Die Kunst, gelassen zu erziehen
Sprachen wird nicht zwischen Geist und Herz unterschieden – es geht immer um die ausgewogene Öffnung des HERZ-GEISTES , um ein offenes Herz und einen klaren Geist. Insofern ist Achtsamkeit ohne Metta und umgekehrt nicht denkbar. Es ist eher so, dass verschiedene Praktiken auch unterschiedliche Aspekte unseres Herz-Geistes nähren.
Alle spirituellen Methoden sind nur Mittel, um Gewahrsein, Herzenswärme und Mitgefühl auf dem Weg zu entwickeln. Das ist alles.
[ Jack Kornfield | amerikanischer Meditationslehrer ]
Wenn wir in einer Situation vor dem Leid eines anderen zurückschrecken, uns innerlich verschließen, reagieren wir je nach Persönlichkeitsstrukturautomatisch mit Angriff oder Flucht. Wenn wir jedoch unser Herz auch angesichts von Schmerz OFFENHALTEN können, ist es möglich, zu erkennen, welche Reaktion die Situation tatsächlich von uns erfordert. Dann sind wir in der Lage, wahrhaft kreativ, schöpferisch und angemessen zu handeln.
Alte Glaubenssätze erkennen und loslassen
In der Metta-Meditation geht es darum, uns mit liebender Güte uns selbst zuzuwenden und mit echtem Interesse wahrzunehmen,
welche Reaktionen das in uns hervorruft – ohne diese zu bewerten. Es ist nicht unbedingt so, dass wir uns durch die Übung gleich geliebt und rundum
angenommen fühlen. Manchmal scheint alles zunächst schlimmer zu werden, wenn die negativen Botschaften in unser Bewusstsein dringen. Aber nur wenn
wir sie wahrnehmen, können wir sie als das sehen, was sie sind: verinnerlichte Glaubenssätze aus dem Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind. Sie sind
einfach nur Gedanken, die nichts mit unserer wahren Natur zu tun haben. Indem wir sie als solche erkennen und ihnen nicht mehr so hilflos
ausgeliefert sind, können wir in Kontakt mit unserem grundlegenden Gutsein kommen, unserem wahren Wert.
ÜBUNG
Die Metta-Meditation
Wenn wir Metta praktizieren, säen wir einfach liebende Güte, in dem Vertrauen, dass es in seiner Zeit Früchte tragen wird.
Nehmen Sie sich ein wenig Zeit, und suchen Sie sich zunächst einen Ort, an dem Sie ganz ungestört sind.
Finden Sie eine Art des Sitzens, die gelassen, aber doch aufrecht ist, ohne sich irgendeinen Zwang anzutun oder zu versuchen, einer äußeren Form zu entsprechen. Lassen Sie sich einfach ein wenig Zeit, um auf Ihrem Platz anzukommen, fühlen Sie nach innen zu Ihrem Körper, und richten Sie sich so ein, wie es Ihnen im Moment entspricht.
Nun können Sie die klassischen Metta-Sätze mehrere Male zu sich selbst sagen. Dann warten Sie ab, um sie nachklingen zu lassen und zu schauen, welche Reaktionen sich zeigen. Hier einige Beispiele:
»Mögest du glücklich sein.«
»Mögest du inneren Frieden finden.«
»Mögest du zu deiner inneren Kraft finden.«
»Mögest du leicht und unbeschwert durch dein Leben gehen.«
»Möge sich dein Herz öffnen.«
Probieren Sie die Sätze aus, und versuchen Sie zu spüren, wovon Sie sich im Moment besonders angesprochen fühlen. Suchen Sie sich zwei oder drei Sätze aus, und wiederholen Sie diese. Vielleicht denken Sie sich auch andere aus, die für Sie noch besser passen.
Egal was sich in Ihrem Bewusstsein zeigt, betrachten Sie es mit Anteilnahme und Interesse, ohne sich von Ihren Reaktionen mitreißen zu lassen. Wenn Sie bemerken, dass Sie abgeschweift sind, kommen Sie einfach wieder zurück zur Übung, die Sie schließlich in Ihrem eigenen Rhythmus beenden können.
Varianten der Metta-Meditation
Es gibt viele Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst diese Art von ZUWENDUNG zu geben, wie sie in der letzten Übung beschrieben wurde. Sie haben das Gefühl, es nicht wert zu sein, so sehr verinnerlicht, dass sich die Sätze einfach nicht stimmig anfühlen. In diesem Fall gibt es noch zwei Varianten, die Sie ausprobieren können. Zum einen können Sie sich vorstellen, dass nicht Sie selbst diese Sätze sagen, sondern jemand, zu dem Sie eine innere Beziehung haben und dem Sie vertrauen können, dass er meint, was er sagt. Das kann ein Heiliger sein, Gandhi, Buddha, Jesus, Mutter Teresa, der Dalai Lama, ein Engel oder wer immer Ihnen das Gefühl vermitteln kann, wirklich gesehen und angenommen zu werden. Lassen Sie diesen anderen einfach vor Ihrem inneren Auge auftauchen und die Sätze an Sie richten, und nehmen Sie wahr, was dies in Ihnen auslöst. Die andere Variante können Sie in der folgenden Übung ausprobieren.
Erwarten Sie keine Wunder, sondern geben Sie sich und Ihrer Entwicklung Zeit. Wählen Sie einfach eine Form der
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