Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
Vom Netzwerk:
Richtung Pazifik.
    „Eine Frau kann nicht umherlaufen und nach Zombies fragen“, sagte sie verächtlich.
    „Auf meiner Stirn steht Doktor geschrieben und man würde mir nur aus dem Weg gehen. Sie haben mehr erreicht, als Sie denken.“
    „Sie meinen, ein versoffener Blogger findet eher Zugang zu den Menschen als eine hübsche Frau?“
    Livia ignorierte meine Bemerkung. Sie verzog noch nicht einmal ihre Mundwinkel. Sie schien ganz schön tough zu sein. Leider hatte sie wohl keinen Humor.
    „Noch weniger kann eine Frau nach Drogen fragen“, sagte sie trocken und sah mich an. Ich schluckte und sagte nichts. Was meinte sie denn damit?
    „Und dann auch noch die richtigen Drogen finden.“
    „Ich habe keine Ahnung, um was es geht“, sagte ich ehrlich und grübelte darüber nach, worauf sie hinauswollte.
    Das erste Mal lächelte sie.
    „Wenn Sie das Angebot gestern angenommen hätten, hätten wir uns vielleicht nie getroffen.“
    „Welches Angebot haben Sie mir denn gemacht?“ Ich stand immer noch auf der Leitung.
    Livia wurde wieder ernst. Sie stand auf und stemmte die Hände in die Hüfte.
    „Gehen wir ein Stück!“ Ohne auf mich zu warten, marschierte sie los, und ich konnte mich zwischen der Aussicht auf das Meer oder ihrem Hintern unterscheiden. Ich wählte abwechselnd beides. Wir schlenderten zum Wasser und liefen dann den Strandabschnitt hinauf. Wingman sprang durch die Wellen widmete sich seinem neuen Hobby: Erfolglos Fische jagen.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass ein, sagen wir mal, trinkfester Blogger so wenig Interesse an Drogen hat.“
    „Hat mich noch nie interessiert“, sagte ich und vermied, meine kurzlebige Politikerkarriere zu erwähnen.
    „Bin ich nicht der Typ dafür!“
    Der Wind trug warme Pazifikluft zum Strand. Livias Bluse flatterte leicht.
    „Seit ein paar Monaten wird in Ozeanien von einer Wunderdroge erzählt. Genannt Kratutat. Vermutlich ein Pilz, der stark halluzinogen wirkt und katatonische Zustände hervorrufen kann.“
    Langsam klingelte es. Der Typ von gestern hatte doch etwas von diesem Kratutat gefaselt.
    „Kratutat ist ein vermutlich ein Pilz mit psychotropen Wirkstoffen. Psilocybinhaltig. Die Wirkung der Pilze ähnelt jener von LSD, ist aber von kürzerer Dauer. Generell ist eine Veränderung der Wahrnehmung und des Bewusstseins zu beobachten. Er kam bisher nur in der Karibik vor und wurde dort von Schamanen eingesetzt. Daher kommt auch der Zombiekult. Vermutlich wird er jetzt hier angebaut und ist die neue Modedroge schlechthin.“
    „Sie meinen, wenn man von dem Pilz isst, kann man ein Zombie werden?“
    Livia schluckte und verlangsamte ihre Schritte.
    „Man kann nicht … das ist der alte Pilz aus der Karibik. Man wird. Sie haben für einige Stunden das Gefühl völlig völliger Geistlosigkeit. Wie bei vielen psychedelischen Drogen sind die Effekte sehr individuell und können bei unterschiedlichen Konsumenten unterschiedlichste Wirkungen hervorrufen. Die Wirkung tritt etwa zehn bis neunzig Minuten nach der Einnahme auf, erreicht ihren Höhepunkt nach ein-drei Stunden und dauert etwa acht Stunden. In seltenen Fällen kann die Wirkung länger andauern. Durch die Veränderung der Zeitwahrnehmung erscheint sie aber vielen länger. Die Symptome zeigen starke Krämpfe, epileptische Anfälle und unkontrollierte Bewegungen. Sprachhemmung und gesteigerter Hunger nach Protein. Wenn die Symptome aufhören, können sie sich an nichts mehr erinnern. Wenn nicht …“ Sie machte eine bedeutungsvolle Pause.
    Langsam ging das Puzzle auf. Sie glaubte, die Fälle von Kannibalismus seien unter Drogeneinfluss entstanden und die Zombies seien einfach umherlaufenden Junkies.
    Livia nickte, als ich das kombinierte.
    „Und die toxischen Veränderungen entstanden durch den künstlichen Anbau?“
    „Möglich“, sagte sie. Ihr Mund war ein schmaler Strich.
    „Gut“, sagte ich, „dann gehen wir eben zur Polizei und ich sage ihnen, wo sich der Dealer befindet.“
    Livia lachte. Sie hatte nette Grübchen.
    „Peter, Sie sind wirklich süß. Die Polizei kennt das Problem und der Dealer wird doch sofort wieder ersetzt. Wir müssen da anders vorgehen, um herauszufinden, wo und was das Kratutat ist.“
    „So, und wie stellen Sie sich das vor?“
    Livia blieb stehen, nahm ihre Sonnenbrillen ab und sah mich entschlossen an.
    „Wir werden es nehmen.“
    Mein Kater kam wieder.
     

 
     
    5 EINE WILDE NACHT
     
    Mato stemmte die Hände in die Hüften und sah uns skeptisch an. Hinter uns

Weitere Kostenlose Bücher