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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Frage gestellt zu haben.
      Aber er lächelte nicht. Stattdessen ließ er sie los. „Ich fühle mich, als wäre ich bei einem Trinkgelage gewesen.“
      Sie schluckte wieder. „Wir haben Sie genötigt, eine halbe Flasche Whiskey auszutrinken. Der Arzt ist nicht gekommen. Es gab eine schwere Geburt in Tythwrithgyn. Aber die Wunde ist gesäubert, genäht, und Sie haben kein Fieber bekommen.“
      Er betrachtete seine Brust und dann wieder ihr Gesicht. Schließlich warf er einen Blick auf ihre Röcke. „Danke“.
      Sie zögerte, sich wohl bewusst, dass er sein Blut auf ihren Röcken bemerkt hatte. „Ich hoffe, Sie haben das Pferd erschossen.“
      Seine Miene wurde ernst. „Wenn Sie das wünschen, werde ich es tun, aber es war nur ein unglücklicher Zufall.“
      Sie nickte. „Wie fühlt sich Ihre Brust an?“
      „Tut weh. Aber der Whiskey betäubt den Schmerz noch immer. Wie viele Stiche waren nötig?“
      „Dreiundzwanzig“, flüsterte sie.
      Er dachte darüber nach. „Kann ich etwas Wasser haben?“
      Sie schreckte hoch. Er musste entsetzlich großen Durst haben. Rasch stand sie auf und schenkte ihm ein Glas Wasser ein. Neben seinem Bett blieb sie stehen. „Können Sie sich aufsetzen?“
      „Ich könnte etwas Hilfe brauchen“, sagte er leise.
      Natürlich braucht er Hilfe, dachte sie. Vermutlich würde es schrecklich wehtun, wenn er den rechten Arm benutzte. Und das bedeutete, es würde eine Weile dauern, ehe er wieder seine Krücke einsetzen konnte. Sie stellte das Glas hin, setzte sich neben ihn und legte einen Arm um ihn. In dem Augenblick fühlte sie seine warme Haut und seinen Atem.
      Blanche wurde über und über rot und wusste nicht, wohin mit ihrer Hand.
      Er regte sich nicht.
      Sie legte eine Hand auf seinen muskulösen Rücken, die Schulter jetzt an der linken Seite seiner Brust. Blanche vermochte kaum zu atmen. Sie rief sich in Erinnerung, dass es nötig war, spürte aber viel zu deutlich, dass sie gerade einen fast nackten Mann umarmte. Nicht irgendeinen Mann, sondern Sir Rex.
      Er legte den linken Arm um sie, und sein Griff war so fest, dass sie beinahe in Ohnmacht gefallen wäre. Langsam wandte sie sich ihm zu.
      Sie erschrak, denn er betrachtete sie mit diesem langen, durchdringenden Blick, sein Gesicht nur wenige Zoll von ihrem entfernt. Einen Moment lang war sie sicher, dass er sie küssen würde.
      Und ihr Herz schlug hoffnungsvoll schneller.
      Dann sagte er heiser: „Sie haben mir vermutlich das Leben gerettet.“
      Es dauerte einen Moment, bis sie wieder sprechen konnte. „Können Sie sich jetzt aufsetzen?“
      Er antwortete nicht. Stattdessen hob er die rechte Hand und berührte ihre Wange. Blanche erschrak. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, streichelte er ihr Gesicht, schob ihr das Haar hinter das Ohr und lächelte sie an. Einen Moment lang ließ er die Hand noch auf ihrer Wange ruhen. Blanche spürte, wie ihr die Augen zufielen und sie sich an ihn lehnte. Ihr Herz wollte ihr schier aus der Brust springen.
      Schließlich ließ er sie los und setzte sich auf, ohne ihre Hilfe.
      Mit hochrotem Gesicht stand sie auf und war sich nur allzu bewusst, was er mit seiner Liebkosung angerichtet hatte – eine neue, hartnäckige und sehr drängende Sehnsucht machte sich in ihr breit, die in ihrem Innern pulsierte.
      Er lächelte sie wieder an, doch er war blass geworden.
      „Warum lassen Sie sich von mir nicht beim Aufsetzen helfen?“, rief sie aus. „Haben Sie sich wehgetan? Lassen Sie mich die Stiche sehen!“ Sie vergaß, dass es vermutlich beinahe zu einem Kuss gekommen wäre, denn jetzt hatte sie Angst, einen aufgeplatzten Stich ersetzen zu müssen.
      Er lehnte sich in die Kissen zurück, und sie sah sofort, dass alle Stiche noch in Ordnung waren. Plötzlich wurde sie wütend, und Tränen traten ihr in die Augen. „Sir Rex! Genug ist genug!“ Sie wischte sich die Augen mit dem Ärmel ab, während er sie erschrocken ansah. „Sie ahnen ja nicht, was ich durchgemacht habe, um die Wunde zu nähen! Sie sind noch nicht geheilt, und bis dahin verlange ich, dass Sie sich wie ein anständiger Patient benehmen!“
      „Es tut mir leid“, sagte er. „Ich habe die Verletzung vergessen.“
      „Vergessen?“ Fassungslosigkeit mischte sich in ihren Zorn. „Nun, ich habe nicht vergessen, dass ich die Wunde gereinigt und mehrmals mit einer Nadel in Ihre Haut gestochen habe. Ich bin kein Arzt! Ich wollte nie eine

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