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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sicher.“
      Sie war in Ohnmacht gefallen, sie hatte Kopfschmerzen, sie weinte, und sie versuchte, ihn zu beruhigen. „Ja“, bestätigte er, obwohl er etwas anderes vermutete. „Ich bin sicher, es ist nur das.“ Er würde Fenwick in die Stadt schicken, damit er einen Arzt holte. Tyrell war dort, und der könnte den besten Spezialisten finden. Aber sie wussten ja nicht einmal, welchen Spezialisten sie brauchten. Wenn es irgendeine Form von Gerechtigkeit auf der Welt gab, dann hatte Linney vielleicht recht und sie benötigte nur etwas Ruhe.
      Und er musste sich zurückhalten. Sie brauchte seine Aufmerksamkeiten jetzt nicht. Verdammt.
      Abrupt stand er auf, spürte seine Enttäuschung – und dachte, wie selbstsüchtig er doch war. „Lassen Sie mich ein Tablett mit Essen heraufschicken. Bitte tun Sie mir den Gefallen und essen Sie etwas, ehe Sie schlafen.“
      Sie berührte seine Hand. „Sir Rex.“ Ihr Lächeln war zittrig. „Sorgen Sie sich nicht so sehr. Es geht mir gut.“
      Darüber wollte er jetzt nicht streiten.
      „Ich fühle mich schrecklich, weil ich Sie aufhalte“, fügte sie hinzu. „Meg könnte ein Tablett …“
      „Sie halten mich nicht auf. Ganz gewiss nicht. Trotz meines Benehmens, trotz allem haben Sie mich nach dem Unfall gepflegt, mir vielleicht sogar das Leben gerettet.“ Er merkte, dass sein Tonfall sehr schroff war und versuchte deshalb, ein wenig freundlicher auszusehen. „Blanche, ich schulde Ihnen viel. Lassen Sie mich etwas davon zurückgeben.“
      Sie starrte ihn nur an.
      „Bitte“, fügte er hinzu und brachte nicht einmal ein Lächeln zustande. „Lassen Sie mich jetzt für Sie sorgen.“
      Endlich nickte sie. „Vielen Dank.“
     
    „Wie sehe ich aus?“, fragte Blanche am nächsten Morgen.
      „Niemand würde vermuten, dass Sie gestern noch krank waren“, sagte Meg, die hinter ihr stand, als Blanche in den Spiegel sah. „Sie sind so schön, Mylady.“
      Blanche zitterte. Heute wollte sie Sir Rex fragen, ob er eine Heirat mit ihr in Erwägung ziehen würde.
      Es war beinahe Mittag. Die Dosis Laudanum war genau das gewesen, was sie gebraucht hatte. Sie hatte die ganze Nacht durchgeschlafen, ohne sich auch nur einmal zu bewegen. Und in dem Moment, da sie erwacht war, hatte sie an ihren Gastgeber gedacht.
      Er war nicht nur ein Mann, der fähig war, ihr beträchtliches Vermögen zu verwalten, er war auch freundlich und umsichtig, ein Fels in der Brandung, und nach dem gestrigen Tag war sie sicher, dass sie miteinander auskommen könnten. Sie hatte den ganzen Morgen damit verbracht, sich zu baden, sich anzukleiden und zu frisieren, während sie zitterte vor Aufregung und Angst. Nun trug sie ein lavendelfarbenes Kleid mit einem etwas tieferen Ausschnitt – es war elegant und wäre passend für jedes Abendessen in der Stadt gewesen. Dazu schmückten sie Amethyst und Diamanten. Sogar im Haar steckte eine Spange mit Diamanten. Sir Rex mochte sie, er begehrte sie, und sie wünschte sich sehnlichst, dass er ihren Antrag annahm.
      „Ich bin so nervös“, flüsterte Blanche, aber immer noch dachte sie daran, dass Sir Rex sich selbst die Schuld an ihrer Krankheit gestern geben wollte. Und wie besorgt er gewesen war. Meg hatte ihr erzählt, dass er die Nacht auf einem Stuhl in ihrem Zimmer verbracht hatte. Blanche hatte der Gedanke in Entzücken versetzt. Andererseits versuchte sie, ihre Gefühle zu beherrschen. Er hatte ausdrücklich gesagt, dass er ihr etwas schuldig war. Sie wollte nicht, dass er ihren Antrag nur annahm, weil er meinte, er stände in ihrer Schuld.
      Als könnte sie ihre Gedanken lesen, sagte die Zofe: „Er wird ein guter Ehemann sein, Mylady. Er sorgt so gut für Sie.“
      „Ja, nicht wahr?“ Blanche lächelte, doch ihr Herz schlug wieder schneller. Seine Zurückweisung könnte sie nicht ertragen und sie wagte kaum, daran zu denken. Sie mochte ihn so sehr – alles an ihm –, trotz seiner zeitweilig so gedrückten Stimmung. „Ich habe beschlossen, ganz direkt zu sein. In vieler Beziehung passen wir zueinander. Dies wird eine Ehe sein, die auf Vernunft und Freundschaft beruht. Was soll daran falsch sein?“ Sie dachte an die beiden Küsse, die sie getauscht hatten. Es könnte sogar eine leidenschaftliche Ehe sein, überlegte sie und holte tief Luft, während ihr die Tränen in die Augen stiegen.
      Blanche konnte kaum glauben, dass sie plötzlich bei jeder Gelegenheit zu weinen begann. Doch sie war

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