Die Kugel und das Opium

wo er ein halbes Jahr blieb, bis er am Ende doch starb.
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    Qian Hui,
männlich, 21  Jahre, diesjähriger Absolvent der Fachrichtung Nachrichtenredaktion der Beijinger Rundfunk-Universität
    In den Morgenstunden des 5 . Juni 1989 verließ er seine Alma Mater, um sich selbst ein Bild von der Lage zu machen, wurde jedoch vom ununterbrochenen Feuer der Panzer der Ausnahmetruppen niedergestreckt, die Oberschenkelschlagader wurde zerfetzt, und auch die Blase war zerstört. Zu diesem Zeitpunkt war er noch bei klarem Verstand und sagte zu einem Kommilitonen, der herbeigeeilt war, um ihn zu stützen: »Pass auf! Die sind noch nicht weg!« Mit vielen Händen wurde er zur Universität zurückgebracht. Er starb, noch bevor man ihn ins Krankenhaus bringen konnte.
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    Zhou Bing,
weiblich, 19  Jahre, neue Studentin des ’ 88 er Jahrgangs an der Rundfunkakademie
    Sie ist dem Massaker des 4 . Juni entgangen, aber weil sie aktiv an den Studentenunruhen teilgenommen hat, durchsucht wurde und über die von den Parteiorganisationen errichteten Schikanen nicht hinwegkam, ist sie in eine ausweglose Lage geraten; Mitte September ist sie alleine auf den dreizehn Stockwerke hohen Turm ihrer Alma Mater geklettert und in die Tiefe gesprungen. Ihr Selbstmord hat für relativ großes Aufsehen gesorgt, worauf die Universitätsleitung sie auf politischen Druck hin als »geisteskrank« diffamierte; aber die Tatsachen belegen, dass sie eine gesunde und optimistische junge Frau war, zumal sie einige Tage vor ihrem Selbstmord ein »Testament für meine Eltern« abgeschickt hatte, in dem sie sich selbst als der Fürsorge ihrer Eltern unwürdig bezeichnet.
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    Pu Changkui,
männlich, 47  Jahre, Schauspieler der koreanischen Minderheit bei dem Zentralen Minderheiten-Gesangs-und-Tanz-Ensemble
    In der Nacht des 3 . Juni 1989 ist ihm in dem Abschnitt zwischen Xidan und Fuxingmen eine Gewehrkugel in den linken Hinterkopf eingedrungen und auf der rechten Stirnseite wieder ausgetreten, er war auf der Stelle tot. Der Totenschein wurde vom Postkrankenhaus ausgestellt, seine Asche ist auf der Gräberanlage des Jinshan beigesetzt, ohne Namen und ohne Grabstein.
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    Bian Zongxu,
männlich, 40  Jahre, Manager einer Firma für die Lieferung und den Verkauf von mechanischen und elektrischen Produkten am Xinjiekou in Beijing-Stadt
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 hat eine verirrte Kugel vor einem Möbelgeschäft am Xidan schräg seinen Kopf durchschlagen, er ist zusammengebrochen und war auf der Stelle tot. Seine Asche ist auf dem Taiziyu-Friedhof beigesetzt, man hat ihm einen Grabstein errichtet. Er hinterließ Zwillingstöchter.
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    Tian Daomin,
männlich, 22  Jahre, Student des ’ 85 er Jahrgangs des Instituts für Verwaltung an der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technik
    Er hielt sich an die Mahnung der Universitätsleitung und hat die ganze Nacht im Wohnheim an seiner Abschlussarbeit geschrieben, dann aber doch seine Erregung nicht zügeln können und in den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 die Universität in Richtung Liubukou verlassen, um sich ein Bild von der Lage zu verschaffen, wurde aber von einem Panzer, der alles niederwalzte, was ihm in den Weg kam, bei lebendigem Leibe zermalmt.
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    He Qie,
männlich, 23  Jahre, Magisterkandidat am Forschungsinstitut für Computertechnik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften
    In der Nacht des 3 . Juni 1989 ist er mit vielen Kommilitonen zum Tiananmen, um die dortigen Studenten zu unterstützen, aber er kam nur bis zum Nanchizi, wo er von einer Kugel getroffen und getötet wurde. Auf dem Totenschein des Beijinger Krankenhauses steht »Schädelverletzung«.
    Er kam mit fünfzehn Jahren in den ersten Jahrgang der Senior Highschool, als er der Qinghua-Universität auffiel, wo er dann als »minderjähriger Student« geführt wurde, ein Sonderfall. Kurz darauf hat er ganze Jahrgänge übersprungen, ein erneuter Sonderfall, und wurde Magisterkandidat, wurde sogar als »Wunderkind« gehandelt. Seine Eltern haben seine Asche in ihre Heimat in den Kreis Baoqing in der Provinz Heilongjiang gebracht, wo er auf dem Nanshan-Friedhof bei der Wanda-Bergkette seine letzte Ruhe fand.
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    Song Xiaoming,
männlich, 32  Jahre, Techniker der Fabrik 283 des zweiten Büros der Weltraumbehörde in Beijing-Stadt
    In der Nacht zum 3 . Juni 1989 hat eine große Menge auf dem in südwestlicher Richtung verlaufenden Bürgersteig an der Wukesong-Kreuzung mit lauten Parolen