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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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dachte, wie unschuldig sie gewesen war. „Wenn Frederick mich nicht gekauft hätte, wäre ich in die Fußstapfen meiner Mutter getreten, und dann wäre ich schon vor langer Zeit gestorben. An den Pocken, an der Schwindsucht oder an der Kurpfuscherei irgendeiner Hebamme. Frederick hat mir das Leben gerettet, und dafür liebe ich ihn.“
    „Aber nicht wie eine Ehefrau?“, fragte Jeremiah sanft. Sie schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen.
    „Das ist nicht das, was er gewollt hat. Frederick war - nein, ist - über fleischliche Bedürfnisse erhaben. Er nennt es die ,dunkle Seite der animalischen Natur des Mannes“, und er hat versprochen, unsere Liebe niemals damit zu beschmutzen. Nachdem, was ich von Mama gelernt hatte, wollte ich damit auch nichts zu tun haben, daher passten wir ganz großartig zusammen. Ich hätte es für ihn getan, aber er hat es nie gewollt.“
    „Aber warum, zum Teufel, hat er dich dann geheiratet?“ „Um mich zu beschützen, wie er sagte. Niemand würde es wagen, die Countess of Byfield zu verleumden, und für den Fall, dass ich länger lebe als er, schützt mich sein Name. Oh, ich weiß, was man sich in Portsmouth über mich erzählt, aber ich war eher wie eine Tochter für ihn als wie eine Geliebte. Es hat mir genügt, und ich war glücklich. So lange, bis Frederick verschwand. Und dann bin ich dir begegnet.“ „Komm her“, sagte er rau, und mit einem Seufzer rückte sie näher zu ihm, schmiegte sich an ihn, während er seinen Arm schützend um sie legte. Er hätte es sich alles denken können. Je länger er über das nachdachte, was sie ihm erzählt hatte, desto mehr wurde ihm klar, dass sie ihm jede Menge Hinweise gegeben hatte. Jeder Dummkopf hätte es merken müssen, aber ihm war ja nicht einmal klar gewesen, wie sehr er sie liebte. Bis jetzt.
    „Ich kann mir nicht helfen, doch ich fürchte, dass das, was wir getan haben, alles nur noch schlimmer macht, Liebes“, sagte er. „Aber ich würde es auch nur ungern missen.“
    Sie sah ihn prüfend an. „Wirklich?“
    Er seufzte und strich über ihre Wange. „Ich liebe dich, Caro, und das habe ich noch nie zu einer Frau gesagt.“
    Ihr Lächeln war bezaubernd. „Das tust du? Wirklich?“
    Er strich eine Strähne ihres langen Haares zur Seite und küsste sie ganz behutsam und sehr zärtlich. Er konnte sich kaum etwas Sinnloseres vorstellen, als sich in die Frau eines anderen Mannes zu verlieben, so wie er es getan hatte. Aber jetzt, mit Caro in den Armen, fühlte er sich trotzdem unsagbar glücklich. „Ich liebe dich wirklich, und ich bedaure uns beide sehr. “
    „Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt, als du im Haus deiner Schwester geschlafen hast“, gab sie zu. „Ich habe mir dann vorgestellt, was für ein Mann du wohl sein könntest, und ich wurde nicht enttäuscht.“
    Jeremiah verzog das Gesicht bei dem Gedanken an ihre erste Begegnung. Er hatte einen Albtraum gehabt und zitternd und bleich in seinem Bett gesessen. „Ein jähzorniger, ausgebrannter, übler Schurke?“
    „Nein, natürlich nicht, und ich möchte nicht, dass du so etwas sagst.“ Sie schlug mit ihrer kleinen Faust auf seine Schulter, und er stöhnte übertrieben. „Ich wusste, dass du freundlich und sanft und klug und tapfer sein würdest, und genauso bist du. Ein freundlicher, sanfter, kluger, tapferer übler Schurke.“
    „Unverschämtes kleines Frauenzimmer.“ Als sie lachte und aus seiner Reichweite kroch, zog er ihr die Decke weg, drängte sie zurück in die Kissen und legte sich auf sie. Dann küsste er sie, bis aus ihrem Lachen kleine Seufzer wurden und die Leidenschaft zurückkehrte. Plötzlich zog er sich zurück, denn sein Blick war auf die dunklen Blutspuren auf dem Laken gefallen.
    „Führe mich nicht in Versuchung, Caro“, sagte er warnend. „Ich habe nicht die Absicht, dir heute Nacht noch einmal wehzutun.“
    „Das wirst du auch nicht.“ Sie achtete nicht auf seine Warnung, sondern ließ die Lippen über seine raue Wange gleiten.
    „Du hast mir nur am Anfang wehgetan. Du bist ein wunderbarer Mann, weißt du.“
    „Und du bist eine wunderbare Frau“, sagte er zärtlich. „Die wunderbare Frau, die ich liebe.“
    „Ich liebe dich auch, Jeremiah.“ Sie küsste ihn wieder, sie war so glücklich. „Dann habe ich doch das Richtige getan.“ Er seufzte und zog sie näher zu sich. „Nicht unbedingt. Es wird mir niemals leidtun, dass wir uns geliebt haben, Caro, aber vor dieser Nacht hättest du deine Ehe mit Frederick noch

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