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Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition)

Titel: Die Lady mit dem Schwert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyn Kelley
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Berge von Wales. Ich will ihn seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben.« Er neigte den Kopf und humpelte auf den Ast gestützt davon.
    »Ich hoffe, dass ich das Richtige tat«, sagte Christian nachdenklich.
    »Du hast ehrenhaft gehandelt.« Avisa schmunzelte. »Ihr seid überaus ehrenhaft, mein kühner Ritter.« Sie wollte noch etwas sagen, als ihr ein Blumenstrauß entgegengestreckt wurde. Lächelnd nahm sie die Blumen von dem Mädchen in Empfang, das vor ihr kniend die Hände hochstreckte, als hielte sie das kleine Schwert der Anfängerinnen in der Hand.
    »Danke, Fayre«, sagte sie. Als sie vor einem Monat nach langwieriger Genesung von ihrer Verwundung ins Kloster zurückgekehrte, hatte sie das kleine Bauernmädchen hier angetroffen. Fayre war begierig zu lernen, was St. Jude’s Abbey zu bieten hatte.
    »Ich danke Euch , Mylady.« Sie sprang auf und lief zum Vorbau der Kapelle, wo sich die Hochzeitsgäste versammelt hatten.
    »Mylady of St. Jude’s Abbey«, korrigierte Königin Eleanor, als sie Avisas Blumenkranz zurechtrückte.
    Avisa kniete neben Christian, erstaunt, dass der König an der Seite der Königin stand. Es hatte geheißen, der König würde nicht eher seinen Fuß auf englischen Boden setzen, bis er bereit wäre, für den Mord an Becket Sühne zu leisten. Von seiner heimlichen Rückkehr nach England wusste gewiss niemand. Sie konnte es nicht fassen, dass er an diesem besonderen Tag nach St. Jude’s Abbey gekommen war.
    Der König hieß sie aufstehen. Er war nicht mehr der strahlende, stolze Jüngling, den die Königin geheiratet hatte. Die Jahre hatten seinen Haaren die Farbe geraubt und sein Gesicht gezeichnet. Wie viele Falten mochten dazugekommen sein, seit er vernommen hatte, dass seine Getreuen seinen einstigen Freund getötet hatten?
    »Wir fühlen uns geehrt, Euer Majestät«, sagte Christian und drückte ihre Hand.
    »Ich dachte, Ihr wolltet wissen, was mit Eurem Bruder und den anderen geschah, die zu Weihnachten meine im Zorn geäußerten Worte als Befehl missdeuteten.«
    Avisa biss sich auf die Lippen. Gerüchte wollten wissen, dass die Ritter den Mord am Erzbischof mit dem Leben bezahlen würden.
    »Macht kein so trauriges Gesicht, Lady Avisa«, sagte nun der König und lächelte, als sein Blick sie umfasste. Sie musste daran denken, dass der Ruf des Königs als großer Verführer sich mit den Jahren nicht geändert hatte. »Sie wurden ins Heilige Land geschickt, wo sie als Kreuzfahrer ihre Sünden abbüßen sollen.«
    Avisa bezweifelte, dass weiteres Töten den abscheulichen Mord am Erzbischof wiedergutmachen konnte. Sie sah Christian an und las in seiner Miene dieselbe Unsicherheit, die er jedoch rasch zu verbergen verstand.
    »Ich danke Euch, Majestät«, sagte Christian.
    »Dank gebührt Euch, Christian, Sohn Robert Lovells. Euer Verhalten in jener Nacht war ebenso kühn wie das Eures Vaters vor über zwanzig Jahren, da Ihr wie er so gehandelt habt, wie Ihr es für recht befandet, anstatt blind Befehlen zu gehorchen.« Er zog eine Braue hoch. »Auch einem Befehl Eures Königs.«
    Avisa drückte Christians Finger, so wie er ihre gedrückt hatte. Er konnte sich nur schwer mit der Tatsache abfinden, dass sein Vater ihm so viele Jahre die Wahrheit vorenthalten hatte.
    Der König lächelte. »Glaubt Ihr denn, ich hätte Euch in meinen Dienst genommen, wenn ich der Meinung gewesen wäre, Eure Familie hätte mich im Stich gelassen? Es gab eine Zeit, als ich den Namen Lovell verwünschte, doch dann musste ich erfahren, dass ich Leben und Thron Eurem Vater verdanke. Diese Schuld vergesse ich nie.«
    »Es ist eine Ehre, Euch zu dienen.«
    »Ich baue darauf, dass Ihr das weiterhin tun werdet. Bei meinem Vorhaben, in England eine einheitliche Rechtsprechung einzuführen, könnte ein loyaler und redlicher Mann wie Ihr mir eine große Stütze sein.«
    »Ich fühle mich geehrt, Euer Majestät.«
    Bevor der König noch mehr sagen konnte, mahnte die Königin: »Wir verzögern die Trauung.« Sie küsste erst Avisa auf die Wange, dann Christian. »Ich übergebe Mylady of St. Jude’s Abbey Eurer Obhut, Sir Christian.«
    »Ich werde mich bemühen, sie so gut zu beschützen wie sie mich.«
    »Ein folgenschweres Gelöbnis.« Die Königin wandte sich lächelnd um und begab sich mit ihrem Gemahl zum Vorbau der Kapelle.
    Avisa sah, dass auch Christian lächelte.
    »Ein großes Gelöbnis«, flüsterte er, legte den Arm um ihre Taille und zog sie an sich. »Du hast mein Leben und meine Ehre gerettet und

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