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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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machte.
    Â»Na schön! Aber wenn du mich in irgendeiner Weise kompromittierst, brauchst du nicht nach Hause zurückzukommen. Ich werde dich finden.«
    ***
    Lana schlüpfte zwischen die kühlen Laken und starrte zur Decke. Der Ventilator drehte träge seine Runden und wehte eine angenehme Brise über ihre Arme und ihr Gesicht. Bei all den Lampen und der Sommerhitze draußen war der Ventilator das Einzige, was die Temperatur im Raum einigermaßen erträglich machte.
    Eigentlich hätte Lana an einem solchen Tag zu aufgekratzt sein müssen, um zu schlafen, doch stattdessen fühlte sie sich extrem erschöpft. Nicht einmal ihre Angst vor weiteren Albträumen konnte sie von ihrem Bett fernhalten. Die Befürchtung, Caleb könnte erneut zu ihr hereingestürmt kommen, ließ sie ein wenig zögern, doch sie wusste nicht, wie sie ihn hätte verscheuchen sollen. Er saß draußen in seinem Auto, nachdem er sie mit Essen vollgestopft und nach Hause gebracht hatte.
    Ihr war schleierhaft, wie sie das Essen überhaupt herunterbekommen hatte, aber sie hatte es irgendwie geschafft. All das war Teil ihrer Inszenierung. Es war alles in bester Ordnung. Caleb konnte beruhigt abziehen – auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie das überhaupt noch wollte.
    Wenigstens wusste sie, dass sich Caleb verteidigen konnte, falls Kara es auf ihn abgesehen hatte.
    Lana fragte sich, ob Kara ihn als Miles Gentry wiedererkannt hatte. Und wichtiger noch, ob er Kara erkannt hatte – ob er wusste, dass sie die Frau war, die die Operation in Armenien geleitet hatte, die Frau, die Lanas Tod angeordnet hatte.
    Lana hatte keine Ahnung, ob Caleb und Kara sich je begegnet waren, denn Karas Handlanger hatte ihr nicht nur als Schläger, sondern auch als Mittelsmann gedient. Lana selbst hatte sie nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen, doch dieses eine Mal hatte gereicht. Die Panik hatte ihr Karas Züge so dauerhaft ins Gedächtnis eingebrannt, wie nichts anderes es je vermocht hatte.
    Lana hatte sowohl Kara als auch Caleb aufmerksam beobachtet, und sie hatte nicht den Eindruck, dass sich die beiden kannten. Falls doch, ließen sie es sich nicht anmerken.
    Diese ganze Geheimniskrämerei bereitete ihr Kopfschmerzen. Sie war den Lügen kaum noch gewachsen. Sie raubten ihr jegliche Kraft. Wäre Caleb heute im Krankenhaus nicht für sie da gewesen, hätte sie den Tag vermutlich nicht überstanden.
    Er war ihr nicht zu nahe getreten, hatte sie nicht bedrängt. Er war einfach nur für sie da gewesen, bereit, ihr zu helfen, in welcher Weise auch immer. Lana war diese Art der Behandlung nicht gewöhnt. Für ihre Familie bedeutete helfen, dass man sie vor lauter Fürsorge nicht einmal mehr selbst kochen ließ, oder dass sie all ihre Sorgen und Ängste offen auf den Tisch legen musste, damit sie genesen konnte. Nichts von alledem half ihr in irgendeiner Weise weiter; Calebs Unterstützung hingegen gab ihr das Gefühl, ihre Last ein wenig zu erleichtern.
    Vielleicht hatte sie das Schicksal doch nicht foltern wollen, als es Caleb zurück in ihr Leben geschickt hatte.
    Andererseits hatte ihr Schicksal die schlechte Angewohnheit, ihr etwas zu schenken, nur um es ihr hinterher wieder zu nehmen. Wie etwa ihren Ex-Verlobten oder ihre Fähigkeit zu zeichnen oder ihr Gefühl von Sicherheit. Sie musste bedenken, dass Caleb keine feste Größte in ihrem Leben darstellte. Sie durfte sich nicht zu sehr auf ihn verlassen. Denn im Gegensatz zu ihrer trügerischen Hoffnung bei Oran wusste sie bei Caleb ganz genau, dass seine Gegenwart nicht von langer Dauer sein würde. Und je kürzer, umso besser – umso sicherer – für alle Beteiligten.
    ***
    Caleb machte es sich in seinem Mietwagen so bequem wie möglich und lud die Daten der Minikamera herunter, die er in Lanas Wohnung versteckt hatte. Der Überfall auf ihr Büro beunruhigte ihn, und zwar nicht nur, weil Stacie dabei verletzt worden war, oder weil es genauso gut Lana hätte treffen können, wenn sie als Erste auf der Arbeit erschienen wäre. Es beunruhigte ihn vor allem deshalb, weil es in dem Büro keinerlei Wertgegenstände gab, die man hätte stehlen können. Jeder Einbrecher, der etwas auf dem Kasten hatte, wäre entweder in die ambulante Klinik eingestiegen, um sich mit Medikamenten einzudecken, oder in den Kopierladen, wo zahlreiche teure Geräte herumstanden. Wenn es bei dem

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