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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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mir.«
    Â»Und bleibst du hier, während sie diese Reinigungsaktion durchführen?«
    Â»Nein, ich bleib bei dir.«
    Lana schüttelte den Kopf. »Ich ziehe es vor, dabei zu sein.«
    Â»Sicher? So was ist nicht leicht mit anzusehen.«
    Â»Ich bin es gewohnt, mich schwierigen Situationen zu stellen«, erwiderte sie.
    Caleb lächelte und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Ich weiß, aber das heißt nicht, dass es immer so sein muss. Lass uns für eine Weile von hier verschwinden. Wir besuchen die Kinder im Jugendzentrum. Das wird dich ein wenig ablenken.«
    Lana erstarrte, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. Ihre Pupillen verengten sich vor Angst zu winzigen Stecknadelköpfen. Warum zum Teufel?
    Â»Was ist los?«, fragte er in einem leisen, drängenden Tonfall.
    Sie schluckte, blinzelte – und mit einem Mal war alle Angst aus ihrem Blick verschwunden, und es blieb nichts als eine ausdruckslose, undurchdringliche Maske. »Nichts.«
    Â»Wovor hast du Angst?«
    Sie hatte sich erneut abgeschottet, und alle Wärme war aus ihrem Blick gewichen. »Alles bestens. Lass uns zum Jugendzentrum fahren. Ich warte am Auto auf dich.« Sie schnappte sich ihren Rucksack, warf Caleb die Büroschlüssel zu und verließ das Gebäude.

15
    Das Jugendzentrum wimmelte nur so von Kindern – ihre begeisterten Schreie brachen sich an der hohen Hallendecke. Der Lärm von donnernden Basketbällen und quietschenden Turnschuhen erfüllte die eine Hallenhälfte, während es auf der anderen Seite etwas ruhiger zuging. Drei lange Tische standen aneinandergereiht, und mehrere freiwillige Helfer hatten sich zu den Kindern gesetzt, um ihnen vorzulesen oder bei den Hausaufgaben zu helfen.
    Lana blieb im Türrahmen stehen und sog die Freude in sich auf, die sie selbst geschaffen hatte. Das Jugendzentrum war ein glücklicher Ort, ein sicherer Ort. Für jeden, außer für sie selbst.
    Kara bemerkte ihr Eintreten und kam quer durch den großen Raum auf sie zu, dicht gefolgt von Phil. Sie trug eine gestärkte weiße Bluse unter einem apricotfarbenen Hosenanzug. Ihr Haar war zu einem legeren Knoten hochgesteckt, und in ihren Ohren funkelten diamantene Ohrstecker. Sie wirkte extrem elegant – man konnte kaum glauben, dass diese Lady eine Killerin war.
    Lana spürte, wie Calebs breite Hand über ihren Rücken glitt, als wollte er sie trösten. Sie zog die Schultern zurück und verbannte alle Emotionen aus ihrem Blick.
    Â»Schon wieder hier?«, fragte Phil, während er Caleb einen finsteren Blick zuwarf. »Wir haben euch heute nicht erwartet.«
    Â»Ich brauchte mal eine Pause von dem ganzen Auktionsstress.« Lana hoffte inständig, dass ihre Stimme nicht zitterte.
    Â»Ich hab davon gehört. Können wir vielleicht irgendwie helfen?«, fragte Kara mit jener samtig eleganten Stimme, die Lana eine Gänsehaut verpasste.
    Â»Danke, nicht nötig. Ich hab alles unter Kontrolle.«
    Â»Da habe ich aber etwas anderes gehört. Stimmt es, dass das Hotel abgesagt hat?«, fragte Phil.
    Lana schluckte einen hässlichen Fluch hinunter. Schlechte Nachrichten verbreiteten sich offenbar schnell, selbst in einer Stadt wie Columbia. »Ja, aber wir werden sicherlich Ersatz finden.«
    Die Eingangstür des Jugendzentrums öffnete sich, und Lanas Schwester Jenny stürmte herein, mit ihrem Sohn Taylor auf dem Arm. Lana erschrak, doch sie versuchte sich zusammenzureißen, ehe jemand ihrem Gesichtsausdruck etwas anmerken konnte.
    Sie wollte nicht, dass sich Jenny und Taylor in Karas Nähe aufhielten. Sie musste die beiden loswerden. Sofort.
    Lana spürte, wie die Panik in ihr hochbrodelte, während sie verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte, ihre Familie zu beschützen.
    An ihrer Seite sagte Caleb: »Wir haben alles im Griff.« Seine tiefe, besonnene Stimme strich sanft über ihre geschundenen Nerven und hatte eine beruhigende Wirkung auf sie.
    Sie konnte das hier schaffen. Sie musste sich lediglich normal verhalten – so als wäre alles in bester Ordnung. Vielleicht hatte Kara gar keine Ahnung, dass Jenny ihre Schwester war. Lana hoffte inständig, die familiäre Ähnlichkeit würde sie nicht verraten.
    Jenny setzte Taylor auf den Boden, und er rannte mit seinen speckigen Beinchen schnurstracks auf Lana zu. Sie entfernte sich von der Gruppe und beugte sich zu ihm hinunter, um ihn auf den

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