Die Last der Schuld
verdient. Niemand hatte das.
»Du bist in Sicherheit«, versicherte er ihr. Die widerstreitenden Emotionen in seiner Stimme waren deutlich herauszuhören.
Sie wischte sich über die Augen und schniefte. In ihrem Ausdruck lag immer noch etwas Wildes â eine blinde Panik, die er bei manchen Männern gesehen hatte, die sich in die Enge gedrängt fühlten.
Er wollte Lana beruhigen, sie beschützen, doch er hatte ihr nicht viel zu bieten. Er wischte ihr ein Spinnennetz von dunklem Haar aus dem Gesicht, in der Hoffnung, ihr ohne Worte mitteilen zu können, was in ihm vorging, was er dafür geben würde, die furchtbaren Dinge in ihrem Leben ungeschehen zu machen.
»Ich weià nicht, wie lange ich das noch aushalte«, flüsterte sie, als würde es ihr wehtun, die Worte laut auszusprechen. Sie lieà ihre Stirn gegen seine nackte Brust sinken. Ihr Atem streifte seine Haut und versetzte seinen Körper in Anspannung. Er biss die Zähne zusammen und ignorierte die Tatsache. Behutsam strich er über ihr Haar und ihre zarte Wirbelsäule, während er zugleich die Bettdecke beiseiteschob. Sie hätte ihn beiseiteschieben sollen. Und er hätte sich ihrer Verlockung widersetzen sollen, doch er war nicht Manns genug, sie zu verlassen. Nicht jetzt. Nicht, bevor sie sich nicht beruhigt hatte und wieder eingeschlafen war.
Sie hob den Kopf und blickte ihn an. Er sah die Schrecken ihres Albtraums immer noch in den Tiefen ihrer flehenden blauen Augen nachwirken. »Bitte hilf mir, das alles zu vergessen. Nur für einen Augenblick. Bitte.«
Caleb wusste, dass es ein Fehler war â ein weiterer auf seinem gigantischen Haufen von Fehlern â , aber es war ihm egal. Sie hatte ihm endlich gesagt, was er für sie tun konnte, und er würde es verdammt noch mal tun.
Er hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Eine vollkommen unschuldige Geste, und doch drohte sie die raue Lust in seinem Innern abrupt nach auÃen zu kehren. Er spürte, wie sein Glied in einem schmerzlichen Rausch hart wurde, und konnte nicht anders, als seine Lenden gegen sie zu drängen, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie wollte. Um sie zu warnen, auf welche Art und Weise er sie vergessen lassen würde.
Lanas Arme befreiten sich aus den verhedderten Laken und schoben sich um seinen Hals, um ihn in einer kraftvollen Umarmung an sich zu ziehen. Sie hatte nicht vor, ihn gehen zu lassen.
Ihre Lippen öffneten sich unter seinen, öffneten sich ihm . Er konnte es keine weitere Sekunde abwarten, sie zu kosten. Mit der Zungenspitze fuhr er spielerisch über die Innenseite ihrer Oberlippe und versuchte, sich zugleich zurückzuhalten, für den Fall, dass sie es sich anders überlegte. Er hoffte, nicht. Es spielte keine Rolle, ob es richtig war, sie zu lieben. Es war notwendig.
Lana stieà einen sanften Laut der Erleichterung aus und sog seine Zunge in sich ein. Caleb spürte den Kuss bis tief in die Sohlen seiner nackten FüÃe. Ihre Finger schoben sich in sein Haar und hielten ihn fest, während sie ihn mit gierig verzehrenden Küssen liebkoste. Er lieà ihr genügend Raum, ihm zu zeigen, was sie brauchte, was sie wollte.
Seine Hände glitten unter den Rand ihres T-Shirts und fanden ihre nackte Haut, so warm und weich wie pures Sonnenlicht. Ihr geschmeidiger Rücken bog sich ihm reflexartig entgegen, sodass ihre Hüften in einer qualvoll mahlenden Bewegung gegen seine drängten. Calebs Zurückhaltung barst, er konnte sich nicht länger beherrschen. Er würde sie heute Nacht lieben, ganz gleich, wie verheerend dieser Fehler auch sein mochte.
Caleb riss sich von ihrem Mund los und streute heiÃe, feuchte Küsse über ihren Hals, während er zugleich an ihr nagte und sog. Er war fest davon überzeugt, auf ihrer Haut Spuren zu hinterlassen, die für jedermann frei ersichtlich wären, und ein primitiver Teil von ihm jubelte vor Genugtuung. Er wollte alle Welt wissen lassen, dass sie ihm gehörte. Nur ihm.
Seine Zähne knabberten sanft an dem Ãbergang zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter. Lana zischte vor Lust und krallte ihre Fingernägel in seinen Rücken. »Gut so?«, fragte er, obwohl er die Antwort längst kannte.
Sie stieà ein vages Geräusch der Zustimmung aus. Caleb lieà seine Zunge schweifen, um den Schmerz zu besänftigen, den seine Zähne verursacht hatten. Seine Hände glitten über ihren Rücken nach
Weitere Kostenlose Bücher