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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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hingegen hätte sich durch seinen fassungslosen Blick beinahe verraten, doch der Graf deutete ihn in seinem Sinne und lachte noch lauter.
    »Hochmut kommt vor dem Fall, Ser Grauvogel«, spottete der Graf. Er sah Garret an. »Stimmt das mit dem Schwert?«
    Garret zögerte und erhielt eine weitere Kopfnuss. »Ja«, nuschelte er dann widerwillig und warf nun seinerseits einen bösen Blick zu Tarlon hinüber. »Aber ich kann nichts dafür, dass er nur ein Bauer ist!«
    Der Graf lehnte sich zurück und verschränkte seine stahlbewehrten Arme vor der Brust. »Ich wollte euch eigentlich an Nestrok verfüttern, aber jetzt sieht es so aus, als könntet ihr mir noch nützlich sein. Obwohl es mir eine persönliche Genugtuung gewesen wäre, euch in seinem Schlund verschwinden zu sehen. Besonders bei dir!«
    Sein Blick suchte Garret, der zu Boden sah, dann wandte sich der Graf wieder Tarlon zu. »Vorausgesetzt, du sagst die Wahrheit, was die Türen betrifft.«
    »Zieht das Schwert und seht, ob es den Stein durchdringen kann«, schlug Tarlon vor. »Es ist magisch, Ihr könnt mir glauben.«
    Der Graf wiegte Garrets Schwert in der Hand und zog es langsam aus der Scheide. Er musterte es für einen langen Moment, dann setzte er es auf den polierten Steinboden auf und drückte. Langsam drang die Spitze in den Boden ein.
    »Beeindruckend«, stellte er fest. Er ließ die Waffe los, die anstandslos stecken blieb, dann zog er sie wieder aus dem Stein und schob sie zurück in die Scheide.
    »Ja«, antwortete Tarlon bitter. »Aber nur in seiner Hand wird das Schwert die alten Türen öffnen.« Er sah zu dem Grafen hoch und begegnete dessen skeptischem Blick, so offen er konnte. »Deswegen sind wir überhaupt in dieser verfluchten Stadt. Es heißt, im alten Mistraltempel soll es eine versiegelte Tür geben. Wir wollten nachsehen, was sich dahinter befindet!« Tarlon sah Garret vorwurfsvoll an. »Er dachte, man könnte dort noch einen Kriegsfalken finden!«
    Die Augen des Grafen verengten sich, während Garret Tarlon nur fassungslos ansah. »Ihr meint einen jener mechanischen Vögel?«
    »Ja. Wir fanden bereits einen von ihnen hinter einer der versiegelten Türen«, antwortete Tarlon beflissen. »Sie sind schwer zu fliegen, aber sehr effektiv. Und in dem Tempel soll sich, wie gesagt, noch ein weiterer befinden.«
    Der Graf sah Tarlon lange an, bis er schließlich nickte.
    »Du hast es vorerst geschafft, dein wertloses Leben zu retten, Bursche.« Der Graf griff Tarlon ans Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. »Aber wenn du gelogen hast, verfüttere ich dich eigenhändig an meinen Drachen, und zwar stückchenweise!«
    »Ich schwöre es bei Mistral«, sagte Tarlon mit fester Stimme. »Garret stammt von einer alten Adelsfamilie ab, mit diesem Schwert in seiner Hand haben wir zwei der versiegelten Türen öffnen können, und hinter einer solchen Tür fanden wir einen Kriegsfalken!« Er sah voller Verachtung zu Garret hinüber. »Und auch, dass die Grauvögel zu stolz sind, um aufzugeben, schwöre ich bei der Göttin!«
    Der Graf ließ Tarlon abrupt los. »Schafft sie zurück«, befahl er den Wachen barsch. »Ich muss nachdenken!«
    »Verräter«, zischte Garret von der Seite, während er grob weggerissen wurde. Doch Tarlon beachtete ihn gar nicht, sondern verbeugte sich vor dem Grafen, bevor auch er weggeführt wurde.
     
    »Ich bin nicht zu stolz«, grummelte Garret, während er sich ein zweites Mal sorgfältig in der Zelle umsah. »Und das mit dem Pfeil damals war ein Unfall! Ich habe dich einfach nicht gesehen!«
    »Das weiß ich doch«, beschwichtigte Tarlon, der es sich wieder auf der Pritsche bequem gemacht hatte. »Was suchst du überhaupt?«
    »Ich will nachsehen, ob wir belauscht werden.«
    »Das werden wir nicht.«
    Garret drehte sich zu ihm um. »Bist du sicher?«
    Tarlon nickte.
    »Und woher willst du es wissen?«
    »Ich weiß es einfach«, erwiderte Tarlon, der seinen Freund mit Sorge musterte. Garrets rechtes Auge schillerte mittlerweile in allen Farben, und es sah so aus, als ob es sich nicht einmal mehr zu einem Schlitz öffnen ließe.
    »Wie geht es deinem Auge?«
    »Es ist noch ganz. Nur zugeschwollen«, antwortete Garret und sah Tarlon nachdenklich an. »Ich hätte übrigens nie gedacht, dass du so gut lügen kannst. Solange ich dich kenne, hast du nicht gelogen!«
    Tarlon lachte. »Nun, ein paar Flunkereien waren wohl darunter. Aber im Wesentlichen habe ich mir überlegt, was er wohl von uns hören wollte, und seine

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