Die Kugel und das Opium
Dumdumgeschoss getroffen. Er wurde zur Notaufnahme des Fuxing-Krankenhauses gebracht, wo er am 4 . Juni gegen fünf Uhr infolge des hohen Blutverlusts starb. Als es zu Ende ging, war er völlig klar und hat eigenhändig auf ein Blatt Papier die Adresse seiner Einheit notiert und einen Studenten gebeten, für ihn die Todesnachricht zu überbringen. Am Abend des 4 . Juni haben Angehörige seine sterblichen Überreste abgeholt und ihn am 7 . Juni einäschern lassen. Seine Asche ruht in der Reihe drei des zweiten Areals des Babaoshan-Volksfriedhofs.
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Liu Jianguo,
männlich, 35 Jahre, Leiter der Verkaufsabteilung einer Firma für Regenmäntel namens Chinesische Mauer in Beijing-Stadt
Am 3 . Juni 1989 gegen Mitternacht wurde er an der Einmündung der Xidan-Straße von einer Kugel in der Brust getroffen und zur Notaufnahme des Krankenhauses in der Erlong-Straße gebracht, doch jede Hilfe kam zu spät. Seine sterblichen Überreste liegen in der siebten Reihe des Funan-Bereichs des Taiziyu-Friedhofs.
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Lai Bi,
männlich, 21 Jahre, Student aus der völkischen Minderheit der Zhuang, ’ 86 er Jahrgang der Medizinischen Universität von Beijing
Am 4 . Juni 1989 gegen zwei Uhr in der Früh traf ihn an der Überkreuzung der West- und der Süd-Chang’an-Straße eine Kugel, sie drang ihm vorn in die Stirn, ist am Hinterkopf wieder ausgetreten und hinterließ eine etwa zehn Millimeter große Wunde. Er wurde sofort zum Ersten Krankenhaus der Medizinischen Universität Beijing gebracht, aber die Rettungsmaßnahmen blieben erfolglos, am Morgen um sechs Uhr gab die Krankenhausleitung unter dem Druck der Ereignisse einen »Totenschein« heraus, auf dem er als »irrtümlich verletzt« bezeichnet wurde. Seine Kommilitonen haben für ihn eine einfache Trauerfeier abgehalten, später dann kamen seine Angehörigen aus der fernen Provinz Guangxi und haben seine Asche in seine Heimat in der Provinz Yongning zurückgebracht.
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Dong Lin,
männlich, 24 Jahre, Angestellter des Volksgerichts im Bezirk Oststadt von Beijing-Stadt
Am 3 . Juni 1989 gegen elf Uhr wurde ihm am Ostufer beim Muxidi von einem Dumdumgeschoss in der linken Rippengegend ein großes Loch gerissen. Nach den Aussagen vieler Augenzeugen wurden während eines wahnsinnigen Kreuzfeuers mit ihm zusammen insgesamt vier Personen getroffen; einem wurde die Schlagader im Bereich des Oberschenkelansatzes verletzt, er verstarb noch vor Ort; die restlichen drei Personen wurden von der Menge in das Fuxing-Krankenhaus gebracht. Die Ärzte kämpften Tag und Nacht und konnten einem von ihnen das Leben retten; doch Dong Lin und der zweite Mann, dessen Identität nicht bekannt ist, konnten keine Bluttransfusion bekommen, weil es zu viele Verwundete gab, ihre Wunden tief, ihr Blutverlust zu hoch und die Blutkonserven des Krankenhauses erschöpft waren.
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Guo Anmin,
männlich, 23 Jahre, Absolvent des Jahres ’ 89 der Fachrichtung Strahlentriebwerke der Raumfahrt-Universität Beijing. Vor seinem Tod hat er sich als Magisterkandidat angemeldet
In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni starb er an einem unbekannten Ort eines unerwarteten Todes. Eine Kugel traf ihn in die Stirn, eine Gesichtshälfte wurde weggerissen. In dem herrschenden Chaos war nicht mehr zu erfahren, wer seine sterblichen Überreste in der großen Halle im Hauptgebäude der Chinesischen Universität für Politik und Recht abgelegt hat, eine Reihe von Tagen später erst wurde er von seiner Alma Mater dort abgeholt.
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Lin Renfu,
männlich, 30 Jahre, diesjähriger Doktorand des Materialinstituts der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technik, verheiratet, er hatte gerade einen Pass beantragt und plante einen Fortbildungsaufenthalt in Japan für den Oktober
In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 hat er sich mit seinem Kommilitonen Wang Kuanbao vom Tiananmen zurückgezogen, er war gerade am Liubukou angekommen, als er von den nachsetzenden Panzern erfasst und zermalmt wurde.
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Sun Yanchang,
männlich, 24 Jahre, Fahrer einer Beijinger Firma für Hochofenbau
In der Nacht des 3 . Juni verließ er das Haus und wollte versuchen, seinen jüngeren Bruder, der noch nicht wieder nach Hause zurückgekommen war, zu finden, doch an der Südseite des Platzes am Hauptbahnhof der Buslinie 110 am Hongmiao in der östlichen Vorstadt wurde im Sperrfeuer der Ausnahmetruppen der Nervenknoten an seinem vierten Halswirbel getroffen, er wurde von der Menge ins Chaoyang-Krankenhaus gebracht,
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