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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Beckmann
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beweisen!« Dann setzte sich Mathilde rittlings auf ihren Liebhaber, um mit ihm zusammen erneut in den Liebesrausch zu taumeln.
    Keuchend und schwitzend lagen sie wenig später nebeneinander. »Sage mir, Liebster, was bringst du für Neuigkeiten aus Sachsen?«
    Er zögerte kurz, doch dann erzählte er. Staunend hörte Mathilde ihm zu. Sie klebte fast an seinen Lippen. Diese Geschichte war unglaublich. Als er endete, sagte er: »Ich weiß nicht, ob bei dir durchtriebenem Luder diese Dinge richtig aufgehoben sind. Du kannst dir aussuchen, was du mit der Kunde machen wirst. Aber eines musst du wissen: Wenn es Janus von Esken gelingt, die Heilige Lanze zu finden und Heinrich sie bekommt, wird selbst der neue Papst Wachs in des Königs Händen sein, und auch die Sachsen werden ihm nach solch einem Zeichen Gottes folgen. Das wäre das Ende für deinen Vater.«
    Mathilde pfiff leise durch die Zähne. »Die Heilige Lanze des Reiches ist eine Fälschung?«
    Er nickte. »Es sieht ganz danach aus. Ich weiß genau, was ich gehört habe.«
    »Und Janus von Esken sucht die echte. Das sind wahrlich interessante Neuigkeiten«, murmelte Mathilde nachdenklich.
    Sie schaute ihm zu, wie er aufstand und sich anzog.
    »Man sagt der Heiligen Lanze unglaubliche Dinge nach. Sie macht ihren Besitzer angeblich unverwundbar und, was noch wichtiger ist, unbesiegbar. Wenn König Heinrich sie bekommt, wird sich ihm jeder unterwerfen.«
    Kopfschüttelnd betrachtete sie ihn. »Welch sonderbaren Symbolen Männer doch ihre Aufmerksamkeit schenken. Und du sagst, der ehrwürdige Bischof Adalbert habe seinerzeit nach der Lanze suchen lassen?«
    »So ist es. Und höre auf, Gott zu lästern, Mathilde, die Lanze ist heilig, vergiss das nicht!«
    Mathilde grinste ihn erneut an. »Ich lästere Gott nicht. Wenn er nicht gewollt hätte, dass ich hiervon erfahre, hätte er dich nicht zu mir geschickt. Aber ich glaube, mein Vater würde diese Neuigkeiten nicht zu würdigen wissen. Er wird alt und zögert viel zu lange. Er wird aus eigener Kraft niemals König des Reiches werden. Dafür ist er zu ehrenvoll, ich kenne ihn. Aber mir fällt jemand ein, für den diese Nachrichten sicherlich von großem Wert wären.«
    »Nicht Gott hat mich zu dir geschickt, Mathilde, sondern meine Liebe zu Sachsen ist es, die mich zum Handeln zwingt!«
    Mathilde dachte einen Moment nach, dann sagte sie: »Es wird Zeit, mir Verbündete zu suchen, und wenn ich die Lage im Reich richtig einschätze, weiß ich auch, wo ich mit meiner Suche beginnen werde.«
    Er blickte sie finster an. »Wen meinst du?«
    Mathilde strich sich über ihre langen schwarzen Locken und lächelte »Nun, ich glaube es ist gut, sich an den Mann zu wenden, der als Einziger im Reich in der Lage wäre, dem König die Stirn zu bieten, der Herzog von Schwaben, Rudolf von Rheinfelden.«
    Ihr Liebhaber schüttelte den Kopf. »Du lässt dich mit dem Teufel ein, Mathilde!«
    »Der Teufel ist nicht so schlimm, wie die Menschen landauf landab denken. Er sitzt in jedem von uns, glaube mir, auch in dir, der du doch immer so ehrenwert tust.«
    Mathilde stand auf, ging zum Fenster und überlegte. Könnte sie mit diesem Wissen ihrem Vater den Weg zum Thron ebnen? Wäre gar Rudolf von Rheinfelden ein besserer Herrscher als ihr Vater? Rheinfelden wäre ihr auf immer dankbar und könnte vielleicht dafür Sorge tragen, dass Konrad ein kleines Unglück widerfährt. Sie wäre ihn endlich los.
    Ihr Liebhaber schien ihre Gedanken zu erraten, denn er trat auf sie zu und fasste sie bei den Armen. »Sei nicht so töricht, Rudolf von Rheinfelden zu unterschätzen!«
    Sie versuchte sich wieder auf ihn zu konzentrieren, doch in Gedanken schmiedete sie ihre Pläne weiter. »Ich unterschätze niemals meine Gegner, allerdings auch nicht meine Verbündeten. Ich bin die Tochter Otto von Northeims. Ich sollte an der Seite eines Königs sitzen, nicht an der eines kleinen Landgrafen.«
    Er blickte sie ungläubig an. »Leider ist der jetzige König aber nicht mit dir verheiratet! Deine Gier nach Macht wird eines Tages dein Verhängnis sein.«
    Mathilde lachte. »Das stimmt, der König ist mit Berta von Turin verheiratet, auch wenn er nicht mehr in ihr Bett steigt, wie man sich erzählt. Der zukünftige König des Reiches sollte eine Gemahlin an seiner Seite haben, die klug handelt, sowohl in der Liebe als auch in der Politik!«
    Er zog seine Stirn in Falten. »Warum tust du das alles, Mathilde?«
    »Warum ich es tue? Ich begehre Macht! Aber sage mir,

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