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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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was sie getötet hatte. Kopfschüsse. Jeder von Ihnen hatte ein kleines Loch im Kopf.
    Man hatte sie hingerichtet. Mato war blass. Er taumelt zurück. Er hustete und hatte Tränen in den Augen.
    „Das wusste ich nicht! Bitte glaub mir!“
    „Ja“, sagte ich knapp. Ich sah mich weiter um, doch ich fand nicht, was ich suchte. Livia war nicht unter den Toten. Ich atmete auf.
    „Wir besser gehen zurück!“, sagte er und wollte wieder umdrehen. Ich verstellte ihm den Weg.
    „Nein. Zeig mir die Lagune!“ Ich sah ihn entschlossen an. Umdrehen kam nicht in Frage. Er lenkte ein. Vorsichtig schoben wir uns durch die Höhle. Gleißendes Sonnenlicht erwartete uns auf der anderen Seite. Die Lagune kam näher.
     

10 ERWISCHT
     
    Wir duckten uns, als wir das Sonnenlicht durch den Höhlenspalt sahen. Indigoblauer Himmel schimmerte durch den Spalt. Mato presste die Lippen aufeinander.
    „Die Lagune liegt direkt vor uns“, flüsterte er. Er wurde noch langsamer. Ich musste ihn fast schieben, damit wir endlich vorankamen. Er spähte zum Licht. Plötzlich legte er den Finger auf die Lippen. Ich lauschte. Stimmen! Befehle wurden gebellt. Ich hörte genauer hin und erkannte schnell die Sprache. Amerikaner! Was machten die Amerikaner hier?
    Wir schlichen weiter, kamen dem Ausgang der Höhle näher. Der Spalt war wirklich schmal, nur eine Person passte durch. Giftgrüne Palmenblätter wogten davor im Wind. Dahinter wartete die Lagune. Wir sahen noch immer nicht, wer sich in ihr aufhielt. Mato drückte die Blätter zur Seite. Schatten wuselten über den Strand. Soldaten! Er drückte sich aus der Höhle und verschwand rechts im Dschungel. Ich folgte ihm schnell. Wir verschmolzen mit dem Grün, das die Höhle umgab. Dichte Farne und breite Palmenblätter schützten uns, als wir uns auf den feuchten Boden kauerten. Ich konnte aber einen Blick auf die Lagune werfen. Sie war atemberaubend. Vom Wasser zog ein frischer Geruch zu uns. Es roch nach Blütenstaub und Sonne auf weißem Sand. Die Lagune sah wirklich paradiesisch aus. Sie war etwa fünfzig Quadratmeter groß und fast völlig umsäumt von Sand und kleinen Steinen. Auf der uns gegenüberliegenden Seite ragten alte Mangrovenbäume ins Wasser. Ein Paradies, wie man es sich nicht besser ausmalen konnte. Die Sonne ließ den kristallklaren See wie einen glitzernden Spiegel aussehen.
    Doch eins störte den Anblick: Etwa ein Dutzend Soldaten patrouillierten am Strand. Schwarze Uniformen, Sturmgewehre, Helme mit Headseats. Das ganze Programm. Wir hielten den Atem an. Geräuschlos drückten wir uns auf den Boden und beobachteten die Lagune. Das sah aus wie ein ganzes Sonderkommando. Es waren aber nicht die Chinesen. Die Soldaten hatten die kantigen Gesichtszüge von amerikanischen Marines. Einige trugen Tarnschminke. Sie bewegten sich professionell und lautlos. Es sah aus, als ob sie auf etwas warteten. Ein großer Soldat in der Mitte sprach ununterbrochen in sein Headset. Nicht alle hatten ihre Waffen direkt im Anschlag.
    Einige trugen auch Kameras und filmten die Umgebung. In der Mitte, ganz in der Nähe des Wassers, stand eine Gruppe um etwas herum. Ich konnte es nicht erkennen. Da öffnete sich der Kreis und ich sah jemand am Boden liegen …
    Blonde Haare flatterten im Wind. Livia! Wir hatten sie gefunden. Sie lebte. Aber sie war gefesselt und lag bäuchlings mit dem Kopf tief im Sand. Sie stöhnte und hustete. Dann versuchte sie, den Kopf zu heben.
    Mühsam gelang es ihr und sie spuckte fluchend Sandbrocken aus. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände. Ich sah Kratzer und Dreck. Aber die Soldaten beachteten sie kaum. Stattdessen ließen sie den Dschungel, in dem wir uns versteckten, nicht aus den Augen. Mein Blick wechselte zwischen Livia und den Soldaten hin und her. Livia schrie etwas.
    „Fucking idiots, give me some water!“
    Ihre Stimme klang wütend und genervt. Ich musste grinsen. Zumindest schien es ihr den Umständen entsprechend gut zu gehen. Mato zog mich zurück ins Dickicht. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn. Er hatte deutlich Angst.
    „Was willst du jetzt machen?“, fragte er.
    Ich überlegte. Die Situation war wirklich ausweglos. Wir konnten uns unmöglich mit den Soldaten anlegen. Ich zweifelte nicht dran, dass sie uns erschießen würden. Sie sahen nicht aus wie typische Soldaten, sondern wirkten eher wie eine Eliteeinheit. Und sie hatten eine seltsame Entschlossenheit in den Gesichtern, als ob sie sich auf eine Konfrontation vorbereiten würden. Sie

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