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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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zum Lieblingsadressaten seiner Briefe erkoren hat?«
    Zu seiner Überraschung antwortete Ellie: »Vielleicht hast du Recht. Hör zu, und das ist für heute das Letzte zu diesem Thema! Entweder lässt du die Sache, oder du machst sie richtig. Grab so tief du kannst, und wenn du schon dabei bist, könntest du über Ms. Haseen auch mal den professionellen Rat von Pottle einholen, statt nur rumzulaufen und über sie herzuziehen. Rosie, Liebes, was gibt es?«
    Ihre Tochter war ins Zimmer geplatzt und stellte ihre beste indignierte Miene zur Schau.
    »Es ist die Pfeife«, sagte sie. »Ich glaube, sie ist kaputt.«
    »Wieso denn?«
    »Ich höre nichts.«
    »Aber du sollst ja auch gar nichts hören.«
    »Aber ich glaube, Tig hört sie auch nicht. Ich pfeife und pfeife, und er folgt überhaupt nicht.«
    Ellie ließ ihrem breit grinsenden Ehemann einen scharfen Blick zukommen und sagte: »Ich weiß genau, was du meinst, Liebling. Aber das heißt nicht, dass Tig sie nicht hören kann. Es liegt nur daran, dass Rüden sehr halsstarrig sein können, und manchmal musst du dich ziemlich anstrengen, wenn du willst, dass sie auch nur die einfachsten Dinge tun. Nimm doch deinen Dad mit, der kann dir helfen. Ich denke, der ist Experte auf diesem Gebiet.«
     
     
     at Bowler, nicht unbedingt ein Freund der Literatur, obwohl er diesbezüglich durchaus Fortschritte erzielte, weil er mit Rye Pomona mithalten wollte, hätte wohl nur schwerlich den Satz »wenn mit seinem eigenen Pulver der Feuerwerker auffliegt« erläutern können, obwohl er nur zu gut wusste, was er bedeutete.
    Weihnachten hatte ihn vor ein Problem gestellt. Seine Eltern erwarteten, dass er nach Hause kam. Er, das einzig unverheiratete der vier Kinder, hatte sich darauf gefreut, zumindest ihr Unbehagen über seine anhaltende Partnerlosigkeit zu lindern, indem er ihnen Rye vorführte, bei der man hätte erwarten dürfen, dass sie, keiner eigenen Familie verpflichtet, sofort die Gelegenheit ergriff und das Julfest beschwingt mit den Bowlers verbringen wollte.
    Stattdessen hatte sie seine Einladung glattweg abgeschlagen. Er hatte ihre Absage zunächst als taktischen Schachzug gesehen, als (wie er hoffte) boshaften Schlusspunkt der Phase, in der sie ihm das Leben schwer machte, weil er, ihrem Wunsch widersprechend, den Einbruch gemeldet hatte. Daher hatte er gewartet, bis sie sich aus dem Augenblick maximaler Nähe lösten, und hatte dann seine Einladung wiederholt.
    Sie rollte sich von ihm weg und sagte: »Hat, hörst du mir nicht zu? Ich sagte, nein danke, ich habe keine Lust auf ein großes Familienweihnachten, kapiert? Aber ich verstehe, dass sich deine Eltern und deine Brüder und Schwestern und ihr Nachwuchs darauf freuen, dich zu sehen. Und ich freue mich genauso, vielleicht sogar noch mehr, wenn du wieder zurück bist. Aber mach aus mir keine kleine Waise Annie, die draußen im Schnee steht, während alle anderen drinnen im Warmen sitzen und es sich gut gehen lassen. Ich kann Weihnachten wunderbar allein feiern.«
    Er spürte, dass sie keinen Widerspruch mehr duldete, und sah von weiteren Protesten ab. Aber später hatte er darüber gebrütet und beschlossen, auch sie müsse allmählich lernen, dass er seinen Kopf durchsetzen konnte. Nahm man von einer großen Familie, die es sich gut gehen ließ, ein Mitglied weg, blieb nach wie vor eine große Familie, die es sich gut gehen ließ. Aber zog man von zwei Liebenden einen ab, blieben zwei unglückliche Menschen zurück.
    Er kreuzte also die Finger, zog sein Handy heraus, sah sich kurz um, ob er den CID -Raum für sich allein hatte, und rief, bevor er es sich anders überlegen konnte, die Nummer seiner Eltern an.
    Er spulte seine sorgfältig präparierte Lüge herunter, erzählte, dass er bei der Lotterie, wer an Weihnachten Dienst schieben musste, verloren hatte, und spürte bereits die Enttäuschung seiner Mutter, noch bevor sie sie zu verbergen suchte. Und als er das Handy weglegte, fühlte er sich wie der schlimmste Verbrecher, der alles verdiente, was ein gichtkranker Richter ihm aufbrummen konnte.
    Und es schien, dass Gott dem zustimmte.
    »Na, das ist aber schön«, hörte er Sergeant Wields Stimme hinter sich. »Hab gerade gehört, dass Seymour mit einer Grippe im Bett liegt, muss also entscheiden, ob Sie oder Novello über Weihnachten seinen Dienst übernehmen, und was finde ich hier, einen Freiwilligen! Gut gemacht, Bursche.«
    »Kommen Sie, Sarge«, sagte Hat verzweifelt. »Fragen Sie Novello doch wenigstens.

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