Die Kundschafter
eintauchte.
Obi-Wan blickte auf, aber wo das Flugprojekt gewesen war, war nun nur noch leerer Raum zu sehen. »Sie müssen sich an den Plan halten.«
»Ja, wahrscheinlich«, sagte der Junge, und Obi-Wan konnte hören, dass sich einiges von seinem eigenen Unbehagen auch in die Stimme seines Schülers geschlichen hatte. »Ich wünschte, wir hätten noch ein Weilchen länger mit ihm fliegen können.«
»Mit wem? Captain Pakmillu?«, fragte Palpatine.
»Nein, mit Meister C'baoth«, antwortete Anakin. »Er ist ein wirklich guter Anführer - er kriegt es immer hin, dass die Dinge wirklich erledigt werden. Er marschiert geradeaus, ganz gleich, wie groß das Durcheinander ist, und findet immer eine Möglichkeit, alle tun zu lassen, was das Beste für sie ist.«
»Diese Begabung hat er tatsächlich«, stimmte Palpatine zu. »In diesen unruhigen Zeiten gibt es nur wenige wie ihn. Dennoch, so sehr wir ihn auch vermissen mögen, für das Flugprojekt ist seine Führung unerlässlich.«
»Ich bin sicher, sie sind überglücklich, ihn an Bord zu haben«, murmelte Obi-Wan.
»Er hat seine Aufgaben, und wir haben die unseren«, fuhr Palpatine fort und reichte Obi-Wan eine Datenkarte. »Hier ist alles, was ich über die Auseinandersetzung auf Roxuli habe. Ihr solltet Euch lieber damit vertraut machen, ehe wir landen.«
»Danke.« Obi-Wan nahm die Karte und steckte sie in seinen Datenblock. »Die Beschwerdeführer werden sicher alle Einzelheiten liefern, die hier noch fehlen.«
»Da bin ich überzeugt«, sagte Palpatine trocken. »Macht es Euch gemütlich, Jedi Kenobi. Ihr habt wahrscheinlich einen sehr langen und anstrengenden Tag vor Euch.«
Ar'alanis Inspektionsgruppe kam schon beinahe zwei Stunden vor Thrawns Rückkehr von der Patrouille nach Crustai zurück. Thrawns Bericht war knapp wie immer, und schon weniger als eine Stunde danach traf er sich zu einer kurzen Sprachstunde mit Car'das und Maris. Car'das konnte ihm nicht ansehen oder anhören, ob er bemerkt hatte, dass in seiner Abwesenheit etwas Wichtiges geschehen war.
Die nächsten zwei Tage vergingen nur träge. Ar'alani verbrachte den größten Teil ihrer Zeit in ihren Räumen, studierte die Daten, die sie vom Schlachtfeld mitgebracht hatte, und erschien nur zu den Mahlzeiten oder um sich auf der Basis nach Kriegern umzuschauen, die sie noch nicht verhört hatte. Offenbar hatte sie die beiden, die mitgekriegt hatten, wie Thrawn sein Misstrauen bezüglich der Besatzung der Bargain Hunter kundgetan hatte, noch nicht gefunden, aber Car'das wusste, dass dies nur eine Frage der Zeit war.
Thrawn selbst war in diesen zwei Tagen mehrmals abwesend und nahm Ar'alanis Patrouillenbefehl offenbar sehr ernst. Car'das konnte in dieser Zeit nur ein einziges wirkliches Gespräch mit ihm führen, und das fand spät am Abend in Car'das' Zimmer statt, nachdem Ar'alani das Schlachtfeld besichtigt hatte. Thrawns Müdigkeit und Anspannung waren sehr deutlich zu erkennen, und als er schließlich ging, dachte Car'das lange darüber nach, ob sich der Commander vielleicht endgültig übernommen hatte.
Car'das versuchte auch, mehr Zeit mit Quennto und Maris zu verbringen. Aber mit den beiden zu sprechen war noch deprimierender. Quennto fing an, sich wie ein Tier im Käfig zu verhalten, sein Brüten wurde nur unterbrochen von wilden Plänen von Überfällen auf die Waffenkammer und den Lagerraum, gefolgt von einer verwegenen Flucht mit der Bargain Hunter. Maris behauptete immer noch, auf Thrawns Ehre zu bauen, aber selbst sie hatte offenbar ihre Zweifel, ob der Commander sie gegen Ar'alani schützen konnte.
Etwas musste geschehen. Und es lag an Car'das, es zu tun. Er konnte sich nur wenig vorbereiten. Die Bargain Hunter war zu gut bewacht, und außerdem hatte er nicht vor, den ungelenken Frachter verfolgt von Thrawns Jägern durch den Eingangstunnel zu fliegen. Aber am anderen Ende des Dockbereichs stand ein Langstreckenshuttle, den die Chiss offenbar überwiegend ignorierten. Er verbrachte ein paar Stunden am Computersystem der Basis mit Trainingsprogrammen für Piloten, und das, verbunden mit seinen vorherigen Studien von technischen Begriffen der Chiss-Sprache, brachte ihm die Grundlagen bei, die er brauchte, um den Shuttle fliegen zu können. Später gelang es ihm, sich dem Schiff zu nähern, ohne dass er auffiel, und eine Stunde auf dem Pilotensitz zu verbringen, wo er im Kopf noch einmal die Computersimulationen und Checklisten durchging und sich überzeugte, dass er wirklich genug
Weitere Kostenlose Bücher