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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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herum. Livia war weg. Alle waren weg! Was war passiert? Ich drückte mich hoch, schwankend kam ich zum Stehen. Das Feuer war aus. Es rauchte nicht mal mehr. Ich klatschte den Sand aus meinen Händen. Mein Kopf dröhnte bei jeder Bewegung. Der Dunkelheit nach zu urteilen, musste es weit nach Mitternacht sein. Ich fragte mich erneut, wo sie alle waren. Und wer kam da durch den Dschungel gebrochen?
    Da flackerte ein helles Licht vor mir auf. Der Strahl einer Taschenlampe blendete mich. Ich blinzelte verwirrt, konnte aber nichts erkennen. Aber ich hörte, dass es viele sein mussten. Sie hatten mich eingekreist. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Befehle wurden gebrüllt. Ich erkannte Uniformen. Soldaten! Schwer bewaffnet. Ich ruckte herum.
    Der ganze Strand wimmelte von ihnen. Es waren Asiaten. Ich tippte auf China. Chinesisches Militär? Hier?
    Ein älterer Soldat, glattes Gesicht, harter, aber kluger Ausdruck, zielte plötzlich mit seinem Gewehr auf mich. Ich hob sofort die Hände.
    „German!“, schrie ich. Der Offizier verzog das Gesicht. Er wirkte hektisch.
    „Go away!“, schrie er und wedelte mit dem Gewehr.
    „I’m looking for a woman. She is tall and blond …!“
    „Fuck off!“, schrie er und zielte auf mich. Ich riss die Hände hoch, soweit ich konnte.
    „I am sorry! Don’t shot! Tourist! Tourist! Have you seen a …“
    Bamm! Bamm! Zwei Schüsse krachten in die Nacht. Das Gewehr explodierte genau neben meinem rechten Ohr. Ich zuckte zusammen und hörte plötzlich nur ein Pfeifen. Nur rechts. Stechend und sehr hoch.
    „I said Fuck off! Leave! Now!“, kreischte er und winkte die anderen Soldaten ran. Sofort trabten sie heran. Sie traten in die Feuerstelle und fluchten.
    Einige starrten mich düster an, aber sie bedrohten mich nicht mehr. Ich wollte noch etwas sagen, aber der böse Blick des Offiziers traf mich sofort.
    „Go!“, sagte er und zeigte auf den Pfad, der in den Dschungel führte. Er stemmte die Hände in die Hüften und starrte frustriert zu Boden. Ich nickte und zog mich zurück. Der Kies des Weges begann unter meinen Füßen zu knirschen. Ohne sie aus den Augen zu lassen, drehte ich mich langsam um. Sie ließen mich ziehen.  Ich lief in die Dunkelheit. Eine Stunde später erreichte ich Port Vila. Auf den Straßen war nur noch wenig los. Ich war müde und völlig irritiert. Hatte ich einen Filmriss? Eine Uhr vor einer Bar zeigte mir, dass es halb vier war. Ich betrat die Bar und wurde angesehen wie ein Gespenst. Ich plumpste auf den letzten freien Hocker am Tresen und bestellte mir ein Bier. Der Wirt beeilte sich, es mir zu bringen, doch als es schäumend und prickelnd vor mir stand, wurde mir plötzlich furchtbar schlecht. Ich kippte nach vorn und schlug wohl mit dem Kopf direkt auf der Kante des Tresens auf. Jedenfalls wurde mal wieder alles schwarz.
     

Diesmal blendete mich die Sonne, als ich die Augen aufschlug. Sie schien durch ein paar Jalousien. Vögel zwitscherten. Über mir drehte sich ein Ventilator. Ich lag weich. Vorsichtig drehte ich mich zur Seite und blickte auf ein weißes Laken. Ein Krankenhausbett. Angenehm flauschig. Meine Kopfschmerzen waren weg. Dafür standen ein paar bunte Blumen an meinem Bett. Und von irgendwo her hörte ich ein Schnaufen. Wingman! Ich erhob mich und sah einen kleinen Korb in der Ecke des Zimmers. Wingman hockte darin und schaute mich vorwurfsvoll an.
    Da hast du dir ja mal wieder was Schönes geleistet, sagte der Blick. Ich sank zurück in mein Kissen. Er hatte recht. Das Zimmer war klein, aber funktionell. Ich war der einzige Patient. Durch das geöffnete Fenster strömte frische Luft. Draußen sah ich einen grünen Garten. Ich erkannte das Hospital von Port Vila wieder.
    Ich suchte nach einer Uhr an der Wand, doch alles, was ich fand, war der Buzzer für die Schwester. Ich zögerte einen Moment, aber dann drückte ich ihn. Zunächst geschah nichts. Dann öffnete sich die Tür und ein junger Arzt trat herein. Ich drückte ihn und wartete. Einige Minuten später kam ein junger Arzt herein. Er lächelte nicht. Ihm folgte auch keine hübsche Krankenschwester, sondern ein ernst aussehender Mann in Uniform. Ich erkannte die Polizeiuniform von Vanuatu. Beide sahen nicht sehr freundlich aus. Ohne mich zu begrüßen, begann der Arzt in einem akzentfreien English:
    „Ich bin Dr. Allmit. Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung erhalten. Die anderen Gäste haben Sie gestern hier abgeliefert. Ansonsten sind Sie gesund. Ich lasse

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