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Die Lady auf den Klippen

Die Lady auf den Klippen

Titel: Die Lady auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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zurück. „Mylady, Sie sind krank.“
      Ich bin nicht krank, dachte Blanche. Es war schlimmer als das. Ihre schlimmsten Befürchtungen traten ein – sie begann, sich an Einzelheiten des Aufstands zu erinnern.
      Sie war beinahe sicher, dass dieser Mann der Verantwortliche war – oder dass er doch zumindest dabei gewesen war, als ihre Mutter ermordet wurde.
      Verärgert wollte sie den Gedanken abschütteln. Ihre Mutter war an einer Kopfverletzung gestorben, die sie sich bei dem Sturz zugezogen hatte. Sie war nicht ermordet worden. Warum sie gerade dennoch so etwas gedacht hatte, vermochte sie nicht zu sagen.
      Dann lächelte sie. „Dr. Linney hat recht. Es ist nur eine Migräne. Ich bin kaum die erste Frau, die Kopfschmerzen hat. Es gibt keinen Grund zur Sorge.“
      Doch noch während sie sprach, erinnerte sie sich an die abscheuliche Begegnung mit Sir Rex. Ich bin viel zu angespannt, dachte sie. Kummer stieg in ihr auf. Sie rechnete damit, von ihm zurückgewiesen zu werden – davon war sie überzeugt. Dabei mochte sie ihn so gern. Der Gedanke tat weh.
      Meg sprach aus, was sie dachte. „Vielleicht sollten wir in die Stadt zurückkehren. Wahrscheinlich waren wir zu lange hier auf dem Land.“
      „Ich denke, du könntest recht haben.“ Blanche schloss die Augen, denn ihr Herz widersprach, und sie begriff, dass sie nicht fortwollte. Aber diese Anspannung war unerträglich – und noch unerträglicher waren diese Erinnerungen.
      „Mylady“, flüsterte Meg, die sich benahm, als wäre jemand gestorben. „Sir Rex hat gefragt, ob Sie ihn im Garten treffen würden.“
      
    Blanche saß im Sessel und starrte ins Feuer. Hatte er so schnell seine Entscheidung getroffen? Er hatte doch gesagt, er brauche ein oder zwei Tage, doch es waren nur ein paar Stunden vergangen. Finster sah sie Meg an. „Er wird mich zurückweisen.“
      „Wenn er so ein Dummkopf ist, dann verdient er es nicht anders. Sie können es besser treffen!“, rief Meg empört aus.
      Blanche erhob sich. Sie atmete schwer. Ihr war schwindelig, aber sie wusste, dass sie nicht in Ohnmacht fallen würde. „Du magst ihn.“
      „Nicht mehr. Das tue ich nicht. Nicht nach allem, was er Ihnen zumutet. Er ist selbstsüchtig, das ist er, weil er dieses einsame, traurige Leben einem Leben mit Ihnen vorzieht. Ich hielt ihn für einen Gentleman. Feine Herren kümmern sich um ihre Ehefrauen.“
      „Ich bin nicht seine Frau.“
      „Er benimmt sich aber, als wären Sie es. Er tut gerade so, als wäre der Boden heilig, auf dem Sie gehen.“
      „Er verachtet die Gesellschaft“, sagte Blanche und merkte, dass sie noch immer den Wunsch verspürte, ihn zu verteidigen. „Du siehst doch, wie gut ihm sein Leben hier gefällt.“
      „Er mag die Stadt nicht? Na und? Er mag Sie, und das sollte genügen. Aber es stimmt wohl – was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
      Blanche starrte Meg an und überwand zum ersten Mal das Gefühl, verletzt zu sein. Denn mit einem Mal erkannte sie, was Sir Rex möglicherweise bewegte. Sie war so mit seiner Zurückweisung und ihrem Schmerz beschäftigt gewesen, dass sie sich nicht die Zeit genommen hatte, über seine Gefühle nachzudenken. „In der Stadt wird schrecklich über ihn geredet. Sogar Bess und Felicia tun das.“
      Die Zofe sah sie an, und ihre Miene wirkte nicht mehr ganz so feindselig.
      „Ich habe den Klatsch immer gehasst, vor allem den Klatsch über ihn“, räumte sie ein. „Er hat mir gesagt, dass er in der Gesellschaft scheitern wird“, fügte sie dann ruhig hinzu. „Gerade ist mir jedoch bewusst geworden, dass er ein Mann ist, der niemals scheitert. Sieh dir nur dieses Anwesen an.“
      „Was sagen Sie da?“
      „Er sagte mir, bei seiner Entscheidung ging es nicht um mich – sondern um seine Zweifel an sich selbst. Er hat Angst zu versagen. Aber was er nicht weiß, ist, dass ich in zehn Jahren mehr Gäste empfangen habe als andere in ihrem ganzen Leben. Mir ist es egal, wenn ich nie wieder Besuch bekomme, außer von meiner Familie und Freunden – und es ist mir auch egal, was andere denken. Und ganz gewiss macht es mir nichts aus, wenn er der ton nicht erträgt!“
      „Dann sollten Sie ihm das sagen – falls er Ihnen die Gelegenheit dazu gibt.“
      Blanche verzog das Gesicht. „Er wird mich zurückweisen – und dann werde ich sicher nicht widersprechen.“
      Forschend blickte sie in den Spiegel. Sie sah angespannt aus,

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