hinüber, hinter der sich die Wendeltreppe nach oben befand. Nachdem Rabea und ihr Vater wieder zu sich gekommen und sie alle in die Eingangshalle zurückgekehrt waren, hatte sich die Tür von selbst geschlossen. Die kreisrunde Halle, in der sie nun wieder saßen, war ohne den Staub beinahe schon gemütlich, aber Garret war das Fehlen auch der kleinsten Anzeichen von Verfall etwas unheimlich.
    Er ging zu der Tür hinüber, streckte die Hand nach dem Türgriff aus, zögerte dann aber und sah zu Knorre, der seinen Blick erwiderte und nickte.
    »Wohin zuerst? In den Keller oder nach oben?«, fragte Garret dann.
    »Sowohl als auch«, entschied Tarlon. »Argor und ich gehen hinab, Elyra und du, ihr geht hoch.« Er sah Knorre an. »Meister Knorre, wollt Ihr uns begleiten?«
    »Ich kann es kaum erwarten«, gab dieser zurück und folgte Tarlon, der bereits die Wendeltreppe hinaufstieg.
     
    »Was habt ihr erwartet?«, fragte Knorre, als er sich eine Spinnwebe aus dem Gesicht wischte. »Ich glaube, Kellerräume werden immer und überall so aussehen!«
    Tarlon nieste derart heftig, dass er beinahe die Kerze in seiner Laterne ausblies. Auch er wischte Spinnweben zur Seite, während er sich aufmerksam umsah. Hier unten war deutlich auszumachen, wie viel Zeit seit der Aufgabe des Turms vergangen war. Eingehüllt in dicke Spinnweben lagen über den Boden verstreut zerbrochene Regale und auseinander gefallene Fässer, deren eiserne Ringe ein Opfer des Rosts geworden waren. Kisten und Kästen und allerlei Sorten von Gerumpel standen überall herum, doch nichts von alledem schien in irgendeiner Weise verwertbar zu sein.
    »Hier ist etwas«, erklärte Tarlon, nachdem er wieder ein paar Spinnweben zur Seite geschoben hatte.
    Er hielt die Laterne höher, und Knorre half ihm, eine

Weitere Kostenlose Bücher