Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
Vom Netzwerk:
kaum glauben, dass ich da runtergesprungen war. Oben standen die Soldaten und sahen uns schweigend an. Wir waren ihnen entkommen. Ich drehte mich zu Mato. Er hielt schweigend einen Motorradhelm in der Hand. Ich verstand, setzte ihn auf und schnappte mir Wingman. Wingman kauerte zwischen uns, als wir auf einem kleinen Mofa davonbrausten. Ich hielt mich an Mato fest und war plötzlich sehr froh, ihn nicht geschlagen zu haben.
     

 
     
    8 WAS MACHEN WIR?
     
    Eine halbe Stunde später sah Mato mich missmutig an. Auch er hatte Schrammen im Gesicht. Wir hatten uns versteckt. Eine kleine unbekannte Bucht zwischen hohen Felsen schützte uns. Wir saßen auf fauligen Baumstämmen und aßen Reis und Gemüse aus Plastikschälchen, die wir an einem Imbiss gekauft hatten. Die Sonne stand schon tief und warf lange Schatten über den steinigen Strand. Diese Bucht war nur wenigen bekannt. Einige ramponiert aussehende Boote lagen wie ausgelutschte Gräten am Strand. Niemand sonst war zu sehen. Ich erkannte Feuerstellen und leere Flaschen. Der Platz schien ein Geheimtipp unter den Studenten von Port Vila zu sein. Wingman ruhte neben mir. Er sah ebenso zerzaust aus wie ich. Aber er war unversehrt geblieben. Ich gab ihm mein Omelette, das er gierig verschlang.
    Beruhigend kraulte ich seine Ohren, als Mato anfing zu sprechen:
    „Du fliegst besser nach Hause“, sagte er und stocherte in seiner Plastikschüssel rum. Ich sah zum Horizont. Wie ein feuerroter Gummiball glitt die Sonne über die Wasserlinie.
    „Ich kann nicht!“, erwiderte ich. Wingman schnappte nach Luft. Er war gleicher Meinung. Mato sah auf. Er musterte mich skeptisch.
    „Warum nicht? Du bist nur Tourist. Du hast mit der Sache nichts zu tun. Du kannst fliegen. Niemand wird dich aufhalten.“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Nein. Ich will wissen, was mit Livia passiert ist.“
    Wingman fiepte zustimmend. Mato verzog das Gesicht. Leicht gequält sah er mich an.
    „Warum? Sie wird sich schon um sich selbst kümmern.“
    Ich stellte die Schüssel ab. Irgendwie schien niemand zu glauben, dass ich die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte. Ich zögerte kurz, aber dann sagte ich:
    „Sie ist meine Freundin!“
    Mato sah mich komisch an. Eine Pause entstand. Ich zuckte mit den Schultern. Mato grinste plötzlich ziemlich unverschämt.
    „Ich glaube nicht!“
    Ich war überrascht. Was wusste er denn schon?
    „Ach, und wieso nicht?“, fragte ich genervt und verzog das Gesicht.
    Mato grinste noch breiter. Ich verlor langsam die Geduld. Ich starrte ihn herausfordernd an.
    „Weil sie gesagt hat, ich soll dich Idioten am Strand lassen.“
    Ich öffnete den Mund und bekam ihn nicht mehr zu. Auch Wingman spitzte die Ohren.
    „Wie bitte?“, fragte ich vorsichtig. Mato zuckte jetzt mit den Schultern und wischte sich die Hände mit einer Serviette sauber. Fast beiläufig erklärte er:
    „Weil du es nicht gegessen hast. Du hast nur den Rauch eingeatmet. Das macht müde und schläfrig. Wir benutzen ihn, um die Leute etwas zu beruhigen.“
    „Was?“ Ich fühlte mich wie bei der versteckten Kamera. Mato verdrehte die Augen. Er tat so, als ob ich mich wie ein dummer Junge anstellte. Ich wartete auf weitere Erklärungen.
    „Du hast direkt am Feuer gesessen. Deshalb hat es dich so schnell erwischt.“
    Ich erinnerte mich daran, wie Livia den Platz wechseln wollte – wie sie mich drängte, noch näher an das Feuer zu rücken. Aber ich kriegte es immer noch nicht zusammen. Wieso wollte sie mich loswerden?
    „Woher weißt du, dass ich es nicht gegessen habe?“
    Mato schaute mich etwas mitleidig an.
    „Livia hat mir gesagt. Sie hat es auch nicht gegessen. Aber sie wollte nicht, dass du dabei bist.“
    Langsam wurde die Sache interessant.
    „Wobei denn?“, fragte ich langsam.
    Er zögerte, bevor er antwortete. Ich wartete und stocherte mit meinen Schuhen im Sand rum. Mato überlegte, dann zuckte er mit den Schultern.
    „Wenn wir die Zombies auf die Insel bringen!“, sagte er und sah mich scheel an.
    Ich musste das erst mal sacken lassen. Dann stand ich auf und ließ ihn einfach links liegen. Ich trottete zum Ufer und sah in die untergehende Sonne. Der Horizont glühte violett. Irgendwo da draußen war sie. Diese Bitch hatte mich verarscht!
     

 
    Zehn Minuten später:
     
    „Ich will zur Insel!“, forderte ich. Meine Laune war auf dem Tiefpunkt. Mato schüttelte den Kopf. Er bestieg das Mofa und setzte seinen Helm auf.
    „Du gehst zur Polizei!“
    Er starrte und zeigte in

Weitere Kostenlose Bücher