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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Krankenschwester sein! Bis Sie geheilt sind, werden Sie still liegen! Ganz egal, wie schwer Ihnen das auch fällt.“ Wieder wischte sie sich über die Augen. „Wenn Sie sich aufsetzen wollen, dann soll Ihnen jemand helfen. Anne kann Ihnen helfen!“, fügte sie aufgebracht hinzu.
      „Es tut mir leid.“ Betreten blickte er drein. „Es tut mir wirklich leid. Sie sind erschöpft, Blanche. Haben Sie die ganze Nacht an meiner Seite verbracht?“
      Sie schniefte und griff nach ihrem Wasserglas. „Ja, ich fürchte schon.“ Sie setzte sich zu ihm aufs Bett, weigerte sich, etwas anderes zu empfinden als ehrliche Besorgnis, und hielt ihm das Glas an die Lippen. Ihre Blicke begegneten sich, und er trank das Glas leer.
      Ihre Hüfte war beunruhigend nahe an seinem Schenkel. Sie stand auf und begann, das Glas erneut zu füllen.
      „Es geht mir gut“, sagte er. „Warum gehen Sie nicht ins Bett und ruhen sich aus?“
      „Sie sind ausgetrocknet von dem Blutverlust – und dem Whiskey.“ Diesmal blieb sie stehen, während sie ihm beim Trinken half. Unglücklicherweise war sie wieder den Tränen nahe.
      „Ich habe Sie in Unruhe versetzt. Es tut mir leid.“
      „Das sollte es auch.“ Jetzt zitterte sie. Er hatte nicht einmal ihre Hilfe gebraucht, um sich aufzusetzen. Hatte er sie nur um Unterstützung gebeten, um sie in sein Bett zu bekommen? Und wie konnte sie jetzt an so etwas denken, kurz nach dem schrecklichen Unfall?
      Wie konnte er nur?
      Ihre Blicke begegneten sich.
      „Blanche.“ Er lächelte ihr zu. Es war ein entwaffnendes Lächeln. „Ich verspreche, mich auszuruhen – und mich wie ein ordentlicher Patient zu benehmen. Aber nur wenn Sie versprechen, sich in Ihr eigenes Bett zu legen.“
      Sie zögerte nicht, obwohl dieser Blick genügte, um ihr Herz schneller schlagen zu lassen und sie noch mehr entwaffnete. „Sie haben recht. Ich bin erschöpft.“ Sie musste Meg bitten, bei ihm zu sitzen. Entschlossen zog sie Laken und Decke hoch bis zu seiner Brust, wobei sie sich bewusst war, dass er sie beobachtete. Aber er konnte nicht wissen, dass sie ihrer Zofe – oder Anne – nicht gestatten wollte, seinen herrlichen Körper zu betrachten.
      „Meg wird nach Ihnen sehen.“ Sie warf ihm einen Blick zu, von dem sie hoffte, dass er gelassen wirkte. „Anne ist in der Küche beschäftigt“, fügte sie hinzu, obwohl sie nicht wusste, ob das stimmte.
      Er lächelte sie an, als wüsste er, dass sie sie absichtlich getrennt halten wollte. „Eine Bitte habe ich noch.“
      Sie blieb an der Tür stehen.
      „Als Gegenleistung für mein braves Benehmen müssen Sie versprechen, nachher bei mir zu sitzen.“ Er zeigte sein Grübchen.
      Blanche erstarrte, und ihr Herz schlug wie wild. „Das gehört sich nicht, jetzt, da es Ihnen besser geht.“
      „Es ist mir egal, ob sich das gehört oder nicht“, wehrte er ab. „Und abgesehen von den Dienstboten wird es niemand wissen.“
      Sie sah ihn mit großen Augen an. „Ich werde es wissen.“
      „Aber wenn ich mich langweile, will ich mein Bett verlassen.“
      „Wollen Sie mit mir verhandeln, Sir Rex?“
      „Ich versuche, Sie zu bezaubern, damit Sie meine Wünsche erfüllen.“
      „Sie können mich vielleicht verzaubern“, sagte sie bebend, „in ein paar Tagen, wenn der Arzt Ihnen erlaubt aufzustehen.“ Er flirtete mit ihr!
      „Das kann ich akzeptieren“, sagte er leise und wirkte sehr zufrieden.
      Sie erschauerte. „Ich werde später nach Ihnen sehen. Und jetzt ruhen Sie sich bitte aus, Sir Rex.“
     

Kapitel 9
     
    Einen Moment lang war sie überrascht, dass sie von der Türschwelle her ein Löwe ansah. Vage begriff sie, dass sie müde war und daher vermutlich träumte. Denn ein Löwe konnte unmöglich in ihrem Schlafzimmer sein. Das Tier war beeindruckend und sah sie mit vertrauten, brennenden Augen an, die bernsteinfarbene Flecken aufwiesen – und obwohl sie etwas Raubtierhaftes darin sah, hatte sie keine Angst. Stattdessen empfand sie eine seltsame Erregung.
      Dann veränderte sich das Gesicht, war nun teils tierisch, teils menschlich, und das seltsame Wesen knurrte und zeigte seine großen, weißen, glänzenden Fänge. Blanche zuckte verängstigt zurück, als Blut von den Zähnen tropften. Die weißen Zähne verfärbten sich schwarz, wurden zu metallenen Zinken einer Forke. Jetzt tropfte auch davon das Blut …
      Sie schrie auf und fuhr im Bett hoch.
      Blanche begriff, dass

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