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Die Lazarus-Vendetta

Die Lazarus-Vendetta

Titel: Die Lazarus-Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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noch in das andere Szenarium passt, sind die freigelassenen Nanophagen, die tausende von Demonstranten getötet haben.«
»Ja«, erwiderte Peter gedankenverloren, und in seinen Augen spiegelte sich die Erinnerung an das entsetzliche Geschehen. »Das ist der einzige Stein, der einfach nicht in das Puzzle passen will. Und ein gottverdammt grauenvoller dazu.«
Mit einem grimmigen Nicken nahm Smith die Hände vom Lenkrad, ließ sich in den Sitz sinken und holte sein Handy hervor. »Vielleicht ist die Zeit reif, mit dem Herumschleichen um den heißen Brei Schluss zu machen.« Er tippte eine Nummer ein. Bereits beim ersten Klingeln nahm jemand ab. »Hier ist Colonel Jonathan Smith, Agent Latimer«, bellte er barsch. »Ich möchte mit Deputy Assistant Director Pierson sprechen. Jetzt sofort.«
»Du wagst dich in die Höhle der Löwin?«, brummte Peter. »Nicht gerade sehr schlau, selbst für dich, findest du nicht auch, Jon?«
Smith grinste ihn über das Handy hinweg an. »Die Schlauheit überlasse ich euch Briten, Peter. Manchmal muss man seine Bajonette aufpflanzen und einen richtigen altmodischen Frontalangriff starten.« Dann, während er der Stimme am anderen Ende lauschte, erlosch sein Grinsen allmählich. »Ich verstehe«, sagte er. »Und wann war das?«
Er beendete das Gespräch.
»Probleme?«, fragte Peter.
»Vielleicht.« Smith schüttelte missmutig den Kopf. »Kit Pierson ist bereits auf dem Weg nach Washington für gewisse dringende und nicht genauer spezifizierte Gespräche. Sie fliegt noch heute Nachmittag mit einem Regierungsjet von Albuquerque.«
»Der Vogel ist ausgeflogen, wie? Interessantes Timing, findest du nicht auch?«, bemerkte Peter mit einem plötzlichen Funkeln in den Augen. »Ich habe allmählich den Verdacht, Ms Pierson hat vor gar nicht so langer Zeit einen ziemlich besorgniserregenden Anruf von der hiesigen Polizei erhalten.«
»Du hast wahrscheinlich Recht«, nickte Smith und musste unwillkürlich an die beunruhigten Blicke denken, mit denen ihn der Sergeant angesehen hatte, der ihn zu Lieutenant Zarate geschickt hatte. Der diensthabende Sergeant musste das FBI informiert haben, dass ein Lieutant Colonel der Armee namens Jon Smith in einem Zwischenfall herumschnüffelte, den das Bureau für immer zu begraben versuchte. Er warf dem Engländer einen Blick zu. »Bist du bereit für einen kurzen Abstecher nach D.C.? Ich weiß, es ist außerhalb deines augenblicklichen Operationsfelds, aber ich könnte ein bisschen Hilfe brauchen. Kit Pierson ist die einzige konkrete Spur, die ich habe, und ich denke nicht daran, einfach zuzusehen, wie sie davonmarschiert.«
»Du kannst auf mich zählen«, entgegnete Peter mit einem trägen, raubtierhaften Grinsen. »Das möchte ich um nichts in der Welt verpassen.«

Kapitel sechsundzwanzig
    Das Weiße Haus
    »Ich verstehe Sie sehr gut, Mr Speaker«, knurrte Präsident Samuel Adam Castilla ins Telefon. Er blickte auf und sah, dass Charles Ouray, sein Stabschef, den Kopf ins Oval Office streckte. Castilla bedeutete ihm mit einem Winken hereinzukommen und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Telefon zu. »Jetzt ist es an der Zeit, dass Sie mich verstehen. Ich lasse mich nicht zu Aktionen drängen, die ich für unklug halte. Weder von der CIA noch vom FBI. Und auch nicht vom Senat. Und von Ihnen ebenfalls nicht. Habe ich mich klar ausgedrückt? Dann ist ja alles in Ordnung. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag, Sir.«
    Castilla legte auf, wobei er dem Wunsch widerstand, den Hörer auf die Gabel zu knallen. Mit seiner großen Hand rieb er sich über sein müde wirkendes Gesicht. »Man erzählt sich, dass Andrew Jackson einmal einem Mann gedroht hat, ihn mit der Peitsche vom Gelände des Weißen Hauses zu jagen. Bisher dachte ich immer, das sei nur einer der notorischen Wutanfälle von Old-Hickory Jackson gewesen, bei dem sein berüchtigter Jähzorn mit ihm durchgegangen war. Aber jetzt bin ich manchmal versucht, seinem Beispiel zu folgen.«
    »Erhalten Sie vom Congress immer noch hilfreiche Ratschläge?«, fragte Ouray trocken mit einem Nicken in Richtung des Telefons.
    Der Präsident verzog das Gesicht. »Das war der Sprecher des Repräsentantenhauses«, erklärte er. »Der mir noch mal in aller Freundlichkeit ans Herz gelegt hat, ich solle unverzüglich eine Verfügung unterzeichnen, die die Lazarus-Bewegung als terroristische Vereinigung einstuft.«
    »Oder was?«
     
    »Oder das Repräsentantenhaus und der Senat werden die Initiative ergreifen und ein Gesetz

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