Die Kugel und das Opium
einer schweren Verwundung wie durch ein Wunder mit dem Leben davon.
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Yang Ziping,
männlich, 26 Jahre, Arbeiter der Bettenfabrik Nr. 1 , Beijing-Stadt
In der Nacht des 6 . Juni 1989 wurde er zusammen mit An Ji und einigen anderen ermordet; nachdem ihn eine Kugel getroffen hatte, ist er zusammen mit seinem Bruder Yang Ziming in das Fuxing-Krankenhaus gebracht worden, doch ihm konnte nicht mehr geholfen werden; sein Bruder kam trotz einer schweren Verwundung wie durch ein Wunder mit dem Leben davon.
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Qian Jin,
männlich, 21 Jahre, Student des ’ 86 er Jahrgangs der Beijinger Universität für Außenhandel
In der Nacht des 3 . Juni 1989 gegen zehn Uhr ist er mit einem Kommilitonen namens Yuan mit dem Rad von der Beifengwo-Straße Richtung Muxidi gefahren, er war auf dem Weg nach Hause, geriet jedoch in ein von Westen nach Osten ausfächerndes Streufeuer der Ausnahmetruppen, die flüchtenden Menschen gingen reihenweise zu Boden, sein Kommilitone Yuan und er selbst scheinen gleichzeitig getroffen worden zu sein und sind von der Menge in die Notaufnahme des Eisenbahnkrankenhauses gebracht worden. Er war an mehreren Stellen verwundet, die Hauptschlagader war zerrissen, und er ist in den frühen Morgenstunden des 5 . Juni infolge des enormen Blutverlusts gestorben. Seine Asche ist in seiner Heimat in Suzhou beigesetzt worden.
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Liu Hong,
männlich, 24 Jahre, Doktorand des ’ 88 er Jahrgangs der Fachrichtung Umweltschutz an der Qinghua-Universität
Am Morgen des 4 . Juni ist er mit der vom Tiananmen abziehenden Studentenkolonne in der Nähe des Qianmen von den Kugeln des Militärs im Unterleib getroffen worden, ist auf die Knie gegangen, seine Eingeweide quollen heraus, seine Kommilitonen haben sie ihm wieder in den Leib gestopft, sie sind wieder herausgekommen und wurden wieder zurückgestopft. Er hat unerträglich geschrien. Seinen Kommilitonen blieb nichts anderes übrig, als eine kleine Waschschüssel umgedreht über die Wunde zu stülpen und ihn auf schnellstem Weg in ein Krankenhaus zu bringen. Doch er ist bereits unterwegs in den Armen seiner Kommilitonen gestorben.
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Zhong Qing,
männlich, 21 Jahre, Bachelorstudent des ’ 86 er Jahrgangs des Instituts für Präzisionsinstrumente der Qinghua-Universität
In der Nacht des 3 . Juni ist er im Kugelhagel am Muxidi hin und her gelaufen und am Ende gefallen. Sein Schädel war aufgerissen und das halbe Gesicht weggeflogen, viele seiner Kommilitonen konnten ihn nicht mehr wiedererkennen. Wenig später hat jemand aus dem Beutel mit seinen sterblichen Überresten einen Schlüssel genommen, wodurch seine Identität geklärt werden konnte. Anschließend wurde die Leitung seiner Universität benachrichtigt.
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Zhou Deshi,
männlich, 20 Jahre, diesjähriger Absolvent des Biophysikalischen Forschungsinstituts der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, für den bereits eine Arbeit an der Universität Nanking vorgesehen war
Er wurde mit Sicherheit in der Nacht des 3 . Juni erschossen, Einzelheiten sind nicht bekannt.
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Name unbekannt,
männlich, Alter zum Zeitpunkt seiner Ermordung unbekannt, Ticketverkäufer in der Linie 101 in Beijing-Stadt
Am 4 . Juni 1989 gegen fünf Uhr in der Früh lag seine Leiche – nach Berichten vieler Augenzeugen – an der Nordseite der Hongmiao-Kreuzung in der östlichen Vorstadt von Beijing-Stadt.
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Zhang ??,
männlich, 53 Jahre, Leiter der Aufbauabteilung für ein Wärmekraftwerk in der östlichen Vorstadt von Beijing-Stadt
Am 4 . Juni 1989 gegen fünf Uhr in der Früh lag seine Leiche – nach Berichten vieler Augenzeugen – an der Nordseite der Hongmiao-Kreuzung in der östlichen Vorstadt von Beijing-Stadt.
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Yang Minghu,
männlich, 42 Jahre, Angestellter bei der Rechtsstelle des Patentamtes der Chinesischen Förderungsgesellschaft für internationalen Handel
Am Morgen des 4 . Juni 1989 lief er vor dem Haupttor des Amtes für Öffentliche Sicherheit am östlichen Chang’an-Boulevard in die Gewehrsalven der Ausnahmetruppen, sein Unterleib wurde von einem international verbotenen Dumdumgeschoss durchsiebt. Anschließend hat man ihn in das Tongren-Krankenhaus gebracht zur nächtlichen Notaufnahme, die ratlos vor der zerrissenen Blase und dem zerfetzten Becken stand; schließlich ist er zwei Tage später unter extremen Schmerzen und bei vollem Bewusstsein gestorben. Seine Asche ist auf dem Wan’an-Friedhof zur letzten Ruhe gebettet worden.
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Zhuang Jiesheng,
männlich, 27
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