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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus
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zusammen. Das Boot schaukelte in den Wellen. Mato hatte den Motor ausgeschaltet. Er war bereit zu reden. Ich kraulte Wingmans Nacken und drückte ihn an mich.
    „Das Kratutat lässt sie tanzen und singen. Manche starren nur so vor sich hin. Aber niemand passiert etwas!“
    Er bekräftigte seine Worte mit einem Kopfschütteln.
    „Es ist eine Droge?“, fragte ich.
    Er nickte.
    „Pilz von der Insel.“
    Ich erwartete mehr, aber er sagte nichts, sondern sah nur über die Wellen. Die Sonne hatte sich vollends aus dem Meer erhoben und schob sich an das Firmament des Himmels. Ein paar Wolken tupften das Blau weiß. Wir waren wirklich im Paradies.
    „Was ist mit den Toten?“
    Mato schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß es nicht! Ich gebe nur so wenig, dass niemand etwas passiert!“
    Er wirkte verzweifelt.
    „Du bringst sie alle immer wieder zurück?“
    Er nickte. Ich glaubte ihm. Er warf den Motor wieder an.
    „Manchmal sind Soldaten in der Stadt. Sie kommen von den Inseln. Sie bringen auch Kratutat mit.“
    „Soldaten? Welches Land?“
    „Amerikaner.“
    Ich sah ihn fragend an. Amerikaner hatte ich kaum gesehen, solange ich in Port Vila war. Weder Touristen noch Soldaten. Er erkannte meine Zweifel.
    „Seit zwei Monaten sind alle weg. Seitdem gibt es auch keine Toten mehr.“
    „Und wo sind sie hin?“
    Er zuckte mit den Schultern und spielte mit der Motorlenkung.
    „Ich glaube, alle sind auf die Insel gefahren.“
    „Was ist gestern Nacht passiert?“, fragte ich.
    Mato verzog das Gesicht.
    „Ich habe sie nur abgesetzt! Habe sie in die Lagune gebracht, ich wollte am Boot warten, aber da kamen Soldaten und haben mich fortgeschickt. Sie drohten mich zu verhaften, wenn ich wiederkäme.“
    „Und die Touristen?“
    „Sie haben gesagt, sie bringen sie zurück nach Port Vila und lassen sie laufen!“
    Ich sog tief die Luft ein. Wenn das stimmte, dann war die Insel voller Soldaten. Mato deutete mit dem Kopf nach vorn.
    „Da ist die Insel!“
    Ich folgte seinem Blick und sah unser Ziel hinter einer anderen Insel auftauchen. Mir stockte der Atem. Die Insel war verdammt groß. Eine Vulkaninsel, die direkt hinter den Küsteninseln lag. Mindesten dreimal so groß wie die anderen. Felsen und Dschungel säumten ihren Rand. In der Mitte erhob sich ein Vulkan. Das Ding sah mächtig aus. Ich schluckte. Plötzlich duckte Mato sich. Etwas schob sich an der Insel vorbei. Ich erkannte nur eine silberne Bugspitze.
    „Runter!“, sagte Mato, und ich gehorchte sofort. Er schaltete den Motor aus und ließ das Boot lautlos durch die Wellen gleiten. Ich sah über den Rand und erkannte jetzt, was das silberne Ding war.
    „Ach, du Scheiße!“, sagte ich.
    Langsam schob sich ein großes Schiff rechts an der Insel vorbei. Das war kein Kutter, das war kein Frachtschiff und das war auch kein Patrouillenboot. Es war ein Militärschiff. Ein Zerstörer, mindestens. Schwere Raketenwerfer zeigten in die Luft. Er schob eine gigantische Bugwelle vor sich her. Plötzlich dröhnte es laut. Rotorblätter schraubten sich hinter dem Schiff in die Höhe. Ein Hubschrauber beschrieb einen Halbkreis und flog dann in Richtung Vulkan. Ich hielt den Atem an. Wir waren wirklich nicht allein.
     

Wir zogen das Boot an Land. Ein paar umgeknickte Palmen dienten uns als Deckung. Sofort spürte ich das tropische Klima auf der Insel. Sie schien unberührt. Keine Straßen, keine Wege. Vor uns lag nur ein undurchdringlicher Dschungel. Mato stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Er sah verzweifelt aus. Ich zuckte mit den Schultern. Wer auch immer auf der Insel war, das war mir inzwischen egal. Ich schulterte das Gewehr und steckte die Pistole ein. Außerdem befestigte ich die Machete an meinem Gürtel. Ich sah Mato aufmunternd an.
    „Wo bringst du die Touristen hin?“
    Mato zeigte wortlos in Richtung Dschungel. Ein schmaler Pfad bahnte sich seinen Weg durch das Dickicht. Bevor ich ihn betreten konnte, musste ich aber noch etwas tun. Wingman. Er stand schwanzwedelnd neben mir. Er freute sich endlich wieder Boden unter den Pfoten zu haben und ich wusste, dass er am liebsten den Dschungel erkundet hätte. Ich bückte mich zu ihm herab und streichelte sein Fell. Er ahnte etwas.
    „Hör mal Kumpel, ich denke, es ist besser, du bleibst hier. Ich weiß nicht, was uns da erwartet und es könnte sein, dass man uns nicht sehr freundlich gesinnt ist.“
    Wingman jault leise. Er verstand, aber wollte nicht gehorchen. Er hob seine Pfote und wollte sie mir geben. Als

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