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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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zurückkamen. Dass ich mich um meine Zukunft sorge, ist sehr anstrengend für mich, Sir Rex. Ich glaube, deshalb fiel ich in Ohnmacht, oder zumindest ist das einer der Gründe.“
      Er sah sie an, während sie schwieg. „Worauf wollen Sie hinaus?“
      Versonnen fuhr sie mit der Zunge über die Lippen. Sein Blick folgte der Bewegung. „Ich werde keinen der gegenwärtigen Bewerber um meine Hand berücksichtigen.“
      Er blieb stumm.
      Sir Rex macht es mir nicht leicht, dachte sie. „Ich meine, das war Ihr Rat, als ich hier ankam, und es erschien mir schon damals richtig.“
      „Worum geht es?“
      Beinahe hätte sie ihm gestanden, dass sie Angst hatte vor dem, was sie sagen wollte. Stattdessen zitterte sie, rang um Fassung und fuhr leise fort: „Sir Rex, es erscheint mir offensichtlich, dass wir in der vergangenen Woche eine außergewöhnliche Freundschaft aufgebaut haben, obwohl wir einander seit Jahren kennen.“
      Er wirkte verwirrt. Doch er blieb aufmerksam. „Ja, dem stimme ich zu.“
      „Mir ist bewusst, dass Sie mir Achtung entgegenbringen, und mir geht es genauso, aber das sagte ich ja bereits.“
      Bedächtig schüttelte er den Kopf. „Was wollen Sie mir eigentlich sagen?“
      „Wir haben uns sehr gut kennengelernt“, brachte sie heraus. „Und Sie besitzen wunderbare Charaktereigenschaften. Sie sind klug, fleißig, ehrlich und verlässlich!“, rief sie.
      Jetzt wirkte er verblüfft.
      „Es hat mich beeindruckt, wie Sie dieses Anwesen verwalten.“
      Seine Miene spiegelte nur noch Verwirrung.
      Sie begriff, dass er nicht im Geringsten ahnte, worauf sie hinauswollte. „Ich bin mir natürlich über unsere Verschiedenheit durchaus im Klaren, aber nachdem ich sorgfältig über diese Angelegenheit nachgedacht habe, fragte ich mich …“ Sie brach ab. Sie wollte Sir Rex heiraten. Daran zweifelte sie keinen Moment. Doch sie war nicht sicher, ob sie einen richtigen Antrag zustande bringen würde. Wo sie überzeugend und entschieden wirken sollte, zögerte sie nur.
      „Welche Angelegenheit?“, wollte er wissen. „Ich verstehe kein Wort.“
      „Eine Heirat.“
      Vollkommene Fassungslosigkeit lag auf seinem Gesicht.
      „Ich dachte, wir passen ganz gut zusammen“, stieß sie hervor. „Und ich habe mich gefragt, ob Sie es in Erwägung ziehen würden, wenn ich Ihnen einen Antrag mache.“
      Ihr war übel. Ist er entsetzt, fragte sie sich, oder nur überrascht?
      Er öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus.
      Langsam erhob sich Blanche. „Ich sehe, Sie wirken überrascht.“
      „Schlagen Sie damit eine Ehe zwischen uns vor?“
      „Ja“, flüsterte sie und spürte, wie sie rot wurde. Er schien das für einen entsetzlichen Vorschlag zu halten.
      „Sie und ich.“ In seinem schroffen Tonfall klang es beinahe wie eine Frage.
      „Ja.“ Sie schluckte, beunruhigt von seiner Reaktion und sich bewusst darüber, dass sie entweder schnell weitersprechen oder davonlaufen sollte. „Sie brauchen eine Ehefrau und ich einen Ehemann. Sie brauchen ein Vermögen, und ich jemanden, der stark und integer genug ist, um mein Vermögen zu verwalten. Ganz offensichtlich würde eine solche Heirat, aus vernünftigen und wirtschaftlichen Gründen, die überdies auf Freundschaft beruht, für beide Seiten von Vorteil sein!“, rief sie aus.
      „Eine Heirat aus vernünftigen und wirtschaftlichen Gründen“, wiederholte er ungläubig.
      „Wir scheinen ähnliche Bedürfnisse zu haben“, fügte sie hinzu.
      „Tun wir das?“ Seine Miene verfinsterte sich. „Wenn ich aus finanziellen Gründen heiraten wollte, hätte ich das schon vor langer Zeit getan.“
      Einen Moment lang starrte sie ihn an, ungläubig und verletzt. „Sie lehnen ab?“
      „Haben Sie überhaupt richtig darüber nachgedacht?“, fragte er zurück. Jetzt schien er wütend zu sein.
      „Natürlich habe ich das“, entgegnete sie bebend. Er war verstimmt, er war wütend – und er wies sie zurück!
      „Ich bevorzuge das Landleben, Sie die Stadt. Sie geben gern Gesellschaften, ich gestehe, dass ich gern allein bin. Muss ich in der Stadt leben? Wie lange werde ich durchhalten an Ihrem Esstisch, auf dem Platz, der für den Gastgeber reserviert ist?“
      An Dinnerpartys hatte sie noch nicht gedacht, aber an das andere Problem schon. „Viele Paare leben getrennt“, wandte sie ein und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Sie stritten über

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