Die Kunst, anders zu leben

Regierung abgeschafft oder zumindest stark in ihren Befugnissen eingeschränkt werden sollte. Es gibt nicht viele Leute, die Ron Pauls Ansichten einfach nur für »ganz in Ordnung« halten. Eine Mission zu proklamieren, so wie Ron Paul es tut, ist ein guter Weg, diejenigen Anhänger anzusprechen, die man haben möchte, und alle anderen Leute abzuschrecken.
    Ab und zu eine kontroverse Meinung zu äußern, wird Ihnen ebenfalls helfen, Anhänger zu finden und Interessenten, die nicht zu Ihnen passen, auszusieben. Wer sich nicht auf eine bestimmte Meinung festlegen will, ist immer auf der sicheren Seite. Genau das sollten Sie nicht tun. Gehen Sie lieber den riskanten Weg, indem Sie eindeutig Position beziehen!
    SCHRITT NUMMER 2: TRAINIEREN UND BELOHNEN SIE IHRE ARMEE
    Sobald Sie den Menschen einen überzeugenden Grund dafür geliefert haben, auf Sie zu hören, und Ihre ersten Interessenten zu Anhängern gemacht haben, sollten Sie Ihre Beziehung zu diesen Leuten vertiefen. Dazu müssen Sie die Bedürfnisse Ihrer Armee erfüllen und Ihren Mitstreitern helfen, zu erreichen, was sie sich wünschen. Dabei sollten Sie sich über zwei Dinge Gedanken machen, die jede Anhängerschaft bewegen: Motivation und Belohnungen.
    MOTIVATION
    Warum lesen Sie bestimmte Bücher und hören bestimmte Musiker oder Bands? Warum besuchen Sie bestimmte Internetseiten immer wieder? Wahrscheinlich, weil das, was Sie dort lernen oder erleben, Sie irgendwie motiviert. Wenn jemand, dessen Anhänger Sie einmal waren, Sie irgendwann nicht mehr motiviert, geben Sie ihm vielleicht noch ein oder zwei Chancen, doch irgendwann kümmern Sie sich nicht mehr um ihn. Daher ist Motivation eine unerlässliche Voraussetzung, wenn es darum geht, Anhänger zu gewinnen und langfristig an sich zu binden.
    Diese Motivation können Sie durch drei verschiedene Anreize bewirken: Inspiration, Instruktion oder Unterhaltung. Bei der Entscheidung, wie Sie Ihre Armee »trainieren« möchten, müssen Sie einen oder mehrere dieser drei Wege wählen – je nachdem, wer Sie sind und was für Ziele Sie verfolgen. Eine Kombination aus zwei oder drei verschiedenen Motivationswegen ist normalerweise am besten dazu geeignet, Anhänger zu gewinnen. Der wichtigste Anreiz ist jedoch Inspiration, denn wenn es Ihnen gelingt, Ihre Anhänger zu inspirieren, werden sie immer wieder zu Ihnen zurückkehren.
    In dieser Hinsicht hat man als Einzelperson einen entscheidenden Vorteil gegenüber großen Unternehmen oder anderen Organisationen: Als Einzelperson können Sie ganz Sie selbst sein. Sie können die Leute auf persönlicher Ebene an Ihren Misserfolgen und Erfolgen teilhaben lassen. Leo Babauta hat das in seinem beliebten Blog Zen Habits, in dem er über Einfachheit und Zielgerichtetheit schreibt, fast bis zur Perfektion praktiziert. In weniger als einem Jahr hat Leo über 100 000 Abonnenten gewonnen, die seinen Blog mit Begeisterung lesen. Mittlerweile ist er zum Fulltime-Blogger geworden.
    Viele dieser Leser fühlten sich dadurch angesprochen, wie bescheiden Leo sich selbst darstellte: einfach als Durchschnittsmenschen, der sich danach sehnt, ein gesundes, möglichst einfaches Leben zu führen. Die instruktive Komponente seines Blogs spielt eine wichtige Rolle (zu seinen beliebtesten Beiträgen gehören »10 Tipps, sich das Rauchen abzugewöhnen« und »Ein flacher Bauch in 30 Tagen«); doch die inspirierende, persönliche Seite seiner Zen Habits spricht wohl noch mehr Leser an. Ich selbst rauche nicht; trotzdem las ich Leos Beitrag zum Thema Raucherentwöhnung aus purer Neugier, um zu sehen, wie er es geschafft hatte, das Rauchen aufzugeben. Selbst wenn ich nicht jeden Tag etwas Neues aus Leos Blog lerne, fühle ich mich normalerweise irgendwie inspiriert, nachdem ich seine Webseite besucht habe. Deshalb klicke ich sie immer wieder an, und ich vermute, dass es vielen anderen Lesern genauso geht.
    DIE BELOHNUNG
    Keine Sorge: Sie können Ihr Scheckbuch in der Schublade lassen! Zwar wollen auch Anhänger und Fans belohnt werden, aber ihre Belohnung besteht in der Arbeit, die Sie für sie leisten, sowie in der regelmäßigen Kommunikation und persönlichen Anerkennung, die Sie ihnen zuteilwerden lassen. Wenn Sie eine Armee eine Zeit lang nicht in dieser Währung »bezahlen«, wird sie wahrscheinlich zu meutern anfangen oder – noch schlimmer – sich nicht mehr für Sie interessieren.
    Eines Dezembermorgens öffnete ich ein kleines Päckchen, das ich über UPS erhalten hatte. »Komisch«,