Die Kunst, gelassen zu erziehen
Schwierigkeiten, die wir vielleicht mit ihnen haben. Im Alltag geht diese tiefe Verbundenheit leicht verloren, und wenn sich unsere Kinder nicht (mehr) mit uns verbunden fühlen, werden wir sie auch schwer erreichen und können nicht wirklich mit ihnen kommunizieren.
Auch diese Übung können Sie im Sitzen oder im Liegen ausführen. Experimentieren Sie einfach ein wenig, womit Sie besser zurechtkommen.
Lassen Sie sich zu Beginn einfach wieder ein wenig Zeit, um bei sich selbst und Ihrem Körper anzukommen. Erinnern Sie sich wieder, dass es nichts gibt, das Sie erreichen oder leisten müssen, sondern dass dies eine Zeit ist, um einfach mit Ihrer inneren Erfahrung zu verweilen und dies auf wohlwollende und interessierte Art und Weise zu tun.
Wenn Sie also Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf Ihren Körper richten, schauen Sie, ob Sie gut sitzen oder liegen, und fühlen Sie von innen noch einmal, ob Sie sich vielleicht durch eine kleine Bewegung hier oder dort noch ein wenig besser einrichten können.
Wenn Sie dann bereit sind, wenden Sie sich Ihrem Atem zu, ohne ihn zu verändern, begleiten Sie ihn einfach sanft mit Ihrer Aufmerksamkeit. Und wenn Sie merken, dass Sie abgeschweift sind, registrieren Sie kurz, wo Sie gelandet sind, um dann wieder sanft zu Ihrem Atem zurückzukehren.
Wenn Sie sich bereit fühlen, können Sie wieder eine Situation vor Ihrem inneren Auge oder Ihrem inneren Gefühl auftauchen lassen, wo Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Freude erlebt haben oder sich über etwas gefreut haben, das Sie bei ihm beobachtet haben. Das kann kürzere Zeit zurückliegen oder auch schon länger her sein, das spielt für diese Übung keine Rolle.
Lassen Sie sich ein wenig Zeit, damit die Situation vor Ihrem inneren Auge – oder falls Sie nicht so visuell veranlagt sind: vor Ihrem inneren Gefühl – Gestalt annehmen kann. Nehmen Sie auch wahr, wie sich das anfühlt, in dieser Art und Weise mit Ihrem Kind Kontakt aufzunehmen.
Wenn Sie möchten, können Sie nun versuchen, zu dem Kind eine Verbindung herzustellen. Das kann eine Verbindung sein, die Sie wie eine Brücke in Form eines Regenbogens zu ihm entstehen lassen, oder auch eine Verbindung aus Licht oder einer Farbe, die für Sie heute und in dieser Beziehung zu diesem Kind passend erscheint. Lassen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um diese Verbindung aus Farben und Licht entstehen zu lassen.
Und wenn Sie möchten, können Sie auch versuchen, über diese Brücke, über diese Verbindung, eine Botschaft oder eine Frage an das Kind zu schicken, und dann schauen, was geschieht, es einfach ausprobieren, ohne etwas Bestimmtes oder Besonderes zu erwarten. Wird die Botschaft, die Sie geschickt haben, ankommen? Wird etwas zurückkommen? Wenn Sie nicht gleich etwas spüren, lassen Sie es so stehen, und bewerten Sie nichts.
Wenn Sie so weit sind, können Sie sich darauf einstellen, für jetzt, für diese Übung, die Verbindung zu Ihrem Kind abzubrechen und sich innerlich zu verabschieden in dem beruhigenden Bewusstsein, dass Sie jederzeit wieder Kontakt zu ihm aufnehmen können.
Kommen Sie nun in Ihrer Zeit wieder zu sich selbst zurück, und geben Sie sich vielleicht noch einige Minuten, um ein wenig nachzuspüren, was diese Übung in Ihnen ausgelöst hat, womit Sie in sich selbst in Verbindung gekommen sind.
Lassen Sie sich auch dann wieder die Zeit, die Sie brauchen, um die Übung für sich zu beenden, die Augen zu öffnen, sich gegebenenfalls zu rekeln, zu dehnen und wieder zu Ihrem Alltag zurückzukehren.
Im Buddhismus geht es darum, extreme Positionen zu vermeiden, um auf den »mittleren Pfad der Erkenntnis« zu gelangen. Diesen Weg zu gehen, ist auch im Leben mit unseren Kindern hilfreich, denn er bedeutet, dass wir ihnen helfen, wenn es nötig ist, und sie loslassen, wenn es sinnvoll ist.
Um unterscheiden zu können, wann das eine und wann das andere angesagt ist, hilft uns wieder Achtsamkeit.
Mit Akzeptanz
zu mehr Gelassenheit
Vermutlich wünschen sich die meisten Eltern mehr Gelassenheit im Umgang mit ihren Kindern. Aber kann man Gelassenheit wirklich entwickeln? Auch hierzu zeigt Buddha Wege auf, die Eltern gehen können. Mit Gelassenheit im buddhistischen Sinne ist nicht »Laissez faire«, Gleichgültigkeit oder gar Fahrlässigkeit gemeint. Vielmehr geht es darum, anzunehmen, was ist, und Vorstellungen loszulassen, wie es sein sollte. Für uns Eltern heißt das: Wir können uns darin üben, die Eigenheiten unserer Kinder zuzulassen, ihre angelegten Fähigkeiten
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