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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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transparente Oberfläche, einige von ihnen stationär oder nur langsam pulsierend, während andere in raschen Sequenzen wechselten und die Illusion von Flüssen erzeugten. All diese Veränderungen zeigten alle Farben des Spektrums, aber Gelb überwog alle anderen.
    Es war ein beeindruckender Anblick, und der Chiss, der eine Minute später durch das Portal kam, beeindruckte nicht weniger. Er wurde von zwei jungen Chiss in dunkelgelben Uniformen und mit Handfeuerwaffen am Gürtel flankiert, und seine eigene Kleidung bestand aus einem grauen Gewand mit vielen kunstvoll arrangierten Stoffschichten, gelbem Kragen und großzügigen gelben Glanzlichtern. Er schien nicht viel älter als Thrawn, aber an seiner Haltung war etwas Edles, Stolzes - dieser Mann schien zum Herrschen geboren. Seine Begleiter bewegten sich rasch und geschickt, und Car'das bekam den Eindruck, dass sie in einer Art Professionalitäts-Wettbewerb mit den vier schwarz gekleideten Kriegern standen, die Thrawn mitgebracht hatte.
    Thrawns Begrüßung und die Antwort des Besuchers erfolgten selbstverständlich in Cheunh, und wieder konnte Car'das nur hin und wieder ein einzelnes Wort aufschnappen. Aber Tonfall und Fluss der Ansprachen und die ebenso formalisierten Gesten und Bewegungen hatten etwas von einem uralten Ritual an sich, und das faszinierte ihn.
    Seine Mitreisenden teilten diese Ansicht leider nicht. Maris mit ihrer philosophischen Abscheu vor der strukturierten Korruption der Republik brachte wenig Geduld für Rituale gleich welcher Art auf und verfolgte das Geschehen mit so etwas wie höflicher Distanziertheit. Quennto wirkte einfach nur gelangweilt.
    Dann war die Zeremonie zu Ende, die beiden gelb gekleideten Chiss zogen sich zurück, um den Eingang des Schiffs zu flankieren, und Thrawn führte seinen Besucher mit einer Geste auf die drei Menschen zu. »Darf ich Ihnen Aristocra Chaf'orm'bintrano aus der Fünften Herrschenden Familie vorstellen?«, sagte er und wechselte dabei von Cheunh zu Sy Bisti. »Das hier sind corellianische Händler, Besucher aus einer fernen Welt.«
    Chaf'orm'bintrano sagte etwas in einem eher scharfen Tonfall. »Bitte auf Sy Bisti, Aristocra«, merkte Thrawn an. »Sie verstehen kein Cheunh.«
    Chaf'orm'bintrano schnaubte eine Antwort, abermals auf Cheunh, und Thrawns Mundwinkel wurden ein wenig starrer. »Aristocra Chaf'orm'bintrano hat im Augenblick kein Interesse, mit Ihnen zu kommunizieren«, übersetzte er. »Einer meiner Krieger wird Sie zu Ihren Quartieren bringen.« Er sah kurz Car'das an. »Bitte entschuldigen Sie.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Commander«, versicherte Car'das und spürte die eigene Anspannung, als er sich knapp vor Chaf'orm'bintrano verbeugte. »Absolut nicht.«
    Die Räume, die Thrawn ihnen hatte zuweisen lassen, waren ähnlich wie ihr Quartier auf der Springhawk, wenn auch ein wenig größer. Es gab zwei Schlafzimmer statt einem, und der Erfrischer lag dazwischen. Man führte Quennto und Maris in eines der Zimmer und Car'das in das andere. Als er sich umsah, entdeckte er zu seiner Überraschung, dass seine Kleidung und seine restliche Habe bereits von der ßargain Hunter zur Basis gebracht und ordentlich in die diversen Schubladen gepackt worden war. Offensichtlich ging Thrawn davon aus, dass sie länger blieben.
    Er ging eine Weile auf und ab und versuchte, nicht an Chaf'orm'bintrano und seine demonstrative Ablehnung ihnen gegenüber zu denken. Eine Stunde später stand ein schweigender Krieger vor der Tür, der eine Mahlzeit auf einem Tablett brachte. Car'das dachte kurz daran, nach Quennto und Maris zu sehen, kam aber dann zu dem Schluss, dass sie ebenso gut ihn aufsuchen könnten, wenn ihnen nach Gesellschaft zumute war, und aß allein.
    Danach setzte er sich an die Computerstation und probierte eine Prozedur aus, die Thrawn ihm an Bord der Springhawk gezeigt hatte und die ihm ermöglichen sollte, sich mit Cheunh- Vokabellisten zu versorgen. Es funktionierte auch an diesem Computer, und er begann zu lernen.
    Es war fünf Stunden später, und er war vor dem Computer eingedöst, als ein anderer Chiss ihn holen kam.
    Man brachte ihn zu einem abgedunkelten Raum, der ganz ähnlich wie der vordere Sicht-Triangulierungsstandort der Springhawk aussah. Das breite Aussichtsfenster erlaubte den Blick direkt auf die Dockanlage, und Car'das konnte das ferne Glühen von Triebwerken sehen, als ein Schiff auf den Ausgangstunnel zuflog. »Guten Abend, Car'das«, sagte Thrawn, der in einem

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