Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kunst engagierter Gelassenheit

Die Kunst engagierter Gelassenheit

Titel: Die Kunst engagierter Gelassenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lukas Niederberger
Vom Netzwerk:
Unterschied
zwischen einer falschen und richtigen Sorge –
die Sorge an sich ist falsch. [Ref 3]
    Peter Handke (Schriftsteller, *1942)

    Trauer über Vergangenes breche nicht dein Herz,
Ärger über Aktuelles trübe nicht deine Seele,
Sorge über Künftiges zerbreche nicht deinen Kopf.
    L. N.

    Ein großer Teil der Sorgen
besteht aus unbegründeter Furcht.
    Jean-Paul Sartre (Philosoph und Dramatiker, 1905 – 1980)

    Du kannst dir Sorgen machen, bis du davon tot umfällst.
Oder das bisschen Ungewissheit genießen.
    Norman Mailer (Schriftsteller, 1923 – 2007)
    Welche Sorge ist gut, recht und richtig? Welche ist falsch, unnötig und überflüssig? Welche Sorge um die Zukunft ist legitim und notwendig, welche ist übertrieben? Und warum? Oder sind wirklich alle Sorgen falsch? Sind es die Dinge und Fakten selbst, die uns beunruhigen, oder sind es vielmehr die Gedanken darüber mit allen Fantasien und Befürchtungen? Nach welchen Kriterien sind Sorgen oder Sorglosigkeit sinnvoll oder unnötig? Eine befreundete Drehbuchautorin schreibt:
    »Wenn mir etwas Sorgen bereitet, hilft mir zunächst das Unterscheiden zwischen den Fakten (›Was ist tatsächlich vorgefallen?‹) und der Story (›Wie deute ich es? Was vermute, meine und fühle ich auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen?‹).«
    Eine spezielle »worrying-Forschung« untersucht, was uns Menschen Sorgen bereitet. Diese Forschung erfolgt wohl nicht zuletzt deshalb, weil unsere Sorgen die Basis bilden für Werbestrategien von Unternehmen und politischen Parteien. Die Schweizer Großbank Credit Suisse führt seit 35 Jahren eine jährliche Umfrage bezüglich unserer Sorgen durch und publiziert die Resultate jeweils in einem nationalen Sorgenbarometer. Für das Jahr 2010 machten sich 76% der befragten Personen Sorgen bezüglich Arbeitslosigkeit. 45% der Befragten sind bekümmert wegen ihrer Altersvorsorge. 41 % machen sich Sorgen um den Zustand des Gesundheitswesens, das immer teurer wird und die Prämien steigen lässt. 37 % sorgen sich um die soziale Sicherheit, 31% sind besorgt wegen der hohen Anzahl Ausländer im Land. Um die persönliche Sicherheit machen sich 28% der Befragten Sorgen, um den Umweltschutz 18% und um die Zukunft der Energie 11 % . Aufschlussreich sind Vergleiche zu den Vorjahren. Im Jahr 2004 machten sich nur 22% der Befragten Sorgen um das Gesundheitswesen (heute 41 % ) und nur 19% um die Arbeitslosigkeit (heute 76%). Das Sorgenbarometer zeigt auch auf, dass wir uns auf allen Ebenen des Lebens Sorgen machen. Diese Tatsache bestätigen auch die folgenden Zeugnisse der von mir Befragten.

    Privatbereich: Partnerschaft, Familie, Freunde
    »Ich habe schlaflose Nächte, wenn es jemandem, der mir nahe steht, schlecht geht.« (Mann, 49 Jahre)
    »Ich mache mir Sorgen, wenn in der Partnerschaft längere Zeit Funkstille herrscht.« (Frau, 49 Jahre)
    »Schlaflose Nächte erlebte ich, als ich mich vor einigen Jahren in einen anderen Mann (nicht meinen Ehegatten) verliebte.« (Frau, 42 Jahre)
    »Oft beschäftigt mich, ob noch genügend Zeit für meine Projekte übrigbleibt.« (Frau, 36 Jahre)
    »Gehe ich wirklich den richtigen Weg? Diese Frage bereitet mir häufig Sorgen.« (Frau, 37 Jahre)
    »Meine größte Sorge ist, dass ich mein Leben vergeude, sprich, dass ich mein Leben mit oberflächlichen Beschäftigungen vertue, statt achtsam und wesentlich zu leben.« (Frau, 41 Jahre)
    »Ständig sorge ich mich um meine Zukunft, obwohl mir immer wieder gezeigt wird, dass alles gut ist.« (Frau, 33 Jahre)
    »Momentan bereitet mir mein demenzkranker Vater große Sorgen bzw. meine Beziehung zu ihm. Er entgleitet uns und ich kann die wachsende emotionale Distanz nicht mehr schmälern.« (Frau, 36 Jahre)
    »Oft mache ich mir Sorgen, wie sich wohl meine Kinder später entwickeln werden und wie ihr Lebensweg aussehen wird.« (Frau, 46 Jahre)
    Arbeit und Finanzen
    »In der Ausbildungszeit bereitete mir das leere Bankkonto jeweils schlaflose Nächte, heute sind es eher Personalprobleme am Arbeitsplatz. « (Frau, 34 Jahre)
    »Sorgen macht mir die Frage, wie ich tatsächliche finanzielle Abhängigkeiten wieder los werde.« (Frau, 45 Jahre)
    Menschheit und Umwelt
    »Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer zahlreicher und ärmer. Sorgen bereitet mir, wie Menschen mit unserem Planeten umgehen.« (Mann, 49 Jahre)
    »Sorgen bereitet mir die Vorstellung, was mit zunehmender Umweltzerstörung auf die nachfolgenden Generationen zukommen wird.« (Frau, 48 Jahre)
    »Ich mache

Weitere Kostenlose Bücher