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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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Adresse, die er bei der Personenüberprüfung in Erfahrung gebracht hatte. »Kannst du ein Auge auf sie werfen?«
    Â»Bin schon dabei.« Grant beendete das Gespräch, und Caleb ging zurück zu den anderen.
    Die Kinder widmeten sich voller Begeisterung den schmierigen Fingerfarben und verteilten große glitschige Farbkleckse auf riesigen Bögen Papier. Sie sahen einfach goldig aus, so in übergroße Männerhemden gehüllt, die ihre zierlichen Körper wie Zelte bedeckten, um ihre Kleidung vor Farbe zu schützen. Ein kleines Mädchen fiel Caleb ganz besonders ins Auge. Seine langen Rattenschwänze erinnerten ihn an seine Schwester Hannah, als sie fünf gewesen war. Das Mädchen hatte einen rosa Farbtupfer auf der Wange und runzelte konzentriert die Stirn, um ihrer Blume ein weiteres perfektes Blütenblatt hinzuzufügen.
    Lana hockte sich neben das Mädchen und sagte etwas, das Caleb nicht verstand. Die Kleine lauschte aufmerksam, als würde Lana ihr das Geheimnis des Lebens erklären. Im nächsten Moment zog Lana einen Pinsel aus dem Kittel, den sie über ihrer normalen Kleidung trug, und reichte ihn dem Mädchen. Die Augen der Kleinen leuchteten, und sie nahm den Pinsel vorsichtig entgegen, als wäre es ein hoch filigranes Gerät. Lana führte ihre Hand über das Papier, und kurz darauf hatte die Blume einen ganzen Satz ordentlicher Blütenblätter. Als Lana sie schließlich mit ihrem neuen Spielzeug allein ließ und an Calebs Seite trat, hatte die Kleine ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht.
    Â»Tina ist aus dem Stadium der Fingerfarben herausgewachsen«, erklärte Lana, während sie das Mädchen beobachtete.
    Â»Verstehe. Ein zukünftiger Picasso.«
    Lana rümpfte die Nase. »Ich sehe in ihr eher einen Monet als einen Picasso.«
    Caleb spürte, wie sich ein Lächeln über seine Lippen breitete. »Die Kinder lieben dich.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Es ist leicht, jemanden zu lieben, der einem einen Ort zum Spielen bietet.«
    Â»Es ist mehr als das.«
    Â»Ja, aber das brauchen sie noch nicht zu wissen. Nicht in ihrem Alter. Lass sie einfach spielen.«
    Caleb beobachtete, wie Tina den Pinsel vorsichtig in die grüne Farbe tauchte und sich den Blättern ihrer Blume mit der gleichen Sorgfalt widmete wie zuvor der Blüte. »Tina scheint eher zu arbeiten als zu spielen.«
    Lanas Mund verzog sich zu einer traurigen Linie. »Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Ihr Vater sitzt im Gefängnis. Die ersten Jahre ihres Lebens musste sie miterleben, wie sich ihre Mutter im Nachbarzimmer prostituierte, um einigermaßen über die Runden zu kommen.«
    Caleb konnte sich nicht vorstellen, wie man einem Kind so etwas antun konnte. Er war hin- und hergerissen zwischen Wut und Mitleid gegenüber Tinas Mutter. Das Leben hatte sie offenbar in eine Situation gedrängt, in der ihr keine andere Wahl blieb. »Und jetzt?«
    Lana seufzte. »Ihre Mutter ist immer noch Prostituierte, aber wenigstens muss Tina nicht mehr zuhören.«
    Â»Ein kleiner Trost.«
    Â»Das sag ich mir auch immer. Ich kann nicht alle Probleme dieser Welt lösen, aber ich kann im Kleinen etwas Gutes bewirken. Ich will nur hoffen, dass ich das auch in Zukunft kann.«
    Caleb hatte sie in den Arm genommen, noch ehe er sich der Geste bewusst wurde. Es fühlte sich verdammt gut an – er hatte sich schon viel zu sehr an das Gefühl ihres Körpers gewöhnt. »Wir werden einen Weg finden, diese Auktion durchzuführen.«
    Â»Ich hab keine Ahnung, wie. Ich kann partout kein Hotel finden, das uns einen Raum zur Verfügung stellen will, den ich mir auch leisten kann.«
    Â»Warum veranstaltest du das Ganze nicht einfach hier? Die Halle ist geräumig genug, um einer größeren Menschenmenge Platz zu bieten, und außerdem gibt es draußen das riesige Baseballfeld.«
    Â»Das Jugendzentrum ist nicht mondän genug für die Art von Publikum, die wir erwarten.«
    Â»Dann such dir eben ein anderes Publikum. Wende dich an die Mittelschicht statt an die oberen Zehntausend.«
    Â»Nur leider brauche ich die oberen Zehntausend und ihr hübsches Geld«, erwiderte Lana.
    Â»Du kannst genauso viel Geld verdienen, wenn du dir ein größeres, aber dafür nicht ganz so reiches Publikum einlädst.«
    Â»Und wie soll ich das bewerkstelligen? Ich bin keine Spezialistin in Sachen

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