Die Kunst, gelassen zu erziehen
ebenso wie ihre SCHWÄCHEN ANZUNEHMEN und in die Natur eines jeden Kindes zu vertrauen.
Den meisten Eltern fällt es jedoch ausgesprochen schwer, das Temperament und die Charakterzüge ihrer Kinder so zu akzeptieren, wie sie sind. Oft versuchen Eltern, auf das Wesen ihres Kindes erzieherisch Einfluss zu nehmen, sobald sich Eigenschaften zeigen, mit denen sie schwer umgehen können. Doch der Schlüssel, um zu mehr Gelassenheit zu kommen, liegt ausgerechnet darin, die Individualität jedes unserer Kinder anzunehmen. Hilfreich dafür, dass wir unsere Kinder wirklich so annehmen können, wie sie sind, ist allerdings, dass wir fähig sind, auch uns selbst mit all unseren Stärken und Schwächen zu akzeptieren.
Sich akzeptieren mithilfe von Metta-Meditation
Wenn wir von unseren Eltern nicht bedingungslos geliebt und angenommen wurden, setzen wir uns meist selbst durch überhöhte Ansprüche und Forderungen unter Druck, statt uns zu akzeptieren, wie wir sind. Und entsprechend schwer fällt es uns, Liebe und Akzeptanz für unsere Kinder zuentwickeln. Doch es gibt in der buddhistischen Tradition eine besondere Form der Meditation, die unsere Selbstakzeptanz und HEILUNG einleiten kann, sodass sich unser Herz für uns selbst und somit auch für unsere Kinder öffnet.
Die sogenannte Metta-Meditation ist eine wesentliche Ergänzung zu den Achtsamkeitsmeditationen. Metta heißt so viel wie »liebende Güte«. Je länger wir sie praktizieren, umso besser gelingt es uns, uns selbst und andere so anzunehmen, wie wir und sie sind, mit all den Fehlern und Unzulänglichkeiten. Denn es geht nicht darum, dass wir bessere Menschen werden oder uns unliebsamer Eigenschaften entledigen, sondern darum, ein umfassendes, ANNEHMENDES und liebevolles GEWAHRSEIN für das, was ist, zu entwickeln.
Unsere wahre Natur (wieder) entdecken
Weder in der Achtsamkeits- noch in der Metta-Meditation versuchen wir, in irgendeiner Weise anders zu sein, als wir gerade sind. Hinter unseren scheinbaren Schwächen, die wir oft loswerden wollen, liegen meist auch unsere inneren Schätze verborgen. Würden wir alles über Bord werfen, was wir nicht an uns mögen, würden wir auch unsere eigene wahre Natur, unsere Essenz, verlieren.
Durch die Praxis der Metta-Meditation entwickelt sich ein Feld liebevoller Zuwendung, die alles mit einschließt. Diese Art der Zuwendung ermöglicht uns tiefe Einsichten in unsere Reaktionsweisen und unsere Persönlichkeitsstruktur. Gleichzeitig bringt sie uns in Kontakt mit unserer wahren Natur, mit innerer Gelassenheit, mit bedingungsloser INNERER FREUDE .
Sie haben im zweiten Kapitel ab (>) bereits einiges über das innere Wesen des Menschen und die Buddha-Natur erfahren. Um mit unserem grundlegenden Gutsein in Kontakt zu kommen und unseren inneren Wert zu entdecken, ist es notwendig, mit uns selbst Freund-schaft zu schließen und uns selbst gegenüber Liebe und Mitgefühl zu entwickeln.Wenn die ständige Selbstkritik und Selbstbewertung in unserem Kopf zur Ruhe kommen und einem annehmenden Gewahrsein weichen können, hat dies ähnlich positive Folgen wie die liebevoll vorbereitete Umgebung für Kinder (siehe ab >) . Unser ureigenstes Wesen bekommt Nahrung, und ein tief gehender HEILUNGSPROZESS kann beginnen – in seinem eigenen Rhythmus und in seiner eigenen Zeit.
Achtsamkeit und Metta gehören zusammen
Die Metta-Meditation stammt wie die Achtsamkeitsmeditation aus der buddhistischen Tradition, ist aber wie diese unabhängig von unserem Glauben oder unserer Weltanschauung. Hier werden wir uns nur mit der Grundübung befassen, die dazu dient, liebende Güte uns selbst gegenüber zu entwickeln. Tatsächlich ist die Metta-Meditation eine sehr umfassende und tiefgehende Praxis, die um vieles weiter reicht. Ver-einfacht könnte man sagen, dass sie dazu dient, unser Herz zu öffnen und alles und jeden in unsere liebevolle Zuwendung mit einzuschließen. Mithilfe der Achtsamkeitsmeditation üben wir, die notwendige Klarsicht und Stabilität zu entwickeln, um mit offenem Herzen leben zu können, ohne von unserem persönlichen Schmerz oder dem anderer Menschen überflutet zu werden. So können wir uns dem Leid in uns und in der Welt zuwenden, ohne unser Herz aus Selbstschutz verschließen zu müssen. Auf diese Weise ist es uns möglich, eine angemessene Antwort auf die Fragen zu finden, die das Leben uns stellt. Letztlich kann man Achtsamkeit und Metta nicht trennen – sie sind zwei Seiten einer Medaille. In den meisten asiatischen
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