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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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jetzt auch wachsam, denn die Tränen am Vortag hatten den schrecklichen Kopfschmerz mitgebracht. Und das Bild von jenem Wesen, halb Tier, halb Mensch. Obwohl sie sich daran nicht erinnern wollte, war ihr dieses Bild doch ins Gedächtnis eingebrannt.
      Blanche eilte zum Nachttisch, um einen Schluck Wasser zu trinken, aber es stellte sich kein Kopfschmerz ein. Sie atmete tiefer, und als nichts passierte, entspannte sie sich schließlich.
      Meg streichelte ihr den Arm. „Seien Sie einfach Sie selbst, Mylady. Sagen Sie ihm, dass Ihnen etwas an ihm liegt.“ Sie lächelte.
      Blanche lächelte zurück, während ihr Herz immer noch viel zu schnell schlug. „Ich werde sehen, wie es läuft. Wünsche mir Glück!“ Damit eilte sie hinaus und die Treppen hinunter.
      Im großen Zimmer blieb sie stehen. Das Turmzimmer stand offen, und sie war sicher, dass Sir Rex sich darin aufhielt. Langsam trat sie näher und überlegte sich dabei ihre wichtigsten Argumente. Er war ein sehr vernünftiger Mann, daher wollte sie ihn mit Logik überzeugen. Schließlich sollte eine solche Vereinigung für beide Parteien von Vorteil sein.
      Er saß an seinem Schreibtisch, aber er blickte zur offenen Tür, als wüsste er, dass sie kommen würde. Als sie auf der Schwelle stehen blieb, sah er ihr in die Augen. Er ließ den Blick über ihr Haar gleiten, ihr Kleid, ihr Mieder und dann wieder zu ihrem Gesicht. „Kehren Sie zurück in die Stadt?“, fragte er.
      Sie erschrak. „Nein!“
      Seine Miene drückte Erleichterung aus. „Sie sind für die Stadt gekleidet.“
      Blanche errötete. „Bin ich das? Meg bestand auf Lila, ich weiß nicht, warum.“
      Er kniff die Augen zusammen.
      „Ehrlich gesagt“, begann sie und schluckte dann. Plötzlich war ihr übel vor Aufregung. „Ich wollte fragen, ob Sie einen Moment Zeit haben. Ich möchte etwas mit Ihnen besprechen.“
      Er richtete sich auf. „Natürlich. Ich nehme an, Sie fühlen sich besser?“ Wieder ließ er den Blick über ihr Gesicht gleiten, ganz langsam diesmal.
      Sie schloss die Tür und trat zu ihm. Ein ungewöhnliches Verhalten, was ihm nicht entgangen war. Sein Blick wurde misstrauisch. „Ich habe sehr gut geschlafen und fühle mich heute großartig. Ich hatte sogar ein Omelett zum Frühstück.“
      Forschend betrachtete er sie, als spürte er, dass etwas Ungewöhnliches kommen würde. Blanche erinnerte sich daran, dass er eine gute Intuition besaß, und inzwischen kannte er sie gut. Sie setzte sich auf den Stuhl, der auf der anderen Seite seines Schreibtisches stand, und ordnete ihre Röcke. Ihr Herz schlug viel zu heftig. Vielleicht sollte sie den Antrag auf später verschieben. Sie hatte nicht erwartet, so nervös zu sein.
      Mit seltsamem Blick musterte er sie.
      Vielleicht hätte ich mich besser auf das Sofa setzen sollen, dachte sie.
      Doch er setzte sich auf seinen Stuhl, sodass der große Schreibtisch zwischen ihnen stand. „Sie scheinen sich unbehaglich zu fühlen. Ich kann mir keinen Grund dafür vorstellen. Geht es um etwas Geschäftliches?“
      Sie lächelte strahlend. Eine Heirat war gewöhnlich etwas Geschäftliches. „Ja – größtenteils.“
      Er lehnte sich zurück.
      Blanche holte tief Luft, um Mut zu fassen.
      „Stimmt etwas nicht?“
      „Das gibt es eine Sache, die ich mit Ihnen besprechen möchte, aber ich bin nicht sicher, ob ich es kann. Über so etwas habe ich noch nie gesprochen.’“
      „Ich werde helfen, wenn ich es kann“, sagte er schnell. „Sie wollen mich in einer geschäftlichen Angelegenheit um Hilfe bitten?“
      „Nicht ganz“, brachte sie heraus. „Aber in gewisser Weise schon, ja.“
      Er wurde misstrauisch. „Das erklärt alles.“
      „Sir Rex.“ Sie lächelte. „In gewisser Weise hatten Sie recht, was den gestrigen Tag anging. Er war sehr anstrengend für mich, aber das hatte nichts zu tun mit unserem Ausritt über das Moor.“
      Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. Sein Blick war fest auf sie gerichtet.
      „Und wirklich, ich habe nichts gegen Ihre Avancen – wie Sie wissen.“ Vorsichtig sah sie ihn an.
      Dass sein Blick so durchdringend war wie der des Löwen in ihrem Traum bereitete ihr Unbehagen. „Ich habe über meine Zukunft nachgedacht, sehr lange“, sagte sie atemlos. „Und ich bin hin und her gerissen.“
      Er richtete sich kerzengerade auf.
      „Ich habe gestern über Sie nachgedacht, als wir von unserem Ausritt

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