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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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oder in ihrem Bett.
    Wer auch immer sie überwachte, wollte wissen, was Lana zeichnete. Und dafür konnte es nur einen Grund geben. »Wer auch immer hierfür verantwortlich ist, glaubt, dass Lana in Armenien etwas gesehen hat. Die wollen wissen, ob sie das Gesehene zu Papier bringt.«
    Â»Was redest du da? Sie hatte einen Sack über dem Kopf. Wie sollte sie etwas gesehen haben? Und selbst wenn dem so wäre, warum haben sie sie nicht längst ermordet?«
    Caleb hatte keine Ahnung, wie viel Grant wusste. Sie waren für diese Operation einzeln gebrieft worden, und Grant war in Armenien nicht dabei gewesen. Caleb hatte bis zum Schluss allein agiert. »Was weißt du über Lanas Vorgeschichte?«
    Â»Nur, dass sie die einzige Überlebende einer Gruppe von Geiseln ist, die von ein paar Schwachsinnigen entführt wurde, als Feuerprobe, um in den Schwarm aufgenommen zu werden. Ihre Akte besagt, dass man ihr ziemlich übel mitgespielt hat.«
    Â»Ãœbel mitgespielt« war kein Ausdruck für das, was Lana durchgemacht hatte, und Caleb musste sich zu Grants lapidarer Ausdrucksweise einen bitterbösen Kommentar verkneifen. Grant konnte nicht ahnen, durch welche Hölle Lana gegangen war.
    Grant fuhr fort: »Ein Team ist eingeschritten und hat sie befreit. Immerhin konnten sie einige dieser Möchtegern-Schwärmlinge ausschalten.«
    Calebs Hände ballten sich zu Fäusten. »Es steckt sehr viel mehr dahinter.«
    Grants goldfarbene Augen weiteten sich. »Du warst dabei.«
    Caleb nickte nur. Der Kloß von Bitterkeit in seinem Hals machte es ihm unmöglich zu sprechen.
    Â»Das war dieser beschissene Soloeinsatz, oder? Wo du hinterher völlig im Arsch warst?«
    Caleb stand auf und wandte sich ab. Er wollte auf gar keinen Fall mit Grant darüber reden. Er konnte es nicht mal ertragen, darüber nachzudenken.
    Â»Ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht sagst, was passiert ist. Wenn sie tatsächlich was gesehen hat, dann braucht es mehr als zwei von uns, um sie zu beschützen. Jeder, der unschuldige Geiseln gefangen hält und tötet, wird nicht eher aufgeben, bis sie ebenfalls tot ist.«
    Caleb hatte das Bedürfnis, ein Loch in die Wand zu schlagen oder das Sofa mit bloßen Händen zu zerfetzen. Er musste sich seinen Frust irgendwie abreagieren, ehe er eine Dummheit beging. »Ich kann dir nicht sagen, was ich selbst nicht weiß. Lana vertraut mir nicht, und ich kann es ihr nicht mal verübeln. Bevor ich hier aufgekreuzt bin, war sie leichte Beute, aber die haben sie trotzdem nicht umgebracht. Sie müssen wohl irgendwas von ihr wollen – etwas, das sie ihnen nicht geben kann, wenn sie tot ist.«
    Â»Könnte es vielleicht eine rivalisierende Terrorgruppe sein – ein Konkurrent des Schwarms?«
    Â»Soweit wir wissen, wurde der Schwarm vollständig vernichtet. Sie haben sich seit unserer Operation vor sechs Monaten zu nichts bekannt.«
    Grant schenkte ihm ein animalisches Grinsen. »Das war ein Spaß, oder?«
    Genugtuung vielleicht, aber kein Spaß. »Angenommen der Schwarm existiert noch und hat irgendetwas hiermit zu tun … Lana hatte trotz allem einen Sack über dem Kopf und befand sich in einer anderen Höhle als die Typen, die die Fäden in der Hand hielten. Was sollte sie schon gesehen haben?«
    Â»Vielleicht ist ihre Maske heruntergerutscht, und sie hat irgendwelche Pläne oder Skizzen gesehen?«
    Â»Oder Personen?«, setzte Caleb hinzu. »Vielleicht hat sie jemanden gesehen, bevor man ihr den Sack übergestülpt hat.«
    Â»Vielleicht ist ihr nicht mal bewusst, dass sie einen von denen gesehen hat. Sie könnte im Hotel gefrühstückt haben, bevor man sie entführte. Vielleicht hat sie direkt neben jemandem gesessen und weiß es nicht mal.«
    Caleb schüttelte den Kopf. »Wir dachten, wir hätten alle erwischt, aber die Höhlen waren extrem verwinkelt. Jemand könnte durch einen der unterirdischen Gänge geflohen sein.«
    Â»Vielleicht geht es gar nicht um jemanden, der unmittelbar dabei war, sondern um jemanden, der in die Sache verstrickt ist. Derjenige könnte vermuten, dass Lana etwas weiß, auch wenn dem gar nicht so ist. Was sich mit ihrer Geschichte decken würde.«
    Abgesehen davon, dass sie ihnen hundertprozentig etwas verschwieg. »Im Grunde spielt es keine Rolle, wer es auf sie abgesehen hat oder ob der Schwarm immer noch aktiv

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