Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
Vom Netzwerk:
Augen so verwirrt an, dass er leise lachte. Sie spielte diese Rolle so gut wie alle anderen, in denen er sie bisher gesehen hatte. Vielleicht sogar noch besser. Er konnte beinahe glauben, dass sie so etwas wie dies hier nie zuvor getan hatte.
    Sanft berührte er mit dem Finger ihre Lippen, die noch feucht waren von seinem Kuss. „Ich sagte nicht, dass du aufhören sollst, Caro. Ich wollte dich nur daran erinnern, dass der Weg genauso schön sein kann wie das Ziel.“
    Sie lächelte ein bisschen unsicher, und er küsste sie wieder. Ihre Zungen berührten sich, und sie drängte sich an ihn, wollte mehr von ihm. Er hielt sie fest und spürte wieder, wie weich und anschmiegsam sie war, als seine Lippen weiterglitten bis zu ihrem Ohr.
    Sie lachte vor Vergnügen. „Komm zurück“, befahl sie leise, „du schmeckst zu gut, als dass ich dich gehen lassen könnte.“
    „Das ist nur der Rum“, murmelte er, „so schmeckt jeder Seemann.“
    „Keiner ist wie du“, widersprach sie energisch. „Mein Jeremiah.“
    So etwas hatte noch nie eine Frau zu ihm gesagt, und es erstaunte ihn, wie tief ihre Worte ihn berührten. Gehört das zum Spiel? fragte er sich und versuchte, nicht zu viel zu empfinden. Oder wollte sie wirklich, dass er nur ihr gehörte, wenigstens für diese eine Nacht?
    Als er sie jetzt küsste, dachte er nicht mehr an Scherze und Neckereien. Jetzt wollte er, dass sie sein wurde, auf die einzige Art, die er kannte. Er wollte sie besitzen, und unnachgiebig presste er die Lippen auf ihren Mund. Sie begegnete ihm mit glühender Leidenschaft, drängte sich an ihn, sodass er immer erregter wurde. Zu lange schon hatten sie beide auf diesen Augenblick gewartet.
    Er schob den Morgenrock von ihren Schultern und über ihre Arme und spürte, wie sie erschauerte, als die Seide über ihre Haut glitt. Das Hemd darunter war noch zarter, als er gedacht hatte, und wurde über ihren bloßen Schultern nur von zwei Bändern gehalten. Das dünne Leinen enthüllte mehr, als es verbarg, und er spürte, wie Hitze in ihm aufstieg.
    Ihr Gesicht war vor Erregung gerötet, ihre Lippen waren geschwollen von seinen Küssen, dennoch lag eine Unsicherheit in ihrem Blick, die sie beinahe ängstlich wirken ließ. Das Spiel, erinnerte er sich, das gehörte zum Spiel, und er versuchte, seine Erregung zu bekämpfen.
    „Verzeih bitte, wenn ich dir Angst eingejagt habe, Liebes“, sagte er zärtlich und streichelte ihre Wange, um sie zu beruhigen. „Ich wollte dir bestimmt nicht wehtun.“
    „Das weiß ich“, erwiderte sie leise und so voller Vertrauen, dass es ihn rührte. „Du wirst mir nicht wehtun.“ Ihr Blick war noch immer auf ihn gerichtet, als sie mit schelmischem Lächeln sagte: „Aber es ist nicht gerecht, dass du noch immer so - bedeckt bist.“
    Er betrachtete sein Hemd und seine Hose. „Ich fürchte, ich habe nichts in meiner Seekiste, das sich mit diesem Nachtgewand messen könnte.“
    „Ich will nur dich sehen“, flüsterte sie mit heiserer Stimme.
    Er lächelte breit und zog die Brauen hoch, als er sein Hemd aus der Hose zog. „Ich dachte nicht, dass ein anständiges Mädchen so schnell einen nackten Mann sehen will.“ „Dieses Mädchen möchte es aber.“ Sie fasste nach seinem Handgelenk und begann, die Manschetten seines Hemdes aufzuknöpfen. Das Rot auf ihren Wangen vertiefte sich. Sie trat beiseite, als er das Hemd über den Kopf zog und es achtlos über eine Stuhllehne warf. Er strich sich das Haar aus der Stirn und begann, seine Hose aufzuknöpfen. Caro schluckte schwer und spürte seinen Blick, der die ganze Zeit auf sie gerichtet war.
    Wie er so vor ihr stand, selbstsicher und sich der Tatsache voll bewusst, dass sie ihn aufmerksam betrachtete, da wirkten seine Schultern noch breiter, seine Taille und seine Hüften noch schmaler als sonst. An seinem Körper war keine Unze Fett zu viel, das harte Leben auf See hatte ihn muskulös und sehnig werden lassen. Doch dieses Leben hatte ihn noch auf andere Weise gezeichnet. Davon zeugte nicht nur die lange gezackte Narbe, die quer über seine Brust verlief, sondern das bewiesen auch die vielen kleineren Narben, die über seinen ganzen Körper verteilt waren.
    „Hast du noch immer keine Angst?“ Wenn sie wirklich die Jungfrau wäre, die sie zu sein vorgab, hätte sie längst ängstlich werden müssen. Er hatte noch nie eine Frau so sehr besitzen wollen wie diese, und der Beweis dafür war deutlich sichtbar.
    Caro schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass es für einen

Weitere Kostenlose Bücher