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Die Krone von Lytar

Titel: Die Krone von Lytar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl A. DeWitt
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…«
    Und genau in diesem Moment, in dem die Frau wieder zu sprechen anhob, fühlte sich Elyra von ihr unbekannten Kräften unsanft aus der Gruppe herausgerissen und fand sich nackt, wenn auch in eine Decke eingehüllt, auf dem Boden des Raumes liegend wieder, wo sich Garret mit besorgtem Gesicht über sie beugte und Ariel irgendwie amüsiert auf sie herabblickte.
    »Nein! Nicht! Wie konntet ihr das tun?«, rief sie aus und sprang ungeachtet der Tatsache, dass sie unbekleidet war, auf und kletterte auf den Brunnenrand.
    Noch bevor sie jemand aufhalten konnte, legte sie ihre Hand ein zweites Mal auf den blauen Kristall.
    »Nein!«, beschwerte sie sich. »Das ist unfair, jetzt funktioniert es nicht mehr. Dabei wollte ich doch …«
    Erst jetzt bemerkte sie, dass sich die anderen von ihr abgewendet hatten. Alle, bis auf Argor, der sie breit angrinste, während Tarlon, Garret und sogar dem Elf eine gesunde Röte in den Nacken gestiegen war.
    Hastig kletterte sie wieder herab und wickelte sich hoheitsvoll in die Decke, nachdem sie bemerkt hatte, dass ihre sauber zur Seite gelegten Kleider noch immer feucht waren.
    »Das war nicht richtig von euch«, begann sie erneut, und unwillkürlich traten ihr Tränen in die Augen. »Ihr wisst wohl gar nicht, was ihr soeben getan habt.«
    »Wir haben nur verhindert, dass du ertrinkst«, erklärte Tarlon leicht pikiert, nachdem er mit einem verstohlenen Blick festgestellt hatte, dass sie nicht mehr nackt war.
    Garret hatte recht behalten, und es wäre besser für ihn gewesen, wenn er Elyra nicht von ihren Kleidern befreit hätte, denn jetzt wusste er, dass sie auf dem besten Wege war, eine Schönheit zu werden. Er hatte seine Zweifel daran, ob er den Gedanken an sie so schnell wieder loswerden würde.
    »Wir haben uns Sorgen gemacht«, erklärte Argor.
    »Und ich habe mich verpflichtet, Ser Ariel ein Jahr lang zu dienen, nur damit er dir hilft«, ließ Garret sie vorwurfsvoll wissen. »Überhaupt, was meinst du damit, dass es nicht mehr geht?«
    Elyra riss sich zusammen.
    »Nachdem ich den blauen Kristall berührt hatte, saß ich plötzlich in diesem Raum, zusammen mit anderen Schülern. Nur dass da kein Brunnen mehr war, sondern nur noch die Statue. Die war allerdings nicht mehr aus Stein, sondern höchst lebendig. Sie war gerade dabei, uns die Prinzipien der Magie zu erklären und einen Spruch beizubringen, als ihr mich geweckt habt.«
    »Du meinst sie?«, fragte Garret und deutete dabei auf die steinerne Figur.
    »Ja. Sie!«, schnaubte Elyra. »Ich glaube, dass sie einst hier gelehrt hat und dass man über diesen Kristall noch immer an ihrem Unterricht teilnehmen kann.«
    »Ernsthaft?«, hakte Garret nach und kletterte nun seinerseits auf den Brunnenrand. »Das will ich jetzt genau wissen.«
    »Ich sage doch, es ist kaputt. Es funktioniert nicht mehr«, schniefte Elyra, aber schon platschte es laut, und Garret war in den Brunnen gefallen.
    Tarlon trat an das Becken heran und seufzte, als er seinen Freund wie zuvor schon Elyra mit dem Kopf nach unten im Wasser treiben sah, und fischte ihn dann umgehend aus dem kalten Wasser.
    Fragend blickte er zu dem Elf hinüber. Der zuckte die Schultern. »Ich denke, er wird in etwa einer halben Stunde von ganz allein aufwachen.« Er bückte sich und nahm seinen Rucksack wieder auf. »Ich gehe wieder nach Hause, ihr braucht mich hier nicht mehr. Aber passt in diesen Gemäuern auf. Sie waren lange verschlossen, und niemand weiß, was sich hier eingenistet hat. Außerdem hatte sie«, er nickte in Richtung der Statue, »schon immer einen seltsamen Humor.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon.
    Der junge Zwerg sah dem hochgewachsenen Elfen nachdenklich hinterher.
    »Zwei Dinge«, bemerkte er. »Zum einen glaube ich, dass ich jetzt weiß, was mein Vater meinte, als er sagte, dass man sich nicht mit Elfen einlassen sollte. Und zum anderen denke ich, dass Ariel ganz genau wusste, was hier passiert ist.«
    »Und ich denke, dass wir das Garret nicht unbedingt auf die Nase binden sollten«, erwiderte Tarlon, der seinen Freund etwas bequemer bettete.
    »Hat er wirklich ein Jahr seines Lebens für mich hergegeben?«, meldete sich Elyra schüchtern zu Wort. Sie hatte sich wieder etwas beruhigt und sah nun besorgt auf Garret hinab.
    »Ja«, antwortete Argor schlicht. »Wir alle hatten Angst um dich. Schließlich bist du in dieses scheußlich kalte Wasser gefallen. So etwas kann nur schaden!« Er schauderte. »Es ist nass!«
    »Warum habt ihr

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