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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sessel in einer Ecke des Raumes saß. »Ich hoffe, Sie hatten einen produktiven Tag.«
    »Ja, nicht schlecht«, erwiderte Car'das, ging auf den Chiss zu und setzte sich neben ihn. »Ich habe ein bisschen an meinen Sprachlektionen weitergearbeitet.«
    »Ich weiß«, sagte Thrawn. »Ich muss mich wirklich bei Ihnen für Aristocra Chaf'orm'bintranos Mangel an Höflichkeit entschuldigen.«
    »Es tut mir leid, dass er uns so ablehnt«, erwiderte Car'das in einem Versuch, diplomatisch zu sein. »Die Begrüßungszeremonie hat mir sehr gefallen, und ich hatte mich darauf gefreut, dort mehr zu sehen und die Verhaltensweisen der Chiss kennenzulernen.«
    »Es war nichts Persönliches«, versicherte Thrawn. »Aristocra Chaf'orm'bintrano betrachtet Ihre Anwesenheit hier als Gefahr für das Reich der Chiss.«
    »Darf ich fragen warum?«
    Thrawn zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Einige Leute betrachten das Unbekannte immer als gefährlich.«
    »Manchmal haben sie damit ja auch durchaus recht«, gab Car'das zu. »Andererseits jedoch kommt es mir so vor, als wüssten sich die Chiss im Notfall gut zu verteidigen.«
    »Mag sein«, sagte Thrawn. »Aber es gibt Zeiten, in denen ich davon nicht so überzeugt bin. Sagen Sie, verstehen Sie das Konzept, einen potenziellen Feind zu neutralisieren, bevor dieser Feind Sie selbst angreifen kann?«
    »Sprechen Sie von so etwas wie einem Präventivschlag?«, fragte Car'das. »Selbstverständlich kenne ich das Prinzip.«
    »Ist das unter Ihren Leuten denn weit verbreitet?«
    »Ich weiß nicht, ob weit verbreitet die richtige Formulierung wäre«, antwortete Car'das zögernd. »Es gibt Völker, die solche Angriffe für unmoralisch halten.«
    »Und Sie?«
    Car'das verzog das Gesicht. Er war dreiundzwanzig Jahre alt und arbeitete für einen Schmuggler, der gerne Hutts austrickste. Was wusste er denn schon vom Universum? »Ich denke, wenn man so etwas tun will, sollte man sehr sicher sein, dass es sich wirklich um eine echte Gefahr handelt«, sagte er bedächtig. »Man müsste handfeste Beweise haben, dass der Feind wirklich plante, einen anzugreifen.«
    »Was ist mit jemandem, der vielleicht nicht vorhat, Sie anzugreifen, aber ununterbrochen andere angreift?«
    Es war ziemlich offensichtlich, auf was er abzielte. »Sie meinen, wie die Vagaari?«
    »Genau«, bestätigte Thrawn. »Wie ich Ihnen schon sagte, haben sie das Chiss-Territorium selbst noch nicht angegriffen, und die Militärdoktrin schreibt daher vor, sie zu ignorieren. Haben deshalb die Wesen, die von den Vagaari beraubt und gejagt werden, keinen Anspruch auf unsere militärische Hilfe, und müssen wir einfach beiseitetreten und zusehen, wie sie niedergemetzelt oder versklavt werden?«
    Car'das schüttelte den Kopf. »Sie stellen Fragen, über die seit Anbeginn der Zivilisation debattiert wird.« Er warf einen Blick auf das Profil des Commanders. »Verstehe ich es richtig, dass Sie und Aristocra Chaf'orm'bintrano in dieser Sache nicht übereinstimmen?«
    »Die gesamte Chiss-Spezies stimmt in dieser Sache nicht mit mir überein«, sagte Thrawn ein wenig traurig. »So sieht es jedenfalls aus. Ich bin erleichtert, dass diese Frage für andere nicht so leicht zu beantworten ist wie für die Herrschenden Familien.«
    »Haben Sie dem Aristocra von dem Vagaari-Schiff erzählt?«, fragte Car'das. »Es sah aus, als hätten sie in dieser Schatzkammer Beute von sehr vielen unterschiedlichen Spezies aufgehäuft.«
    »Das habe ich, und er war nicht besonders beeindruckt«, antwortete Thrawn. »Nach seiner Ansicht erlaubt die Doktrin der ausschließlichen Verteidigung keine Ausnahmen.«
    »Was, wenn einige der Opfer Ihnen bekannte Spezies wären?«, spekulierte Car'das. »Freunde oder vielleicht auch nur Handelspartner? Würde das etwas ändern?«
    »Das bezweifle ich«, sagte Thrawn nachdenklich. »Wir treiben nur wenig Handel außerhalb unserer Grenzen. Dennoch, es könnte nützlich sein, den ... nun, den Schatz genauer zu untersuchen.« Er legte den Kopf schief. »Würden Sie mir dabei vielleicht helfen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Car'das. »Obwohl ich nicht weiß, ob ich wirklich nützlich sein könnte.«
    »Sie erkennen vielleicht einige Artefakte«, sagte Thrawn und stand auf. »Wenn die Vagaari ihre Beute auch auf Planeten Ihrer Republik finden, können Sie uns vielleicht mit zusätzlichen Daten über diese Zivilisationen helfen.«
    »In diesem Fall sollten Sie auch Maris und Quennto um Unterstützung bitten«, sagte Car'das und

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