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Die Launen des Todes

Die Launen des Todes

Titel: Die Launen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Aber das reicht dem Arsch noch nicht! Er muss es mir auch noch schreiben und dabei seine hämische Schadenfreude demonstrieren!«
    »Schadenfreude? Hab ich nicht bemerkt. Wie ist’s mit dir, Wieldy? Bist du über irgendwelche Schadenfreude gestolpert? Und wenn du noch einmal ›nicht direkt‹ sagst, reiß ich dir die Zunge aus und stopf dir damit das Maul!«
    Wield strich sich mit der Zunge über die Lippen, als spielte er das Manöver in Gedanken durch, bevor er sagte: »Nein … könnte nicht sagen, dass das definitiv Schadenfreude ist. Aber wie ich schon meinte, wenn Pete so ein Gefühl hat … und ich stimme ihm zu, Roote ist ein abgefeimter Dreckskerl …«
    »Nicht so abgefeimt, dass wir ihn nicht eingelocht hätten«, sagte Dalziel selbstzufrieden.
    »Er ist seitdem im Gefängnis in den Genuss einer erstklassigen Ausbildung gekommen«, sagte Wield.
    Er meinte es eher ironisch, was der Dicke allerdings ignorierte.
    »Schon«, sagte er. »Aber wenigstens kam er nicht als Soziologe wieder raus wie die meisten der Typen, denen drinnen Unterricht zuteil wird. Mir vergeht es jedes Mal, wenn ich die Arschlöcher in den Talkshows höre.«
    Der DCI schloss die Augen, und Wield fügte schnell hinzu: »Vielleicht sollten wir abwarten, bis uns die Feuerwehr in Cambridge mehr sagen kann.«
    Das Telefon klingelte derart prompt, dass sie nicht im Geringsten überrascht waren, als Pascoe, der sich den Hörer schnappte, mit den Lippen stumm das Wort
Cambridge
formte.
    Auch ein Beobachter mit einem weniger scharfen Blick als Dalziel und Wield hätte fraglos bemerkt, dass Pascoe nichts Gutes zu hören bekam. »Vielen Dank«, sagte er. »Wenn sich noch etwas ergibt … ja, danke. Auf Wiedersehen.«
    Er legte den Hörer auf.
    »Und?«, sagte Dalziel.
    »Nichts Verdächtiges«, sagte Pascoe. »Soweit sie es feststellen konnten, begann das Feuer in einem Lederarmsessel, vermutlich ausgelöst durch einen glühenden Zigarrenstumpen, der hinter das Kissen gerutscht war. Das Einzige, was auf einen Brandsatz hinweist, ist ein explodierter Brandy-Dekanter.«
    »Aye, nun, da raucht also ein Haufen betrunkener Dons dicke Zigarren, in einem Gebäude, das wahrscheinlich gegen sämtliche Feuerschutzbestimmungen verstößt, die in den letzten fünfhundert Jahren erlassen worden sind, da kann man drauf warten, dass was passiert«, sagte Dalziel. »Nun, ich bin froh, dass wir das aus dem Weg geschafft haben.«
    »Um Himmels willen«, sagte Pascoe, »du wirst doch nicht annehmen, dass einer wie Roote mit einer Paraffinbüchse herumwerkt? Nein, er war da, er sagt es uns auch noch, er paffte mit den Auserwählten Zigarren. Wahrscheinlich hat ihn das erst auf die Idee gebracht.«
    »So? Hast du jetzt das zweite Gesicht, Peter?«, sagte der Dicke. »Nur schade, dass das Gesetz zur Beweismittelerhebung so was noch nicht anerkennt. Meiner Meinung nach reicht es für heute mit Roote. Ich habe nichts dagegen, wenn meine Beamten einem Hobby nachgehen, solange sie das in ihrer Freizeit machen.«
    »Und was«, gab Pascoe wütend zurück, »hältst du davon, wenn deine Beamten prima-facie-Beweise ignorieren? Sir?«
    »Prima facie? Wär das nicht der Fall, wenn Roote mit dem Messer in der Hand über einem italienischen Kellner mit durchgeschnittener Kehle steht? Wieldy, diese Statistiken, die ich für den Chief erstelle, wie komme ich mit denen voran?«
    »Die sind fertig, Sir.«
    »Wirklich? Mein Gott, ich muss ja die halbe Nacht durchgearbeitet haben. Es macht wirklich keinen Spaß als Superintendent. Am besten, du kommst in fünf Minuten in mein Büro und sagst mir, was ich von ihnen halte, bevor ich sie an Desperate Dan weiterleite. Wie macht sich übrigens die junge Ivor?«
    Ivor war Dalziels Spitzname für DC Shirley Novello, die sich im Sommer in der Schulter eine Kugel eingefangen hatte und erst vor kurzem wieder Vollzeit arbeitete.
    »Sieht gut aus, Sir«, sagte Wield. »Sehr engagiert und ganz scharf drauf, die verlorene Zeit wieder einzuholen.«
    »Großartig. Jetzt bräuchten wir nur noch Bowler, und wir wären nur noch etwas unterbesetzt statt ernstlich unterbesetzt. Wann soll er zurückkommen?«
    »Diese Woche, am Mittwoch, glaube ich, Sir.«
    »Erst am Mittwoch?«, sagte Dalziel ungläubig. »Man könnte ja glatt meinen, der Bursche hätte sich einer schwerwiegenden Operation unterzogen. Hier, gib uns doch mal das Telefon, dann werde ich ihm einen Weckruf zukommen lassen.«
    Bislang hatte Dalziel wenig unternommen, um Bowler vom

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