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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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Zeigefinger nach vorn. Ich folgte seinen Anweisungen.
     

 
    9 AUF DER VERBOTENEN INSEL
     
    Wir nutzten Schleichwege und fuhren so fast die ganze Nacht. Es graute schon, als wir endlich die altbekannte Bucht erreichten. Ich erkannte sie schnell wieder. Die Überreste vom Feuer lagen noch verstreut herum. Außerdem waren überall Fußspuren der Soldaten. Die Sonne schälte sich aus dem Pazifik und tauchte ihn in ein rotes Licht, als wir an den Strand traten. Matos Gesicht war aufgequollen. Seine Stimme klang gequetscht. Er war still geworden. Nichts erinnerte mehr an seine arrogante Art.
    „Wir fahren etwa eine Stunde!“, sagte er und zog das olivgrüne Boot zum Wasser. Ich tarnte den Geländewagen mit Palmenblättern und durchsuchte ihn. Wir fanden sogar ein paar Waffen. Zwei Pistolen und ein Gewehr. Außerdem Macheten und Verbandszeug.
    Ich verstaute alles im Boot. Mato schwieg die ganze Zeit. Ich sah über das Meer. Am Horizont reihten sich Inseln auf. Vanuatu bestand aus über achtzig Inseln. Viele davon unbewohnt. Irgendwo war Livia. Ich war sicher, dass sie noch auf der besagten Insel war. Und dass die Polizei von Vanuatu und das chinesische Militär nach ihr suchten. Ich hatte es allerdings aufgegeben, Mato aushorchen zu wollen, was auf den Inseln passierte. Er schwieg nur noch verbissener. Er sollte es mir einfach zeigen. Es war so weit. Ich ließ Wingman ins Boot springen und kletterte hinterher. Hier drin hatten sie also gesessen. Im Drogenrausch. Nichts deutete darauf hin, dass das hier ein Party-Boot war …
    Schweigend stießen wir uns ab und glitten über die Wellen. Unser Boot fiel kaum auf. Ich sah vereinzelte Fischerboote und größere Frachter am Horizont. Oberflächlich sah es nach einem ganz normalen Tag in Vanuatu aus. Ich sah zurück zur Insel. Efate wurde immer kleiner und der Wellengang nahm zu. Wir fuhren Richtung Norden. Hier gab es die meisten angrenzenden Inseln. Emae, Tongoa, Epi waren die größten von ihnen – irgendwo zwischen ihnen gab es eine kleine versteckte Insel. Die Insel mit der Lagune der Zombies.
    Wingman saß neben mir, als ich mich mit den Waffen beschäftigte. Er hielt seine Schnauze in den Wind und witterte die Seeluft. Obwohl ich mich mit Waffen nicht auskannte, verstand ich ihr Prinzip sofort. Die Pistolen hatten etwa acht Schuss. Wir hatten zwei davon, aber leider keine zusätzliche Munition. Das Gewehr wurde mit längeren Patronen geladen. Auch hier hatten wir nur ein Magazin. Ich steckte mir eine Pistole ein und schulterte das Gewehr. Eine Insel tauchte rechts neben uns auf. Mato hielt darauf zu. Ich erkannte Freizeit-Resorts, aber unbelebt. Mato schüttelte bei meinem fragenden Blick nur den Kopf.
    „Wir kommen jetzt aus der Touristenzone raus!“, sagte er.
    Er fuhr Zickzack zwischen den Inseln.
    „Patrouillenboote!“, sagte er und zeigte in Richtung Efate. Die Insel war nur noch ein kleiner Punkt. Das Gebiet von Vanuatu erstreckte sich über 13.000 Quadratkilometer. Aber tatsächlich kreuzten graue Polizeischiffe vor der Küste. Sie waren zum Glück weit entfernt, aber ich hatte den Eindruck, dass sie auf das Meer hinausfuhren.
    Ich nickte verstehend und gab Mato die andere Pistole. Er sah mich scheel an, steckte sie aber ein. Dann drosselte er den Motor und ließ das Boot an leeren Stränden vorbeigleiten. Palmen und Felsen warfen Schatten auf uns, sodass man uns kaum wahrnehmen konnte. Ich beobachtete die Inseln. Kleine Anhäufungen inmitten des Pazifiks. Grün und weiß vom Dschungel und vom Strand. Viel mehr Felsen, als ich gedacht hatte. Vulkangestein. Die Vegetation war so dicht, dass man zwischen den grünen Pflanzen am Ufer nichts erkennen konnte. Ich erkannte keine Lebzeichen. Die Inseln standen unter Naturschutz und es war Touristen bei Strafe verboten, sie zu betreten. Ein hohes Bußgeld und die sofortige Ausweisung hatten die Folge. Da verstanden die Politiker von Vanuatu keinen Spaß.
    Deshalb gab es auch kaum Einheimische, die Touristen an die begehrten Inseln brachten. Mato hatte sich mit seiner kleinen Drogenshow ein ganzes Stück vorgewagt. Die Quittung sah man jetzt in seinem Gesicht.
    Wir tuckerten langsam durch die Strömung. Wingman bobachtete das Wasser neugierig. Ab und zu flitzen an paar Fische am Boot vorbei. Wenn er sie entdeckte, wollte er springen, aber ich hielt ihn fest.
    „Ich bringe die Touristen auf eine große Insel!“, unterbrach Mato meine Gedanken. Ich blickte auf. Gischt spritzte über Bord. Er kniff die Lippen

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