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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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beschützen“?
      „Natürlich will ich das. Den Wunsch, Sie zu beschützen, verspüre ich nun schon seit einiger Zeit. Ich möchte Sie vor einer unglücklichen Zukunft bewahren – vor mir, wenn Sie so wollen.“
      „Wie können Sie so eine Zukunft vorhersagen? Ich denke, es könnte sehr angenehm werden.“
      „Wenn ich eine Kristallkugel hätte“, meinte er, „und darin die Zukunft sehen könnte, die Sie sich vorstellen, dann würde ich nicht zögern, den Antrag anzunehmen.“
      Blanche starrte ihn mit großen Augen an.
      „Mir ist Ihr Glück wichtiger als meines.“
      „Das beginne ich zu begreifen“, brachte sie heraus. „Sie empfinden also mir gegenüber ein wenig von der Zuneigung, die ich Ihnen gegenüber empfinde?“
      Ihre Gedanken überschlugen sich – vor Glück und vor Hoffnung.
      „Ich lüge nicht, und ich weiche Ihnen nicht aus. Ich sagte, mir liegt etwas an Ihnen, und das stimmt.“
      Sie war bewegt, und sie freute sich. Dann erinnerte sie sich daran, dass er ihren Antrag noch immer nicht angenommen hatte. „Ich habe Sie in Ihren schlimmsten Momenten gesehen, Sir Rex.“
      „Das wollte ich gerade ansprechen. Können Sie es mir zum Vorwurf machen, dass mich Ihr Antrag überrascht, nachdem Sie gesehen habe, wie ich mich mit dem Hausmädchen amüsiere – und allein um Mitternacht trinke? In jener Nacht war ich betrunken, meine Bemerkungen waren unangemessen. Und doch – statt mich zu verurteilen, machen Sie mir den Vorschlag, Sie zu heiraten.“
      „Ich habe begonnen, Sie zu verstehen, Sir Rex.“
      Endlich entspannten sich seine Züge, und er zog seine Mundwinkel eine Spur nach oben. „Wirklich?“
      „Ja, und leugnen Sie nicht, dass der Krieg und eine Frau für einen großen Teil Ihrer Qualen verantwortlich sind.“
      Jetzt wurde er wieder ernst. „Ich gebe es zu. Wir haben beide ein paar Geheimnisse.“
      Ihr gefiel seine Wortwahl nicht. Und auch nicht der durchdringende Blick, der darauf folgte.
      „Ich will Sie nicht enttäuschen“, erklärte er mit fester Stimme. „Ich möchte nicht, dass Sie mich in ein oder zwei Jahren nachts allein mit meinen Dämonen finden, mich verachten und diesen Tag heute bereuen.“
      „Ich würde Sie niemals verachten“, stieß Blanche hervor.
      „Sie meinen es ernst.“
      „Das tue ich!“
      Er nickte finster. Dann fügte er hinzu: „Blanche, ich kann Ihnen nicht versprechen, dass ich so lange in der Stadt bleibe, wie Sie es gern hätten. Ich kann nicht versprechen, dass ich nachts nicht aufbleibe und trinke, wenn ich nicht schlafen kann. Und ich kann auch nicht versprechen, dass ich höflich und freundlich sein werde, wenn Sie mich zu dieser Zeit ansprechen.“
      Sie biss sich auf die Lippe. Er stand im Begriff, ihren Antrag zu akzeptieren, und doch bestand er darauf, ihr jeden seiner Fehler zu nennen. „Ich bin mir im Klaren, dass ich gebissen werden könnte, wenn ich mich in die Höhle des Löwen begebe. Doch es ist wie bei einem Hund – Sie bellen mehr, als dass Sie beißen!“
      „Ich kann es Ihnen also nicht ausreden? Sehen Sie die Fallgruben, die eine solche Ehe mit sich bringen könnte?“
      „Das tue ich – und nein, ich lasse es mir nicht ausreden!“, rief sie.
      Erneut sahen sie einander an. Noch immer lächelte er nicht, sondern wirkte jetzt noch ernster und unsicherer. „Dann muss ich ein letztes Geständnis ablegen.“
      Blanche erschrak. Angst stieg in ihr auf. Hatte es nicht genug Geständnisse gegeben? Was konnte er jetzt noch vorbringen?
      Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Eine nervöse Geste, die sie bei ihm noch nie gesehen hatte. „Ich würde es nur zu gut verstehen, wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihren Antrag zurückzuziehen, nachdem Sie gehört haben, was ich zu sagen habe.“
      „Sie machen mir Angst.“
      Er verzog das Gesicht. „Mein Gewissen lässt es nicht zu, Ihnen dies zu verschweigen. Blanche, ich habe ein Kind – einen Sohn.“
      Sie war vollkommen verblüfft. Davon hatte sie noch nie etwas gehört.
      „Er lebt bei seiner Mutter, einer Vereinbarung gemäß, die vor mehr als zehn Jahren getroffen wurde.“ Seine Miene wirkte angespannt.
      Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Sein gebrochenes Herz rührte nicht vom Krieg her, sondern von dieser Frau, der Mutter seines Kindes. Sein Sohn.
      „Es gibt keine anderen Erben“, sagte er, als wiederholte er einen Satz, den er schon lange

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