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Die Kundschafter

Die Kundschafter

Titel: Die Kundschafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Kenobis ärgerliches Eintreffen auf Barlok noch nicht einmal erwähnt, aber Sidious wusste offenbar schon alles darüber. Er musste über hervorragende Informationsquellen verfügen. »Ich musste nur eine Sprühvorrichtung mit Blendflüssigkeit an der Rakete anbringen, um dafür zu sorgen, dass sie sie nicht aufhalten konnten, bis sie wirklich den Konferenzsaal erreichte, in dem C'baoth dann seine dramatische Vorstellung gab.«
    »Und weder er noch Kenobi argwöhnen, dass Sie die Ereignisse irgendwie beeinflusst haben?«
    »Nicht im Geringsten, Herr«, sagte Doriana. »Meine Quellen sagen mir, dass die Spezialisten von der Polizei zwar feststellen konnten, dass der Sprüher erst in letzter Minute angebracht wurde, aber sie sind zu dem Schluss gekommen, dass das eine Reaktion auf C'baoths Erscheinen auf dem Planeten war und mit Kenobi nichts zu tun hat.«
    »Ich will nicht, dass Kenobi irgendwelches Verdienst zugeschrieben wird«, verkündete Sidious. »Wir können nicht erlauben, dass er C'baoth auch nur ein winziges bisschen von seinem Triumph und Prestige abnimmt.«
    »Das wird er auch nicht«, versicherte Doriana. »Kenobi ist nicht der Typ, der nach öffentlicher Anerkennung strebt. Und C'baoth wird ihm ganz bestimmt auch nichts davon überlassen.«
    »Dann verläuft alles weiterhin nach Plan«, stellte Sidious zufrieden fest. »Die Opposition im Senat und im Jedi-Rat gegenüber C'baoths Projekt wird im Feuer seines neuen Ruhms nur so dahinschmelzen.«
    »Und wenn nicht, habe ich immer noch weitere Pläne, um ihm allgemeinen Respekt zu verschaffen«, sagte Doriana. »Das richtige Wort in Palpatines Ohr, und alles wird gutgehen.«
    »Ja«, erwiderte Sidious. »Und da wir gerade von Palpatine sprechen: Sie sollten Barlok lieber verlassen und wieder zu Ihren offiziellen Aufgaben zurückkehren. Ich möchte auch, dass Sie einen Weg finden, sich selbst zum Verbindungsmann des Obersten Kanzlers zum Extragalaktischen Flugprojekt zu machen.«
    »Das dürfte kein Problem sein«, versicherte ihm Doriana. »Palpatine hat so viel mit anderen Dingen zu tun, dass er froh sein wird, diese Sache auf mich abwälzen zu können.«
    »Hervorragend«, sagte Sidious. »Sie haben gute Arbeit geleistet, mein Freund. Melden Sie sich bei mir, wenn Sie nach Coruscant zurückkehren, und wir werden über die letzten Einzelheiten sprechen.«
    Das Bild verschwand, und Doriana brach die Verbindung ab. Ein schlichterer Mann, dachte er, selbst ein Meister der Dunklen Seite wie Lord Tyranus, hätte vielleicht versucht, C'baoth direkt umzubringen, indem er bessere Verschwörer für ein erfolgreiches Attentat ausgewählt hätte.
    Aber wie Sidious selbst schon gesagt hatte, Doriana war ein subtil denkender Mann. Wieso sollte man sich eines so mächtigen Unruhestifters wie C'baoth entledigen, wenn man ihn auch nutzen konnte, um außer ihm noch mehrere andere Jedi loszuwerden, die ihn beim Extragalaktischen Flugprojekt begleiten würden?
    Lächelnd begann Doriana, seinen Holoprojektor auseinanderzunehmen. Jorus C'baoth, Jedi-Meister und potenzielle Gefahr für Darth Sidious' Plan für die Republik, war tot.
    Er wusste es nur noch nicht.

    Es war ein langer frustrierender Tag im Vorbereitungszentrum gewesen, ein weiterer in einer schier endlosen Reihe solcher Tage, und als Chas Uliar seine Wohnungstür öffnete, fragte er sich wieder einmal, ob es das alles wirklich wert war.
    Er hatte gerade erst die Schule hinter sich gebracht, als ihn Rekrutierer für das Extragalaktische Flugprojekt angesprochen hatten, und die Begeisterungsfähigkeit und der Optimismus der Jugend hatten ihn sofort veranlasst, sich zu verpflichten. Aber nach zwei Jahren von immer langwierigeren Vorbereitungen und immer längeren Verschiebungen ließ der Glanz stark nach. Das letzte Gerücht lautete, das Bewilligungskomitee des Senats habe entschieden, alle Familien von dem Flug auszuschließen, wodurch das gesamte Projekt im Grunde auf eine etwas größer angelegte militärische Forschungsexpedition reduziert wurde.
    Und damit würde ihm selbstverständlich genau das genommen, was es wirklich einzigartig machte. Aber was wussten die korrupten Bürokraten auf Coruscant auch schon von etwas so Banalem wie Geschichte oder Ruhm oder auch nur einer Vision von der Zukunft der Republik?
    Die Beleuchtung im Gemeinschaftsraum war abgeschaltet, aber bevor er sie einschaltete, sah er einen dünnen Lichtstreifen unter den Türen beider Schlafzimmer. Zumindest zwei seiner drei Mitbewohner waren

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