Die Last der Schuld
Grund.«
»Den hab ich. Ist die Verbindung sicher?«
»So sicher, wie sie heutzutage sein kann. Es gibt immer irgendwelche rotznasigen Nichtsnutze, die selbst die neuesten Sicherheitsvorkehrungen zu knacken verstehen.«
Das musste ausreichen. »Kara McIntire ist diejenige, die für diesen ganzen Mist in Armenien verantwortlich ist.«
Es entstand eine entsetzte Pause, dann erwiderte Monroe: »Wir werden sie innerhalb einer Stunde in U-Haft haben.«
Caleb wusste, dass es illegal war, wenn Monroe seine Männer innerhalb der Staaten einsetzte, daher fragte er gar nicht erst, warum er ein Team in der Nähe hatte. Im Grunde wollte er es gar nicht wissen, selbst wenn Monroe es ihm erzählt hätte. »Setzen Sie ein neues Team ein, damit Kara ihre Festnahme nicht mit Lana in Verbindung bringt! AuÃerdem gibt es noch drei weitere Männer, die Sie aufspüren müssen. Lana hat Skizzen von ihnen angefertigt.«
»Ich werde umgehend jemanden vorbeischicken, um die Zeichnungen abholen zu lassen. Wir werden die Kerle finden.«
»Danke, Sir!«
»Ich ruf Sie an, sobald die Sache erledigt ist. Seien Sie bis dahin vorsichtig!«
Die Verbindung wurde unterbrochen, und Caleb stieà einen erleichterten Seufzer aus. Die Sache war so gut wie vorbei. Lana hatte sich ihm anvertraut, nun konnte er sie beschützen.
***
Marcus bereute seinen Entschluss herzukommen, sobald er einen Fuà aus dem Flieger setzte, ganz gleich, wie notwendig die Sache auch sein mochte. Er hasste den Mittleren Westen. Die lächelnden Menschen und ihre aufdringlichen Fragen gingen ihm auf die Nerven. Die drückende Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit zehrten zusätzlich an seiner Geduld, bis nicht mehr allzu viel davon übrig war. Nicht, dass er groà die Wahl gehabt hätte, seit er herausgefunden hatte, wie kläglich Kara versagt hatte.
Sie hatte sich tatsächlich festnehmen lassen wie eine Amateurin. Und John ebenfalls, was überaus bedauerlich war. Er hatte sich oft als nützlich erwiesen. Kara hatte ebenfalls ihre Vorteile, doch sie war zugleich eine Bürde. Wenn man sie zum Reden brachte, wären Marcusâ Tage von ungetrübter Anonymität gezählt.
John würde zweifellos die Klappe halten. Nicht, dass er etwas Nennenswertes über Marcusâ Geschäfte wusste. Kara hingegen ⦠Wenn sie ihrem Stil treu blieb, würde bereits ein wenig Freundlichkeit ausreichen, damit sie sich jemandem anvertraute. Ein einfühlsamer CIA -Beamter könnte all seine harte Arbeit zunichtemachen.
Er musste Kara zuerst in die Finger bekommen. Nur gut, dass er eine interne Kontaktperson hatte, die wusste, wo man Kara festhielt, und wann man sie an einen sichereren Ort bringen würde.
Er hasste es, die Drecksarbeit selbst machen zu müssen, aber wenn er sichergehen wollte, dass ein Job richtig erledigt wurde, musste er sich eben ab und zu selbst die Hände schmutzig machen.
Je eher er aus diesem gottverdammten Nest herauskam und an die Küste zurückkehren konnte, umso besser.
***
Die Sonne spähte gerade erst über den Horizont, als Lana hörte, wie Calebs Handy vibrierte. Er verschwand im Badezimmer, um den Anruf entgegenzunehmen, während Lana ihre Kaffeetasse noch fester umklammerte, den Blick starr aus dem Fenster gerichtet.
Sie hoffte inständig, keinen Fehler gemacht zu haben. Caleb hatte ihr zwar versprochen, dass ihre Familie in Sicherheit sei, doch es konnte so viel passieren.
Andererseits war bereits viel zu viel passiert.
Einen Augenblick später trat Caleb aus dem Badezimmer. Er lächelte. »Es ist vorbei. Sie sitzt in U-Haft.«
Lana sank am Boden in sich zusammen. Ihr Kaffee schwappte über den Tassenrand und ruinierte den Teppich, aber es war ihr egal. Es war vorbei. Ihr Albtraum war endlich vorbei.
Caleb schloss Lana in die Arme und zog sie in seinen SchoÃ. Sie lehnte sich an und sah, wie ihre Tränen dunkle Flecken auf sein Hemd zeichneten. »Ganz sicher?«
»Willst du dich selbst davon überzeugen? Ich kann eine Gegenüberstellung veranlassen, damit du sie eindeutig identifizieren kannst.«
Bei dem Gedanken, Kara erneut gegenübertreten zu müssen, wurde ihr schlecht. »Nein. Ich vertraue dir.«
Caleb küsste ihren Scheitel. »Danke!«
»Und was jetzt?«
»Jetzt fahren wir ins Jugendzentrum und tun so, als wäre nichts geschehen.«
»Darin habe ich Ãbung.«
Caleb
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