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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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zu verlieren.
    „Bin bald wieder da!“, sagte ich und hob entschuldigend die Schultern.
    Wingman blieb vor dem Bett stehen und japste leise, als ich ging.
    Ich hoffte, dass der Abend nicht lang werden würde. Wir nahmen ein Taxi nach Palata. Es war völlig dunkel, als wir uns in der Bucht einfanden.
     

Die kleine Bucht lag gut versteckt etwas abseits des Dorfes.
    Nur ein paar Felsen säumten den feinen Strand. Die Wellen schwappten sanft gegen das Ufer. Das Kreuz des Südens war hier besonders gut zu sehen. Ich machte Livia darauf aufmerksam, als wir an den Strand traten und Mato uns begrüßte. Sie lächelte und strich mir über den Arm. Ich bekam eine kleine Gänsehaut. Die Sache war schon romantisch. Es lief eigentlich ganz gut, fand ich. Ich gab Mato dreihundert Euro, zu denen Livia zum Glück das Meiste beisteuerte, ich hatte das Essen bezahlt, und schon befanden wir uns in einem illustren Kreis von Drogeninteressierten. Wir waren nicht die Einzigen, die Lust auf die Lagune der Zombies hatten.
    Die Zeremonie ließ einiges erwarten. Mato hatte ein paar Fackeln aufgestellt, die einen Kreis bildeten. Darum hatten sich die andere Gäste gruppiert. Ich zählte fünf weitere Teilnehmer. Ein älteres Hippiepaar, das sich mit Jane und John vorstellte und dabei jeweils ein Auge zukniff. Jane hatte weiße Haare, John hatte einen weißen Bart. Typische Amerikaner – nett, aber auch ein bisschen zu offen.
    Außerdem gab es zwei südländisch aussehende Studentinnen, sexy und lustig. Sie waren ständig am Kichern. Sie hatten einen Spanier im Schlepptau: Lorenzo, modischer Bart und lockiger Kopf, der sie begleitete. Er sah aus wie ein hipper Backpacker, den entweder sie oder der sie aufgegabelt hatten. Die Mädchen waren aus Italien und quasselten die ganze Zeit.
    Livia verdrehte die Augen, als sie sich zu uns setzten. Ich merkte, dass sie nur wenige Jahre älter war als die amüsierwilligen Studenten. Aber sie war viel reifer. Ich mit meinen dreißig Jahren lag altermäßig genau zwischen den Gruppen. Die Hippies waren mir zu alt. Und die Studenten beäugten mich skeptisch.
    „Bin Journalist!“, sagte ich ungefragt.
    „From Germany?“, fragte Deora, eine der Italienerinnen.
    Ich nickte.
    „We love Germany!“, sagte sie und kicherte wieder. Sie hatten schon ganz schön vorgeglüht. Livia ignorierte sie, so gut es ging und konzentrierte sich stattdessen auf Mato. Er hatte ein kleines Feuer gemacht und stand nun vor uns. Wir hatten einen Halbkreis gebildet. Ich saß neben Livia. Plötzlich fasste sie mich am Arm und deutete auf das Feuer.
    „Können wir Plätze tauschen? Ich mag den Rauch nicht so.“
    „Klar!“, sagte ich und rutschte näher an das Feuer. Sie warf mir einen dankbaren Blick zu.
    Mato hob die Hände.
    „Willkommen Interessierte!“ Er machte eine dramatische Pause. Ich stellte mich innerlich auf eine Show ein, auf die ich verzichten konnte. Doch er kam schnell zum Punkt.
    „Sie müssen es schlucken und dann einfach entspannen. Forcieren Sie es nicht. Horchen Sie einfach auf Ihr Innerstes. Es wird eintreten.“
    „Was passiert, wenn wir es gegessen haben?“, fragte die andere Italienerin namens Giulia. Mato sah sie verheißungsvoll an. Dann drehte er sich plötzlich um und lief in den Dschungel.
    „Hab ich ihn erschreckt?“, fragte Giulia. Wir sahen uns alle ratlos an.
    „Sehen Sie mal, das Feuer!“, sagte Livia und deutete in die Flammen. Ich kroch näher ran und sah, dass sie violett schimmerten. Kohleschwarzer Rauch kräuselte in faszinierenden Formen in die Höhe.
    Das Feuer knisterte und ich nahm einen süßlichen Geruch wahr. Er zog mir in die Nase und schien sich in meinem Kopf auszubreiten. Es war nicht unangenehm. Ich tippte auf parfümierten Tabak für Wasserpfeifen. Mato machte schon eine nette Show. Das musste man ihm lassen. Wie auf Kommando raschelte es hinter uns und Mato trabte wieder an. Im Schlepptau hatte er ein dunkelgrünes Gummiboot. Er zog es zum Wasser und ließ es in die Wellen klatschen. Dann drehte er sich um und kam zurück.
    „Wenn Sie es gegessen haben, machen wir eine kleine Spritztour zu einer Insel, zu der sonst nie Touristen kommen. Dort können Sie die Wirkung des Pilzes ganz in Ruhe genießen.“
    „Cool …“, sagte Deora und zog das cool sehr lang. Ich musste ihr zustimmen. Das klang wirklich … interessant. Ich spähte zu Livia, die ebenfalls anerkennend die Brauen hochzog. Ich war froh, dass Wingman in meinem Hotelzimmer in Sicherheit war. So eine

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