Die Last der Schuld
weiÃ, dass du Angst hast, aber ich wünschte, du würdest mir endlich vertrauen.«
Lana sehnte sich danach, der Hoffnung in seiner Stimme nachzugeben. Er wollte, dass sie ihm vertraute, und sie wollte sich ihm nur allzu gern anvertrauen, doch sie würde nicht so naiv sein. Caleb war nur ein einzelner Mann. Er konnte unmöglich alle Menschen beschützen, die ihr am Herzen lagen. Und selbst wenn er all seine Ressourcen ausschöpfte, würde sie sich auf seine Männer nie hundertprozentig verlassen können. Es standen zu viele Menschenleben auf dem Spiel. Sie musste nur weiter ihren Mund halten, und alle wären in Sicherheit.
Wenn sie ihre Lügen noch eine Weile aufrechterhielt, würde Kara irgendwann verschwinden.
Lana wandte den Blick ab und gab vor, sich für ein älteres Ehepaar zu interessieren, das einige Meter von ihnen entfernt in ein Auto stieg. Der Mann öffnete der Frau die Beifahrertür und half ihr in den Sitz, so als wäre sie für ihn das Kostbarste auf der Welt.
Lana fragte sich, ob die beiden wohl wussten, wie glücklich sie sich schätzen konnten, einander zu haben.
»Es gibt nichts, was ich dir anvertrauen könnte«, log sie. »Ich wünschte, ich könnte dir irgendwie helfen, aber ich weià nicht, was ich deiner Meinung nach tun oder sagen soll.«
Seine Züge verhärteten sich, und Lana sah, wie jene zarte Hoffnung in seinen Augen erstarb. »Fühlst du dich sicherer in einem Hotel, oder willst du lieber nach Hause?«
Zu Hause erwartete sie immerhin Arbeit, die sie ein wenig ablenken würde. »Kannst du mir garantieren, dass mich zu Hause niemand belauscht?«
»Das kann ich. Unsere Männer sind mehr als gründlich.«
»Gut. Dann möchte ich gern nach Hause.«
»Wenigstens vertraust du mir in dieser Hinsicht. Das ist doch schon mal etwas, würde ich sagen.«
Lana stellte erschrocken fest, dass er recht hatte. Sie vertraute ihm in der Tat genug, um sich darauf zu verlassen, dass er die Wanzen hatte entfernen lassen. Vielleicht war es leichtsinnig, jemandem so ohne Weiteres zu vertrauen, aber sie konnte einfach nicht anders. Sie hoffte, dass ihr die Sache mit Caleb nicht über den Kopf wuchs, doch ein ungutes Gefühl sagte ihr, dass dies längst geschehen war.
***
Als Caleb auf den Parkplatz vor Lanas Wohnung einbog, saà Grant in seinem Auto und schob Wache. Zuvor im Büro war es ihm gelungen, eine Begegnung der beiden zu verhindern, da Lana nonstop telefoniert hatte, doch nun gab es keinen Grund, ihr seinen als Frauenheld verschrienen Freund nicht vorzustellen.
Verdammt, Caleb würde gewiss nicht tatenlos zusehen, wie er Lana mit seinem charmanten Lächeln verführte â oder was auch immer es sein mochte, das die Frauen dazu bewegte, auf der Stelle ihr Höschen fallen zu lassen.
Wenn Lanas Höschen fallen sollte, wollte er derjenige sein, der dafür verantwortlich war.
Grant schob seinen schlanken Körper aus dem Wagen und streckte sich, ehe er mit langen Schritten auf sie zukam. Er hatte die geschmeidige Statur eines Läufers mit langen, schlanken Muskeln, ganz im Gegensatz zu Calebs kräftigem Körperbau. Sie waren seit fast zehn Jahren miteinander befreundet, und Caleb war bereit, nahezu alles für diesen Mann zu tun.
AuÃer ihm Lana zu überlassen.
Sie trafen sich auf dem Gehweg. Grant trug wie befürchtet jenes höschenvernichtende Lächeln. »Sie müssen Lana sein«, sagte er, während er ihr die Hand entgegenstreckte.
Lana warf Caleb einen fragenden Blick zu, als wollte sie sich vergewissern, dass Grant in Ordnung war. Caleb wollte am liebsten zögern, um ihr den Hauch eines Grunds zu liefern, Grant auf Abstand zu halten, aber das konnte er nicht tun. Nicht Grant gegenüber. Der Mann hatte ihm zahllose Male den Arsch gerettet â da konnte er sich schlecht auf diese Weise bei ihm revanchieren.
Caleb nickte und schenkte Lana ein zuversichtliches Lächeln. »Du kannst ihm vertrauen«, sagte er, während er sich wünschte, die Worte wären ihm nie über die Lippen gekommen.
Lana reichte ihm die Hand, und Grant hielt sie einfach nur fest â eine Geste, bei der die Frauen reihenweise dahinschmolzen. Caleb hatte keine Ahnung, wie Grant es schaffte, nicht als potenzieller Stalker rüberzukommen, doch es funktionierte. Jedes verdammte Mal. »Grant. Zu Ihren Diensten.«
Caleb wartete darauf, dass ein
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